Sorry, alles was ich so schreibe ist meine eigene und ganz persönliche Meinung und - ohne Gewähr
So
12
Jan
2025
Winter. Am Donnerstag begann Frau Holle damit, ihre Betten gründlich aufzuschütteln. Sehr gründlich. Selten sind so dicke Flocken auf Hannover gefallen. Eine weiße Zauberwelt tat sich auf. Eigentlich wollte ich nicht schneeschieben, es sah so, so schön aus - aber dann kam der Paketbote durch den Schnee gestapft und sah mich vorwurfsvoll an. Und so ging ich doch hinaus. Verflixt, war der Schnee schwer.
Dann taute er während Abend und Nacht wieder weg. Am Freitag lag Schnee nur noch auf der Rasenfläche. Dafür wurde es kalt. Temperaturen um die Null Grad und Nachtfrost. Und nun auch Tagfrost. Minus 7 Grad Celsius. Wir kuschelten uns in die Sofaecken. Mein Bücherstapel kam mit.
Als wir vor Weihnachten in Celle waren, hatte ich dort in den Buchhandlungen gestöbert und auch eingekauft. Den vierten Band des Donnerstagsmordclubs - und sollte hier jemand lesen, der den Donnerstagsmordclub noch nicht kennt und Krimis liebt und vielleicht schon etwas älter ist, denn die Protagonisten der Reihe sind Ü70 - lest diese Bücher von Richard Osman. Unbedingt. Very british, very Miss Marple-like. Warmherzig. Und gleichzeitig so, dass zumindest ich beim vierten Band Taschentücher brauchte.
Do
09
Jan
2025
2017 hatten wir schon einmal Eintrittskarten unterm Weihnachtsbaum liegen gehabt. Und dann hatte ein Virus zugeschlagen, wir lagen mit Fieber und heißem Tee im Bett. Ein Teil der Familienjugend war noch im Urlaub, aber der andere Teil war da. Und kam so zu einem schönen Zirkusabend.
Genau betrachtet war der Abend nur eingeschränkt schön, denn Eisregen war am späten Nachmittag des siebten Januar über Stadt und Zirkus gezogen und hatte überall schlittschuhfähige Eisflächen hinterlassen, die gar nicht schnell genug abgestreut werden konnten. So saßen die unverhofft mit Karten Beschenkten mit schmerzendem Steißbein im Zirkus. Ausgeglitten auf dem Weg zum Zirkus.
Bei uns trudelten Fotos und kleine Filmsequenzen ein - ach, wäre uns nur nicht so fiebrig gewesen.
Nun gab es wieder Eintrittskarten für den 'Weihnachtscircus', dieses Mal für die ganze Familie. Und dieses Mal war niemand krank. Ach, war das schön.
Unsere Plätze waren erhöht rechts neben dem Eingang, eine ganze Reihe nur für uns. Exakt dort, wo wir 2017 auch gesessen hätten.
Wir wurden über Lautsprecher begrüßt und - das Beste - gesagt, wir dürften gerne fotografieren, auch filmen sei erlaubt, und über Social Media mit anderen teilen und zeigen, nur nicht kommerziell. Und deshalb zeige ich Fotos. Denn ich bin nicht kommerziell. Die Fotos sind alle mit dem Smartphone/Natel entstanden, deshalb nicht alle scharf und überhaupt ... sorry. Es gab auch einen Fotografen, umhängt mit Kameras, der stand im Eingangstunnel und, ganz ehrlich, er störte, besonders bei allem was am Boden stattfand. Dann lieber die Natelkamera und Fotos vom Platz aus.
Es wurde jongliert, mit Bällen und mit Diabolos. Bei uns liegen auch Diabolos im Schrank, ich weiß, wie schwer das ist. Und zum Hochwerfen und wieder Auffangen hat es nie gereicht.
Es wurde balanciert, zu siebt in über sieben Meter Höhe als Pyramide. An einer Kugel hängend, auf einem Turm. Es gab eine große Metallkugel, in der bis zu 4 Motoräder Kreise fuhren, wir hatten das Gefühl, gleich, gleich, würden sie zusammenstoßen ... Aber es ging gut.
