Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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  letztes Update am 18.03.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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November 2017

Do

30

Nov

2017

Drehmoment

Weihnachtsmarkt Hannover Pyramide

Was sich hier dreht, ist die große Weihnachtsmarkt-Pyramide mitten in Hannover am Ende der Bahnhofstraße am Kröpcke. Seit gestern ist sie wieder Treffpunkt für alle Weihnachtsmarktschlenderer, für die Weihnachts-Shopper und für die Büro-Feierabend-Menschen. Unten gibt es Trinkbares - nur wer zuviel Alkoholisches erwischt, für den dreht sich dann nicht nur die Pyramide.

 

Mo

27

Nov

2017

noch vier Wochen

Es ist Zeit. Halloween, Martinstag, Herbst werden in Kisten und Kästen geräumt und verstaut.

Denn jetzt kommt Weihnachten: Schwibbögen, Räuchermännchen, Reifentiere, 11-Punkte-Engel. Und ich merke, dass ich innerlich noch nicht so weit bin. Ich bin noch nicht Weihnachtsmarkt und Mistelzweig und Schnee und überall LEDs.

Weihnachtskugeln
Weihnachtskugeln

Ich habe gedacht, eine Art Crashkurs könnte helfen. Schon mal mit den Weihnachtseinkäufen anfangen, vielleicht mit etwas Einfachem und dann langsam steigern - Weihnachtsservietten. Ganz einfache. Aber ... Größen- und materialtechnisch optimiert für gebratenen Puter und Rotkohl, mit ansprechendem Weihnachtsdesign in weihnachtlichen Farben, abgestimmt auf die übrige Weihnachtsdeko und die Weihnachtszeit-Tischdecke und das Porzellan.

Doch nicht so einfach.

Weihnachtselch
Einkauf erledigt

Wir waren also bei Ikea. Mitten in der Woche. Mittags. Und es war voll. Gleich hinterm Eingang stolperten wir über ein aufgebautes Modellwohnzimmer mit Sofa und Sessel und im Sessel saß lag ein älterer Mann und biss-aß-kaute Brötchen. Ich überlegte noch ob er eine Art Kunstinstallation sein könnte, da kam seine Frau von den Kassen herüber und nahm ihn mit.

 

Die Musterzimmer waren alle neu gestaltet, wirklich schön, viel in schwarz-grau-dunkelrot mit "alten" Perserteppichen und überall Weihnachtliches. Wirklich überall. Und so shoppten wir im Durchgehen schon einige Geschenke und der Einkaufswagen füllte sich. Schön weihnachtliche Muffin-Papierformen, der 20er-Pack rote Kerzen, beides als Vorrat für viele nächste Jahre, und kleine Glaskugeln.

Nein, keine Teelichter. Ich bin immun, seit im Keller ein großer alter Gurkentopf voller Teelichter steht. Aber Servietten, schöne große dunkelrote Servietten. Ganz einfach.

 

Jetzt kommt Weihnachten.

 

Fr

24

Nov

2017

Post

Was war das früher doch easy. Vor Weihnachten ging man einmal, zweimal, dreimal in die Stadt, shoppte sich durch die Geschäfte und hatte dann die Geschenke für die Lieben zusammen. Na ja, meistens. Für die entfernter wohnenden Lieben wurde ein Paket gepackt, in Packpapier gewickelt, mit Band umschnürt und zur Post gebracht.

 

Dann kam das Internet und auf einmal bestellen wir alle nur noch "Schnäppchen", die dann ins Haus geliefert werden. Oder direkt geschenkverpackt zum Beschenkten.

Und statt wie früher nur die Deutsche Bundespost gibt es nun eine Auswahl an Paketboten: DHL und DPD und GLS und UPS und Hermes (kein Götterbote, bei Göttern stinken Pakete nicht nach Zigarettenrauch). Uuuups. An manchen Tagen steuern gleich 3 Paketautos unser Viertel an, an den meisten gar keins.

Denn wir im Marienburger Weg sind paketaustragungsmäßig die unterste, die bedeutungsloseste, die am schnellsten zu vergessende Region im Nordosten Hannovers: nur Wohnhäuser, keine Geschäfte, keine Büros. Paketniemands. Kleine enge Straßen, Sackgässchen, Häuser, vor denen ein Paketauto nicht vorfahren kann, bei denen ein Paketbote zu FUSS laufen muss.