Es gab einen Clown, der heftigst mit dem Publikum interagierte, aber der eigentliche Star war der junge Mann, den er auf die Bühne holte, damit er Schlagzeug spiele. Es ist ratsam, nicht ganz vorne zu sitzen, auch um nicht nass zu werden.
In der Pause stürmten wir zu den Verkaufsständen (an jedem der Getränke- und Essensstände ein abweichendes Angebot, so mussten wir uns aufteilen und es dauerte) und den WCs. Links Damen, rechts Herren. In der als 'großzügig' beworbenen WC-Anlage für die Weiblichkeit gab es 6 Kabinen (Tipp: am besten rückwärts hineingehen und im Sitzen die Tür schließen), und genauso viele Urinale. Ich bin mir nicht sicher, warum. Die Vermutung ist, dass es ein Angebot an die Gender-Community, die sich weiblich liest, es aber nicht ist, sein könnte.
Und dann war es vorüber, 3 Stunden Zirkusherrlichkeit vorbei. Das war ein richtig schönes Weihnachtsgeschenk.
So
05
Jan
2025
"Es schneit wie wild." Jetzt könnte unsere Tageszeitung diese Schlagzeile bringen, aber es ist ja Sonntag, da erscheint sie nicht. So blöd.
Nun hat es uns erwischt. Wir erwachten, es war ungewohnt hell, nicht dieses regenfeuchte Dunkel wie sonst. Aber keine Sonne. Sonne sind wir ja gar nicht mehr gewöhnt. Irgendwann wird es wieder eine Statistik zu Sonnenstunden geben und Hannover wird mit den Stunden ganz weit unten sein. Wetten? Die Helligkeit kam vom Schnee, einer ganzen Menge Schnee.
Familie Hemmi Eichhorn erschien mitten im Schneetreiben zum Brunchen. Saß erst im großen Baum und dann ganz dicht an der Hauswand in der Ecke, da, wo nicht soviel Wind weht. Während ich mit dem Fotoapparat durch den Garten hüpfte.
Am späten Nachmittag war es dann vorbei, wurde Regen aus dem Schnee, die weiße Decke auf Weg und Rasen zu Matsch. Und dann war es wieder vorbei und grau und trüb wie immer.
Sa
04
Jan
2025
"Es schneit wie wild" titelt die Tageszeitung und schreibt über den Harz. Drei Zentimeter Schnee, nicht genug für Skilifte und Loipen, aber ab Montag würden sie 'beschneien'. Wie wild.
Denn das Sturmtief des Neujahrstages mit Namen Ginette ist weitergezogen und hat zusammen mit Tief Aaron feucht-kalte Luft zu uns hereingeschaufelt. Schneeflocken wirbeln ums Haus, ein Miniaturschneesturm. Wie wild. Dramatisch weiß verwirbelt geradezu. Allerdings nicht von Dauer, gleich wieder ist es Regen und der Rasen, gerade noch mit einem Hauch Weiß überzogen, ist einfach nur noch nass. Allerdings ein Stückchen weiter um Hannover herum ist alles weiß. Wir haben nun die Ankunft von Hoch Anke, erst einmal ruhiges Winterwetter, und darauf folgend soll dann Tief Bernd mit zunächst nordafrikanischer Wärme und dann wieder Kälte mit Eisregen/Regen/Schnee kommen. Das Wetter-JoJo geht weiter.
Ich beschließe, dass es Zeit für die Sofaecke und unsere Fotos vom Steiff-Schaufenster bei der 'Galeria' (ehemals Kaufhof) ist. Da waren wir schon vor Weihnachten und haben geschaut.
Das Thema "Zoo" gab es schon, gab es schon umfangreicher und üppiger, hier 2015 und hier 2020. Hoffentlich wird das nicht das Omen für das gerade beginnende Jahr.
Egal, die Nasen werden plattgedrückt am Schaufenster. Der Steiff'sche Zoo ist einfach zu schön - und wer vergleicht schon mit den Vorjahren und vermisst Elefant und Giraffe? Da muss am Kassenhäuschen erst einmal der Eintritt bezahlt werden, einen Shop gibt es auch, sogar einen Eiswagen. Eis - keine schlechte Idee.
Das Auto ist nicht das neueste Modell, aber würden Teddybären denn mit Elektroautos fahren? Dafür ist es rot - so wie unser Auto auch. Ich glaube, wir sollten wieder einmal in den Zoo ...
Do
02
Jan
2025
Hallo 2025. Beginnen wir das Jahr mit positiven Nachrichten: Es geht uns gut, der sich noch in 2024 umstülpende Magen hat sich beruhigt, die Kopfschmerzen sind vergangen, ob es nun ein Virus war oder eine Unverträglichkeit ist eigentlich egal, denn wir haben uns isoliert, eine größere Menge Raclettekäse ein- und eine kleine Menge an Krapfen ausgefroren. Da ging es uns zwar schon besser, aber wir wollten vorsichtig sein.
Dadurch haben wir das Silvesternachtgeschehen in unserem (fast immer) beschaulichen Bothfeld aus erster Hand mitbekommen. Ungefiltert.
Die Tagesschau berichtete schon vorab: "Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet gegenüber dem Vorjahr mit 15 Prozent mehr Ware in den Läden." Und alles wurde gekauft. Es knallte und rummste bis 2 Uhr morgens ohne Pause, es war eine Grundlautstärke, die mich ganz unruhig machte. Es war wie ein Krieg der Silvester-Raketen. Wie empfinden das Menschen, die richtigen Krieg kennen? Bei einigen Böllern wackelte das Haus, meine Nackenhaare sträubten sich. Die waren ganz sicher nicht mit CE-Zeichen und Gütesiegel und Kategorie F2 versehen.
Überhaupt - Die Silvesterraketen waren so gar kein Vergleich mehr zu den kleinen Raketchen, die wir früher mit den Kindern starteten. Sie waren alle mehrfarbig, mit knisternden Springlern, sie blähten sich zu großen Bällen und waren zu mehreren in Batterien zusammen gefasst. Sie flogen nur leider nicht sehr hoch in den Himmel, in der Höhe wehte ein ziemlich frischer Wind, und so explodierten sie knapp über den Baumwipfeln. Ich mag Feuerwerk. Von Profihand gezündet. Ich fand es bedrohlich und schrecklich laut.
Die armen, jammernden Menschen hier in Hannover, denen es ja so schlecht geht, weil alles so teuer geworden ist, die sich ja so gar nichts mehr leisten können, haben sich sehr, sehr viel teures Feuerwerk geleistet. Aber hej, mit so einer geballten Kaufkraft kann in diesem Jahr für unsere Wirtschaft doch gar nichts schiefgehen.
Die Fotos aus dem Welterbe Schloss Corvey zeige ich mit freundlicher Genehmigung der Welterbeverwaltung (22.07.2019).
Di
31
Dez
2024
Bevor dieses Jahr endet, zeige ich nun doch noch etwas Weihnachtsmarkt. Der Markt in Hannovers Altstadt rund um die große Marktkirche, die sich eingerüstet und zugehängt hat, endete bereits am 22sten, der Lister-Meile-Markt genauso, der vor dem Hauptbahnhof baut seit gestern Abend ab. Nur rund um den Lister Turm steht noch ein Weihnachtswald und bietet etwas zum Aufwärmen.
Apropos Gerüst, davon hat Hannover ganz viele. Das Bauamt der Stadt ist seit 2014 oder 2015 eingerüstet, da ist man sich nicht mehr ganz sicher. Ist ja auch lange her. Und kein Ende in Sicht. Das Neue Rathaus daneben hat ganz neu innen in der großen Halle ein Gerüst bekommen, damit Besuchern nichts auf den Kopf fällt. Das alte Maritim-Hotel gegenüber ist entgegen allen Versprechen auch nicht fertig saniert. Das MAK (Museum August Kestner) hat ein Gerüst im Inneren zur Abstützung, das Historische Museum auch, wobei das überhaupt so lange geschlossen bleiben wird, dass demnächst die Goldenen Welfenkutschen nach Herrenhausen ins nachgemachte Schloss transportiert werden. Dieses Schloss wenigstens hat kein Gerüst, wird aber auch im Eingangs- und Museumsbereich umgebaut.