Kein Wunder, wenn wir manchmal Tage auf bestellte Dinge warten, die eigentlich SOFORT ausgeliefert werden sollten, aber dann, dann kommen drei angesammelte Päckchen auf einmal. (Ein Prinzip, das die Briefpost schon seit Monaten durchführt. Montags nie Briefpost, Samstags selten, und an den übrigen Tagen nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Dafür quillt dann der Briefkasten über. Die Ankündigung der Post eines etwa so aussehenden Pilotversuchs in den Medien ist so lachhaft - sie machen es schon lange. Nur die Citypost, die kommt täglich und nicht erst nachmittags um vier, sondern erfreulich morgens um neun.)

Post? - Wolltet Ihr etwa Eure Post?
Post? - Wolltet Ihr etwa Eure Post?

Habt Ihr schon einmal auf etwas dringend Benötigtes gewartet und es kam nicht? Habt Ihr schon einmal versucht, telefonisch nachzufragen? Überhaupt eine zuständige Telefonnummer zu finden ist fast aussichtslos. Denn auch für Reklamationen und Fragen gibt es Internet und die moderne "Sendungsverfolgung". Da muss sich der Paketdienst nicht am Telefon gegenüber aufgebrachten Empfängern rechtfertigen.

 

Und dann steht da: erster Zustellversuch erfolglos. Und Ihr wisst genau, denn Ihr wart da, es war niemand an der Tür, niemand hat geklingelt. Und es liegt auch kein Kärtchen im Briefkasten. Denn auch das hat es schon gegeben, mal eben ohne Klingeln auf die Schnelle eine Benachrichtigungskarte einwerfen und gleich wieder weg. Ich bin ihm noch nachgelaufen! Aaaarg.

Am nächsten Tag stand der Hermes-Bote vor der Tür. Und ich sagte: "Ach und gestern hatten Sie wohl keine Lust?" Sofort verließen ihn alle deutschen Sprachkenntnisse: "Nix verstehn....?" Wie praktisch.

wenn die Mütze über die Augen rutscht ...
wenn die Mütze über die Augen rutscht ...

Samstag kam einer - drückte mir wortlos ein großes Paket in die Hand und zückte den Unterschreibcomputer. Und ich sagte: "Das ist nicht für mich." Und gab es zurück. Er versuchte wieder, es mir in die Hand zu geben. Und ich sagte: " Das ist nicht hier. Hier ist Marienburger Weg, nicht Posener Straße." Und er deutete mit dem Finger auf den Namen und versuchte wieder, es mir zu geben. Und ich sagte: " Hier ist Marienburger Weg 10 und nicht Posener Straße 30 und ich heiße nicht Wiebke." Und er deutete auf das Klingelschild und sagte: "Hier! Straße?" und wollte mir wieder das Paket geben und wedelte mit dem Unterschreibdings und ich sagte: "Das ist da hinten um die Ecke, nicht hier!" Und dann kam von ihm auf Englisch: "What is street?" und er guckte fragend auf die Paketadresse und das Klingelschild. Und ich schrie ihn an: "Nicht hier!!!" Dann ging er - mit Paket.

Und - Hallo Wiebke - ich hoffe, Sie haben es bekommen.

 

Wir werden in diesem Jahr - ganz retro - die Geschenke persönlich in den Geschäften Hannovers kaufen.

 

Di

21

Nov

2017

Holes

Wir haben alle eine Vergangenheit und wir haben doch alle einige Teile davon erfolgreich verdrängt. Oder?

CDU und SPD hier in Niedersachsen zum Beispiel alles das, was sie sich im Wahlkampf gesagt haben, sehr erfolgreich. Die Parteien in Berlin arbeiten noch daran, besonders die FDP hat enormen Lernbedarf und sollte mal ganz fix ihren Egoismus für die Demokratie ablegen. Niemand sollte den Rechtspopulistennazis in die Hände arbeiten und sie sich freuen lassen - und die deutsche Vergangenheit und wie es dazu kam sollte niemand verdrängen. Also noch mal von vorn und sich benehmen wie Erwachsene. Ich hoffe, unser Bundespräsident haut ihnen das um die Ohren.

Indian-Ahorn
Indian-Ahorn

Also wir Normalen ... manchmal, unvermittelt und unerwartet, vor allem unerwünscht, dringt etwas Vergangenheit in unser Jetzt. Huch.

Erinnerungen werden geweckt, nicht alle schön, nicht alle geeignet, sie mit dem Jetzt zu teilen, manche einfach nur - verzichtbar, weil schon gut weggepackt in die hintersten Erinnerungsschubladen.

Digging holes and hiding things inside them - o ja.

Manchmal habe ich nicht das Gefühl, in einer großen Stadt zu wohnen und in Anonymität abzutauchen - sondern mehr in einem kleinen Dorf, jeder kennt jeden und ratscht und klatscht und ...

Manchmal habe ich dann das Gefühl in eins der  Löcher gezogen zu werden ...

 

Mir ist es passiert ... eine Schulmutter, die mit mir zusammen in der Stadt im Fördervereinsvorstand saß, erzählte von ihren Großeltern und Eltern, wohin sie führe um sie zu besuchen, aufs Dorf, und ich dachte: das kennst du doch. Ich fragte, wie ihre Großeltern denn hießen und siehe da, es waren Nachbarn meiner Kindheit. Also die Sorte Nachbarn, mit denen meine Eltern nicht sprachen, weil sie so unangenehme Ansichten hatten und neugierig waren und Gerüchte über andere streuten. Daran hatte ich bestimmt seit 40 Jahren nicht gedacht und wie das so ist mit Erinnerungen, eine kommt zur anderen. Ach du je.

Scharfgarbe im Spätherbst
Scharfgarbe im Spätherbst

Oder ... mein Mann hatte einen Berufskollegen im Büro nebenan. Den besuchte bei einer der Expoplazapartys ein mit ihm befreundetes Ehepaar. Und ich dachte: die kennst du doch. Eltern eines Mädchens, das vor Jahren zusammen mit unseren Kindern zur Schule gegangen ist. Ein nettes Mädchen mit .... Eltern. Ich hatte gedacht, ich hätte alles vergessen.

 

Und nun ... Unsere Tochter fuhr mit der Deutschen Bahn Richtung Süden und neben ihr im ICE saß ein älteres Ehepaar. Sie hat gute Augen und konnte den Namen auf der Fahrkarte sehen: Prof. Dr. XYZ . "Mama, rat mal mit wem ich Bahn gefahren bin." Und ich sagte: "Und mit seiner Frau bin ich zur Schule gegangen. Und mit der nächstjüngeren Schwester war ich befreundet. Sie hatten einen Pool, in dem wir bei Geburtstagen geschwommen sind."

Und dann war alles wieder da. Damals - Schule - Freunde - der erste Hamster aus den Laboren des Vaters als Geschenk zur Konfirmation - und wie er mich gebissen hat. Und ich wandelte auf verschlungenen Erinnerungswegen.

Alpenveilchen
Alpenveilchen

Zufälle? Ich krabbele aus den Erinnerungslöchern und mache sie gut wieder zu.

 

So

19

Nov

2017

Zeitungsbeilagen

Woran wir deutlich merken, dass die Weihnachtszeit näher rückt? Unsere morgendliche Tageszeitung passt fast nicht mehr in den Briefkasten.

Nicht, weil die Redakteure vom Schreibfieber gepackt wären, obwohl das durchaus gerechtfertigt wäre bei dem inzwischen saftigen Abopreis von fast 42 Euronen. (Aber wahrscheinlich würden sie dann noch mehr Grammatik- und Zeichensetzungs- und Rechtschreibfehler machen als jetzt schon. Und ja, ich bin pingelig, aber die Familie hatte vor Jahren einen eigenen Verlag und das Korrekturlesen liegt sozusagen im Blut.) Nein, es sind die Werbebeilagen, inzwischen umfangreicher als die Nachrichten und bis Weihnachten wird das noch stetig zunehmen. Denn jeder muss werben, nur nicht das Weihnachtsgeschäft verpassen: die Kaufhäuser, Buchhandlungen, Parfümerien, die Möbelmärkte und die Technikgeschäfte. Vor allem die Technikgeschäfte.

Selbst die katholische Kirche wirbt. Mir fiel das Misereor-Magazin auf den Frühstücksteller: "frings".