So lasst uns die große Weihnachtstanne begutachten, die jedes Jahr wieder neben dem Haupteingang der Marktkirche steht. In diesem Jahr neben dem Gerüst. Schade für den Gesamteindruck. Aber eigentlich machte das nichts, denn so toll, ganz ehrlich, ist sie nicht. Nicht so hmhm wie im letzten Jahr, aber auch nicht des Waldes feinstes Stämmchen. Es gab auch noch ganz viele andere Tannen, ganz viele geschmückt, Kugeln dominierten, Tannen an allen Ecken. Und es gibt unsere eigene, nicht so groß wie die Draußentannen, aber uns gefällt sie. Im Wohnzimmer. In diesem Jahr wieder mit den Erzgebirge-Holzanhängern, roten Kugeln, einigen speziellen Glasanhängern und Bienenwachskerzen.
Sie steht immer bis zum DreiKönigsTag im Januar und begleitet unser Silvesterfest, sieht mit uns Dinner for One und, nein, bekommt keine Luftschlangen. Und sieht uns am ersten Tag des neuen Jahres mit müden Augen frühstücken.
Wir wünschen Allen Bloglesern und Blogleserinnen einen guten Jahreswechsel und eine schöne Silvesterparty und uns allen ein friedvolles Neues Jahr.
So
29
Dez
2024
Die Tage zwischen den Jahren ... die Raunächte ... laut sind sie. Gestern Morgen startete der Verkauf des Silvesterknallraketenangebots in den Geschäften. Ab 7 Uhr würde verkauft stand in den Prospekten, die zuhauf bei uns ankamen. Punkt 7.32 Uhr weckte mich ein lautes "Bumms". Ich hörte Raketenzischen und ein "Plopp", als sich das Feuerwerk entfaltete. Es rumste und knallte bis 8.15 Uhr, ja, ist denn schon Silvester? Dann war es wohl zu hell. Denn, oh Wunder, die Sonne schien - Sonne hatten wir nicht mehr seit einer Woche. Und seit dem 1. Weihnachtsfeiertag hatten wir in dickem Nebel festgesteckt, so dick, dass wir die Straßenlaterne 10 Meter entfernt nicht mehr sahen.
Und nun Sonne. Die Kehrseite davon - jedes Ding hat seine Kehrseite, nicht wahr, Yin und Yang - die des Sonnenscheins am wolkenlosen Himmel war eine eiskalte Nacht und eine Eisschicht auf unserer Vogelschale. Und auch die folgende Nacht war eisig, eisiger als die davor. Aber erst einmal Sonne. Welche Sehnsucht hatten wir nach ihr gehabt.
Eigentlich hatten wir vorgehabt, in eines unserer Museen zu gehen, warfen aber alle Pläne über den Haufen und fuhren zum Stadtpark. Dort war es recht leer, die große Rasenfläche noch gefroren, die Stühle samt und sonders unbesetzt. Zwischendurch waren die Wege glatt, aufpassen, dass wir nicht rutschten. Aber die Luft war herrlich und tat uns richtig gut.
Ein Mann kam uns entgegen, der offenbar etwas in seinem Mantel versteckte, huch, dann sahen wir einen schwarzen Katzenkopf hinauslugen. Hunde sind im Stadtpark verboten, von Katzen steht dort nichts, aber hei, wer geht denn heutzutage mit einer Katze Gassi? Nun gut, diese wurde getragen, wir sahen sie auf unserem Rundgang noch mehrmals. Als wir nach Hause fuhren, lief uns dort ein neuzugezogener Nachbar über den Weg ... mit Katze auf dem Arm. War gestern vielleicht der Tag des Ich-trage-meine-Katze-Herum?