Herbstfrüchte
Herbstfrüchte

Fast hätte ich es sofort ins Altpapier geworfen. Dann erinnerte ich mich an eine Erzählung meines Vaters:

Es war kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und er war sehr, sehr krank und lag im Krankenhaus. Kardinal Frings, Erzbischof von Köln, wurde in diesem Krankenhaus herumgeführt und sprach mit vielen Patienten. Auch mit meinem evangelischen Vater, über dessen Lebensgeschichte und Krankheit und die wenige Aussicht auf Heilung. Danach nutzte er seine Kontakte zur amerikanischen Besatzungsmacht, mein Vater erhielt ein Antibiotikum, das es in Deutschland damals fast nicht gab. Ohne das hätte er nicht überlebt.

Es gäbe mich nicht, meine Kinder nicht, diesen Blog nicht...

Die große Forschung an Antibiotika fand während des Zweiten Weltkriegs in den USA statt. Am bekanntesten ist das Penicillin, damit konnte sich das Land ab 1944 ausreichend versorgen. Der Alliierte Kontrollrat verbot nach dem Krieg zunächst die Produktion in Deutschland, das führte zu Schmuggel und Schwarzmarkt mit dem "Wundermittel". Ein Geschäft um Leben und Tod. Bei uns hießen früher übrigens alle Antibiotika "Penicillin".

Herbst - Sanddorn und Ahorn
Herbst - Sanddorn und Ahorn

Kardinal Frings war Initiator und Mitgründer von Misereor und darum habe ich mir die dünne Zeitschrift noch einmal genommen und gelesen. Über Menschen und Städte und gute Ideen und Menschlichkeit.

Wenn Ihr sie auch in der Tageszeitung findet ... lest sie ruhig.

 

Do

16

Nov

2017

Hannoversche Schreibwaren und Pelikane

Wer uns besuchen möchte, fährt vom Hauptbahnhof stadtauswärts mit der U-Bahn/Straßenbahn an der Podbielskistraße entlang, lässt dabei das alte Pelikan-Firmengelände links liegen, bis er den Mittellandkanal überquert und den Gehaplatz in Sicht hat. Heute liegt unsere Haltestelle unmittelbar hinter der Kanalbrücke.

Brauner Pelikan oder Meerespelikan
Brauner Pelikan oder Meerespelikan

Früher gab es zwei Haltestellen, denn hier trennen sich zwei Linien an einer Kreuzung. Und ich stand an der äußersten Ecke des Blocks dazwischen, an dem in großen Buchstaben das Wort "Geha" stand, und wanderte stetig von links nach rechts und rechts nach links um zu sehen, welche Straßenbahn Richtung City wohl zuerst käme und über welche Fahrbahn ich laufen rennen müsste. Sportliches Straßenbahnfahren.

"Geha". Das waren die Gebrüder Hartmann, die 1918 ein Unternehmen für Bürobedarf gründeten. Mit einem Geha-Füller habe ich schreiben gelernt, er war ja so viel cooler als der von Pelikan, den jeder hatte. Seine Tintenpatronen hatten einen Reservetank, wie ein Auto. Und es gab ihn auch in rot!

Heute schreibe ich mit einem grünen Pelikan-Kolbenfüller. Unsere Kinder hatten in der Schule einen "Pelikano". Denn Gehafüller gibt es nicht mehr. 1990 wurde die Firma Geha von der Firma Pelikan geschluckt.

Brillenpelikane im Vogelpark Walsrode
Brillenpelikane im Vogelpark Walsrode

Pelikan gibt es seit den 1830er Jahren in Hannover, Carl Hornemann verkaufte Künstlerfarben und mischte Tinte und hatte damit offenbar eine Marktlücke entdeckt. 1871 übernahm Günther Wagner das Geschäft und machte aus seinem Wappentier das Markenzeichen: den Pelikan. 1895 wurde sein Schwiegersohn Fritz Beindorff Geschäftsinhaber und weitete das Sortiment aus.

Am Rand unseres Stadtparks Eilenriede steht ein Pelikanbrunnen, und wie heißt wohl die Straße, die auf ihn zuläuft? Ja: Fritz-Beindorff-Allee.

Dieser Brunnen hat eine interessante Vergangenheit. Er wurde ursprünglich für das Neue Rathaus gefertigt und 1913/1914 darin, ja, wirklich innen, aufgestellt. 1935 stand er dann wohl im Weg herum und zog an die Eilenriede. Der Bronze-Merkur, der damals  auf der Schale stand, wurde im Zweiten Weltkrieg abmontiert, wahrscheinlich eingeschmolzen. Und 1961 kamen die Pelikane. Wär ja schade um die schöne Brunnenschale gewesen.

Pelikanbrunnen an Hannovers Eilenriede
Pelikanbrunnen an Hannovers Eilenriede

Bei uns liegen noch Stempelkissen und runde braune Farbband-Schraubdosen mit dem Pelikan auf dem Deckel und sogar wunderbare Reißzwecken, auf deren Kopf der Pelikan prangt und die aussehen, wie gestern gekauft. Für die Schule brauchte ich nicht nur den Pelikan-Deckfarben-Tuschkasten, sondern auch Plaka-Farben in kleinen Gläsern. Den Geruch werde ich überall wiedererkennen.

ein Brillenpelikan
ein Brillenpelikan

Lange, lange wurde gar nicht weit von uns an der Podbielskistraße in großen Werkräumen produziert. Straßenbahnhaltestelle Pelikanstraße. Im Vorgarten war ein extra angelegter Teich, dort lebten zwei? (ich kann mich nur an einen erinnern) Pelikane. Von der Straßenbahn aus konnte man sie sehen und auf dem Bürgersteig mal stehenbleiben und schauen. Was dazu wohl heute die unsägliche Peta sagen würde? Und was wohl aus den Pelikanen wurde?

 

1993 wurde alles denkmalgeschützt ins "Pelikanviertel" umgewandelt, in Büros, Wohnungen und Hotels. Denn wo heute Pelikan draufsteht, steckt mittlerweile ein großer weltweiter Konzern dahinter, in dem der hannoversche Pelikan trotz Finanzkrisen irgendwie überdauert und es geschafft hat nicht unterzugehen und dem Ganzen seinen Namen zu geben.

Und Pelikane leben im hannoverschen Zoo. Und im Vogelpark Walsrode.

 

So

12

Nov

2017

Teddies und mehr

Teddy Hermann Original Pinguin
Felsenpinguin Hermann

Sturmflut an der Nordseeküste, heftige Böen in Hannover und wieder einmal Regen - Regen - Regen. Im letzten Jahr haben die Medien gestöhnt, wir hätten ja soo wenig Niederschläge, soo wenig Pilze dadurch und die Stauseen für unsere Trinkwasserversorgung seien ja soo leer. Und in diesem Jahr? Da bekommen wir das Wasser doppelt und dreifach von oben und Moos fängt an, die Beete, den Rasen, den Brunnen, selbst die Terrassen zu überziehen. Und irgendwann mich?

Die Zeitung schreibt wie dekorativ doch so ein Moosgarten sei und wie viele Moosarten es gibt, eine schöner als die andere, die Japaner hätten das schon längst erkannt und in ihren Gärten umgesetzt. Das baut auf!

Und trotzdem pule ich das Moos aus meinen Astern.

Teddy Hermann
Weihnachtliches

Aber eigentlich wollte ich vom ersten November-Samstag erzählen, der zwar kalt war, aber erfreulich trocken und sonnig und wir waren wieder einmal in Hannovers List. Die Mahnkesche Bärenhöhle hatte zum Hermann-Teddy-Original-Clubevent eingeladen und das ist immer eine lockere unkomplizierte Sache mit netten Leuten, lecker Häppchen und lecker Schlückchen und viel, viel zum Schauen. Frau Mischner-Hermann war in diesem Jahr leider nicht dabei, ließ sich aber durch engagierte plüschige Hermann-Mäusebotschafter vertreten, die die Herzen im Sturm eroberten und anschließend mit den Clubmitgliedern nach Hause ziehen durften.

Teddy Hermann

Und was gab es Neues auf dem Teddylaufsteg? Nun ja, der diesjährige Teddy gibt sich entweder konservativ oder sportlich oder verspielt, aber auf jeden Fall weihnachtlich. Er hat sogar eigene Tannenbaumkugeln für den Christbaum.