Fr
27
Dez
2024
Das war ein schönes Weihnachtsfest. Die Familie war (fast) komplett, am ersten Feiertag richtig komplett, die Kerzen am Tannenbaum leuchteten, es gab lecker Essen und lecker Trinken und die Gaben fanden das Wohlwollen der Beschenkten. Natürlich war es anstrengend. Ich rätsele noch, ob das am fortgeschrittenen Alter liegt oder am geänderten Bewusstsein für diese Dinge, wahrscheinlich beides. Ich wuppe Keksbackerei, Geschenke einpacken und Kärtchen schreiben, Tanne und Haus schmücken, vor allem aber fast 7 Kilogramm Truthahn mit allem Drum und Dran nicht mehr so lässig wie vor 10 Jahren. Aber gut war er.
7 Kilogramm Truthahn im Backofen drehen und manövrieren ... nicht nur eine Bratengabel habe ich in den vergangenen Jahren am Truti verbogen. Am ersten Feiertag ging es mit ihm morgens um 9 Uhr los, das gröbste Fett entfernen, salzen, würzen, Füllung hineinstopfen, zunähen, mit Öl-Gewürzmischung einstreichen, Backofen auf 120 Grad heizen, Truthahn hinein - und abends um 18 Uhr war er fertig.
Am Heiligabend zuvor war die Familie wieder in der Kirche gewesen, unerwartet leer war es dort. Wir fragten uns, ob das an der neuen Pastorin liegen mochte. Dass die mehr oder weniger Gläubigen zu Weihnachten lieber zu jemand anderem gehen ... Die Predigt handelte von den Bundestagswahlen, "denken wir mal von der Gegenwart in die Zukunft, stellen wir uns vor, es sei Bundestagswahl und Kinder und Jugendliche stünden zur Wahl", sie wollte hinaus auf einen politischen Neuanfang, dass Jesus ein Neuanfang für die Menschen gewesen sei, schon als Kind habe er mit schlauen Männern diskutiert - bitte, wo war das Weihnachtliche? Verwundert rieben sich die Menschen in den Bänken die Augen. Ja, alle saßen in den Bänken, Stehplätze seien nicht mehr erlaubt aus sicherheitstechnischen Gründen, hieß es. Alle die zu spät kämen, müssten wieder gehen. Vielleicht auch deshalb hatte so manch Einer keine Lust gehabt.
Und der Kirche sollte mal Jemand sagen, was vertane Chancen sind.
Zu Hause aber leuchtete der Stern von Bethlehem im Nachbargarten - heller als die Straßenlaternen es je könnten.
Di
24
Dez
2024
Die letzten Tage vor dem Heiligen Abend sind wieder davongeflogen, vollgestopft mit Vorbereitungen für das Fest. Genauso davon geflogen sind alle Hoffnungen auf Schnee in Hannover an den Weihnachtstagen. Sollte doch noch etwas kommen - ich werde berichten.
Die Rosebudbears wünschen Euch Allen ein schönes und friedliches Weihnachtsfest.
Sa
21
Dez
2024
Eigentlich wollte ich über unsere hannoverschen Weihnachtsmärkte berichten, ehe sie vorüber sind. Über die große Pyramide, die zum Getränk einlädt, so zwischen dem ersten Shopping und dem zweiten Shopping und das mehrfach wiederholbar.
Und dann piepte gestern Abend das Natel, das Smartphone, ich dachte, die Familienjugend würde sich vielleicht melden. Aber es war eine Pushnachricht. Magdeburg - Weihnachtsmarkt - Anschlag - Tote - Verletzte. Wir waren und sind schockiert und fassen es nicht. Alle Medien berichteten und spekulierten, Liveticker wurden geschaltet. Und es wurde immer unfassbarer und schrecklicher. Der Täter, der mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt raste, aber wurde gefasst, ein Mann, ein Mann mit Migrationshintergrund, immer sind es Männer, angeblich ein Anhänger dieser Nazipartei (die gleich versucht, das Geschehene für ihr Weltbild auszuschlachten und das passt dann gar nicht), ein Mann, dem wir hier in Deutschland zu islamistisch sind? Und darum tötet? Das ist doch ... Gaga. Ich hoffe, sie werden ihn vor Gericht grillen und wir werden erfahren, warum jemand so etwas macht. Aber den Opfern hilft das nicht. 200 Menschen sollen verletzt sein, 5 gestorben. Wegen was? Ach wie schrecklich. Wie schrecklich für all die Familien.