Und er bringt gerne noch jemanden mit: einen schön kuscheligen Schneehasen oder ein Rehkitz oder einen Flamingo. Einen wunderbaren Flamingo mit dem Nimm-mich-mit-Blick. Leider war jemand schneller mit dem Mitnehmen als ich.

Teddy Hermann
Hermann Teddy Flamingo

Wusstet Ihr, dass es Flamingo-Schokolade gibt?

Und Pink-Flamingo-Cookies, rosafarbene Mürbeteig-Kekse -

Und Flamingo-Nuggets mit Curry-und Süß-Sauer-Dip, aber keine Angst, das ist kein Flamingo-, sondern Hähnchenfleisch -

Und einen Flamingo-Vanilla-Chai-Tee -

Und Haribo Gummibärchen-Flamingos.

Es gibt sogar einen Flamingo-Labello-Lippenpflegestift, Küchenrollen mit Flamingoaufdruck und rosa Porzellanteller in Flamingoform.

 

Einhörner sind out - Flamingos sind in.

Fast schwach geworden wäre ich beim Felsenpinguin, aber seine Größe sagte: "ich passe nicht in deine Vitrine." Ach, wie schade.

 

Fr

10

Nov

2017

Tradition

Wenn man einen schlechten Ruf hat, zuckt man entweder die Schultern und sagt sich "egal" - oder man tut etwas dagegen. Der November arbeitet gegen seinen Ruf mit dem Martinstag an. Eigentlich ist der ja am 11.

Aaaber - am 10. wurde Martin Luther geboren und - hei - in diesem Jahr mit den 500 Jahren lutherische Reformation ist für die "Evangelischen" natürlich der 10. der eigentliche Martinstag. Und die Kinder ziehen heute wie in jedem Jahr mit den Laternen von Haus zu Haus und singen und erbitten eine Gabe.

Sternenlaterne

Und dann am 11. nochmal. Das ist der eigentliche, der ältere Martinstag. Der Tag, an dem der Heilige Bischof Martin, der mit dem geteilten Mantel, im Jahr 397 in der Kathedrale von Tours beigesetzt wurde und der Tag, der deshalb zu seinem Namenstag wurde. Aber wenn ich es genau bedenke, dann wurde Martin Luther am 11.11. getauft (damals immer einen Tag nach der Geburt), übrigens - katholisch getauft, denn die evangelische Kirche gab es ja noch nicht. Und so ist es berechtigt, dass am 11. ganz viele evangelische und katholische Laternen leuchten. Und konfessionslose. Und alle anderen auch. Die werden einfach mitgenommen, denn Kinder unserer Zeit machen da keinen Unterschied, oder? Das ist gelebte Ökumene. Tradition.

Wir müssen nur genügend Süßes und Saures und Äpfel und Nüsse und Clementinen im Hause haben, wenn es dann vor der Haustür singt ...

"Als Martin noch ein Knabe war,

da hat er gesungen das ganze Jahr

vor fremder Leute Türen..."

 

Wer weiß, wie es weitergeht?


"Er sang so schön, er sang so zart,
So recht nach frommer Kinder Art,
es konnt ein Herz wohl rühren.

Wir singen, lieben Leute, auch
nach frommer Sitt' und altem Brauch,
drum wollt ihr uns nicht schelten,
und wenn ihr reichlich uns bedenkt,
mit schönen Äpfeln uns beschenkt,
mög Gott es euch vergelten.

drum hört auf unsern Bittgesang
und nehmt von uns den schönsten Dank
für eure milden Gaben.
wir wünschen Luthers Glauben euch,
so werdet ihr im Himmelreich
das ew'ge Leben haben."

 

Di

07

Nov

2017

Pfaffen

Der November hat keinen guten Ruf. Der Oktober hat zuletzt noch Halloween mitgenommen und dann endgültig den Herbst eingeläutet.

Früchte des Pfaffenhütchens
Früchte des Pfaffenhütchens

November bringt Novembergrau, Novembersturm, Novemberkälte, Allerheiligen (den Shoppingtag der katholischen Bundesländer), Allerseelen, Totensonntag, Volkstrauertag, alles nicht gerade Stimmungsaufheller. Und den Buß- und Bettag..., der früher mal Feiertag war, bis die neuen Bundesländer kamen und die Wirtschaft schrie, wir brauchen Umsatz für mehr Geld und rabotti-rabotti und dann war er futsch, der schöne Bett-Tag. Wie schade. Denn "ich bin morgens immer müde, aber Abends bin ich" - nein, auch nicht wach. Herbstmüdigkeit. Die Winterzeit hat uns zur Uhrenumstellung gezwungen und es wird jetzt schon am späten Nachmittag dunkel. Bis zum 21. Dezember geht es abwärts mit der Helligkeit.

Da hilft nur frische Luft, ein Spaziergang und wenn er auch windumtost ist. Einmal am Mittellandkanal entlang. Dort tragen die Büsche rote Früchte und die Vögel naschen: Pfaffenhütchen.

Pfaffenhütchen Spindelstrauch

Eigentlich heißt der Busch Euonymus, Spindelstrauch. Er blüht klein und weiß und recht unauffällig. Seinen großen Auftritt hat er erst im Herbst. Dann reifen die Früchte und die Blätter verfärben sich wunderbar rot, vorausgesetzt er steht schön sonnig.

Die Tiere lieben ihn: die Insekten und Spinnen und leider die Blattläuse und die Gespinstmotte, die es schafft, den Busch komplett kahlzufressen. Er treibt danach zwar neu aus, aber die vielen krabbelnden Raupen der Motte sind so gar nicht mein Ding.

 

Die Früchte sind Vogelfutter, lecker Vogelfutter, offenbar mit Suchtfaktor. ABER für den Menschen hochgiftig, und der Rest der Pflanze auch.

Was wir nicht pflücken, können wir umso länger anschauen. Diese Farben, diese Mischung aus rot-pink und orange, orientalische Farben. Und die Form, die an eine Bischofsmütze erinnert und deshalb den Pfaffennamen gegeben hat. Das passt doch zum November. Und zur kommenden Weihnachtszeit. Oder?

 

Mo

06

Nov

2017

erster Frost

Der erste Nachtfrost war da.

Erzgebirge
nach einer kalten Nacht im Erzgebirge

Und es ist etwas passiert, was ich nicht für möglich gehalten hätte: Ein Satz, den der amerikanische Präsident gesagt hat, findet meine Zustimmung - nicht in dem Kontext, den er meint, mehr grundsätzlich. Nach diesem schrecklichen Tod so vieler Menschen in der Kirche in Texas hat er mal wieder verneint, dass die USA ein Problem mit den Waffengesetzen haben könnten. Und dann: "We have a lot of mental health problems in our country." Und da hat er absolut recht. "... at its highest level." Und um nochmal seine Worte zu gebrauchen: Sad, so sad.

 

Mi

01

Nov

2017

Novemberraben

Raben

Raaab - raaab - nicht so laut - der Rabenschädel dröhnt - sturmzerzaust - Halloweenparty - Geister - Hexen - schwarze Katzen - ooh - raaab - leise.

Ich weiß jetzt, was Fakenews sind. 

Raben

Das ist, wenn - also letzten Freitag - das Springer Wisentgehege auf FB und im Internet schreibt, das fürs letzte Wochenende geplante Hubertusfest fände trotz gegenteiliger Meldungen und trotz Sturmwarnung auf jeden Fall statt. Parköffnung um 8.30 Uhr, Festbeginn 10.00 Uhr. Um dann am Samstagmorgen (8.43 stand's auf FB) wegen der bedrohlichen Sturmvorhersage, die übrigens genauso klang wie am Abend davor, alles abzusagen und das Gehege am Wochenende gar nicht zu öffnen. Standen da die ersten Besucher schon vor der Tür?

Am Samstagabend kam dann tatsächlich der zweite Herbststurm an und pustete gründlich bis zum Sonntagmittag. Es gab Sturmflut, die Eisenbahnen brachen wie gehabt zusammen und einige Bäume fielen um. Und wir blieben einfach im Bett.

Es gab schon immer Herbststürme, einmal waren wir vier lange Tage ohne Strom, im November, ohne Heizung, ohne Warmwasser, ohne Suppe, ohne Kaffee ...

Ich bin jahrelang an fünf Tagen pro Woche mit der Eisenbahn zur Arbeit gependelt und ich kann mich nur an einmal erinnern, dass sie nicht kam. Wegen Schneeverwehungen. Aber sonst - auch wenn nichts mehr ging - die Eisenbahnen fuhren. Und heute?