Darum schreibe ich heute nicht über unsere Weihnachtsmärkte. Vielleicht später ...
Mi
18
Dez
2024
Busy - busy - busy.
Wir sind dabei, die letzten Weihnachtsbriefe zu schreiben. Ich hoffe, die Nordpol-Post ist zuverlässiger in der Zustellung als unsere deutsche. Wieder kommen Briefe nur einmal, maximal zweimal in der Woche in unseren Briefkasten, Päckchen allerdings verlässlich schnell fast täglich. Vielleicht sollten wir auf einer Sendungs-Nachverfolgung auch bei Briefen bestehen ...
So
15
Dez
2024
Wir sitzen weiterhin im Dauergrau und sind schon froh, wenn es mal trocken bleibt. Selbst bei unserem Shopping-Ausflug in die hannoversche City ging es nicht ohne Regenschirm. Wir hatten den Vorsatz möglichst viel in hiesigen Geschäften zu kaufen ... das Meiste davon verflüchtigte sich schnell, weil es vor Ort doppelt so teuer war wie beim Online-Händler. Aber es blieb noch Einiges auf der Liste für den Sofortkauf ...
Als wir mit Tüten und Taschen ordentlich bepackt waren, wurde eine Pause dringend nötig. Wir gingen in die Holländische Kakaostube und, oh Wunder, es gab noch Platz für uns. Weil, meistens ist es dort pickepacke voll.
Die Holländische Kakaostube gibt es seit 1921, damals übernahm Friedrich Bartels das "Van-Houtens-Cacao-Probe-Lokal", das 1895 gegründet worden war. Herr Bartels war Konditormeister und so gab es zur Tasse Chocolade feinste Torten und Kuchen. Im Krieg wurde die Kakaostube zerstört, danach wurde wiederaufgebaut und 1947 neu eröffnet. Wie zuvor mit Delfter Kacheln und Fayencen, mit Gemälden auf denen niederländische Schiffe im Wind segeln, mit Stühlen von Thonet. Mit der Backstube im Keller gab es immer frisch Kuchen und Torten, ich glaube, dort befindet sie sich auch heute noch.
Nur die Preise sind nicht wie früher. 1895 kostete eine Tasse 'Chocolade' 10 Pfennige, 'Milch-Chocolade' 15 Pfennige. Heute sind Preise jenseits der 4 Euro aufgerufen.
Ich kenne die Kakaostube seit 45 Jahren, ich nehme immer die Wiener Schokolade mit den Schokospänen auf der Sahnehaube. Und zahle inzwischen 4,90 Euronen für ein Stück hannoversche Tradition.
Übrigens - Der Baumkuchen von dort ist auch Tradition und Maßstab für alle Baumkuchen.
Do
12
Dez
2024
Die Sonnenstunden werden an den Fingern einer Hand abgezählt, meistens bleibt es bei der geballten Faust. Schon wieder Regen. Regen hatten wir nun wirklich genug. Bliebe es vier Wochen lang trocken, wäre das auch nicht schlimm. Weihnachtsmarkt im Regen macht auch nicht die rechte Freude - in einer Hand den Regenschirm, in der zweiten den Glühweinbecher.
Wir haben uns an einem der wenigen regenfreien Tage nach Celle gewagt. Der Himmel war ungewohnt blau. Ein beruflicher Termin stand an, da konnte sich das Eine mit dem Anderen verbinden.
Der Celler Weihnachtsmarkt zieht sich durch die Altstadtgassen mit den wunderbaren Fachwerkhäusern. Wie üblich dominieren bei den Ständen Essen und Trinken, viel Trinken. Es gibt aber auch Karussell und sich drehende Pyramide.
Was es in diesem Jahr nicht mehr gibt, ist die Eislaufbahn vor dem Schloss. Schade. Überhaupt haben wir das Schloss nur von ferne gesehen, von der Altstadt aus. So als Kulisse.
Wo wir waren, das war dann das Museumscafé. Wir hatten Buchweizentorte - weil eine ohne Haselnüsse - weil eine ohne Alkohol. Die Torten waren alle etwas alkoholisiert, die Kuchen, sogar der Bienenstich, voller Haselnuss. Die Buchweizentorte war sehr lecker, der Cappuccino dazu auch.
Die Stühle gingen so, Plastik halt, das war nicht das Schönste, die Bänke gingen so gar nicht, wir sackten in den Kissen tief ein, zu tief für die Tische. So fühlen sich Kinder. Warm war es, das war nach dem kalten Wind in den Altstadtgassen schön.
Dann begann es zu dunkeln und wir fuhren nach Hause.
Mo
09
Dez
2024
Wir waren zum Tannenbaumkauf. Ein paar Kilometer vor den Toren Hannovers auf dem Dorf.
Na ja, das Dorf ist schon eher hannoverscher Vorort. Aber eben nicht Hannover. Das betonen wir immer wieder, denn dort gibt es einen Weg, der so heißt wie unser Weg und unter derselben Hausnummer wohnt dort eine Familie mit einem gänzlich anderen Namen als wir. Was aber Firmen und die Post nicht hindert seit mittlerweile über 30 Jahren an unserer Haustür zu klingeln, um bei uns einen Brunnen bohren zu wollen oder Briefe zustellen oder, wie gerade die Notfallsanitäter von den Johannitern, bei uns jemand behandeln zu wollen. Und dann das Unverständnis, wenn es nicht die richtige Adresse ist.
Die Tannenbaumauswahl in diesem Jahr war noch größer als sonst und wir brauchten Zeit zum Aussuchen. Die Wahl fiel auf ein Exemplar, etwas kleiner als im Vorjahr und die Spitze ziemlich kurz, der Rest aber war gut und die Spitze werden wir durch eine lange Glasspitze kaschieren. Das 'kleiner' hatte ja im Vorjahr nicht so geklappt wie vorgenommen, aber heuer nun.
Dann luden wir den Baum in unser Auto und zu Hause später wieder aus, ein paar Nadeln blieben im Auto zurück, und stellten ihn in einen Eimer voller Wasser auf unsere Küchenterrasse. Ich atmete tief durch, wieder ein Stückchen für Weihnachten vorbereitet.
Mir fiel die Schlagzeile unserer hiesigen Zeitung aus den letzten Tagen ein: "Hälfte der Deutschen verzichtet auf Christbaum". Und im Text: "Knapp die Hälfte der Deutschen will auf einen Weihnachtsbaum verzichten." Die Deutschen. Nicht die deutschen Haushalte, nein, die Deutschen.
Wir liegen damit voll im Trend. Der beste-Ehemann-forever hat einen Tannenbaum gekauft - ich nicht.
Fr
06
Dez
2024
Der Nikolaus war da. Heute Morgen, noch im Dunkeln, schlich er sich hinein und legte einen Schokoweihnachtsmann in meine Schuhe. dabei bin ich doch eigentlich zu alt für so etwas ...
Mittags kam er dann noch einmal, verkleidet als Postbote mit einem gelben Fahrrad, an dem vollgestopfte Taschen hingen. Er klingelte und drückte uns einen großen, dicken Stapel Briefe und Zeitschriften in die Hand. Er habe lieber geklingelt, weil, das sei wohl zu viel um in unseren Briefkasten zu passen ... Der beste-Ehemann-forever blätterte kurz die Briefe durch: "Darauf warten wir seit einer Woche." Ja, das täte ihm sehr leid, sagte der Nikolaus-Postbote, er wäre seit gestern im Dienst und versuche, die Berge abzuarbeiten, die er vorgefunden habe. Aber nun hätten wir ja unsere Post. Ja, wir waren ihm sehr dankbar. Denn ...
Wir hatten am 26.11. Eintrittskarten fürs Theater bestellt, selbstverständlich war Vorkasse verlangt, es war nicht ganz billig. Am 29.11. kam die Versandbestätigung, die Karten kämen per Briefpost. Ab dem 2.12., dem Montag, haben wir gewartet, haben uns ausgemalt wo der Brief verloren gegangen sein könnte, oder falsch zugestellt? Dann fiel uns auf: Wir hatten ja gar keine Post, also auch keine andere Post. Nicht am Montag, nicht am Dienstag, nicht am Mittwoch, nicht am Donnerstag. Noch nicht einmal Werbung. Und dann heute alles auf einmal. Und gottlob die Karten. Noch rechtzeitig für den Geburtstag am Samstag. Ja, wir waren sehr erleichtert, Nikolaus.
Mi
04
Dez
2024
Die Tage rennen. Ich stecke bis zu den Haarspitzen in Weihnachtsbäckerei, das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn Mehl hat enorme Ausbreitungseigenschaften. Wie in jedem Jahr habe ich hoffnungsvoll die Frage in die Familienrunde gestellt, ob sie denn tatsächlich wieder die Plätzchen haben wollten, die seit Jahren selben Plätzchen. Und ein lautes "Ja" schallte mir entgegen. No Chance.
Ich grub ein wenig in meinen Plätzchenrezepten und entschied mich für ein altes Rezept der Zeitschrift Brigitte. Alt bedeutet in diesem Fall das Jahr 1989, also schon ziemlich alt. Es werden, nach leicht abgeänderter Anleitung,
Walnussplätzchen
Dafür müssen wir erst einmal Walnüsse knacken, denn wir brauchen 125 Gramm Walnusskerne. (Oder die puren Kerne kaufen.) Eichhörnchen Hemmi bekommt große Augen: 'Für mich????' Ja, du bekommst auch etwas ab, aber knack lieber selbst, das ist besser für deine Zähne. Dann werden die Kerne im Blitzhacker ruckzuck zu Mehl gemahlen.
Unter dieses Walnussmehl werden 300 Gramm Weizen-Vollkornmehl und 1 Teelöffel Backpulver gemischt.
175 Gramm weiche Butter und 150 Gramm Honig werden miteinander gründlich vermengt, dann wird 1 Ei (Größe M oder L) aufgeschlagen und dazu untergeknetet und erst dann kommt die Mehlmischung zügig hinzu. Der Teig wird zu einem Ball geformt und für mindestens eine Stunde kalt gestellt.
Dann werden aus dem Teig kleine Kugeln, etwa in Murmelgröße, gerollt und auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech mit einer Gabel, also mit den Gabelzinken, flach gedrückt. Zwischen den Plätzchen Platz lassen, sie gehen etwas auf. Gebacken wird mit Umluft bei 180 Grad für gute 10 Minuten.
Wenn die Plätzchen vollständig abgekühlt sind, schmelze ich in einem kleinen Töpfchen Vollmilchkuvertüre und tauche die Kekse zu einem Drittel hinein.
Sie müssen auf einem Gitter abtropfen und richtig fest werden, kleiner Präriehund, sonst gibt die Kuvertüre eine riesige Schweinerei in deinem Fell.
So
01
Dez
2024
Die Sonne scheint vom kalten Himmel. Es ist wieder soweit. Es ist der erste Sonntag im Advent, die erste Kerze brennt auf dem Wohnzimmertisch. Die Weihnachtsmärkte haben begonnen, hier in Hannover bereits am Montag.
In Bückeburg verzaubert der "Weihnachtszauber" (ganz ohne Hilfe der Ehrlich Brothers) das fürstliche Schloss und das Gelände drumherum. Seit Donnerstag und noch bis zum 8ten Dezember. Der Eintritt für Erwachsene kostet heuer 18 Euronen. Dafür erwartet die geneigten Besucher eine Vielzahl an Ständen mit allem, was das weihnachtliche Herz begehrt. Und viel, viel liebevolle Dekoration mit dem speziellen Ambiente. Es gibt auch Stände im schönen Schloss und um alle zu sehen einen kleinen Rundgang unter prächtigen Deckengemälden. Das Angebot ist lockend, obwohl ... das Preisniveau entspricht dem des Eintritts. Ich schreibe das jetzt einfach mal so, denn ich glaube nicht, dass es grundlegend verändert ist. Diesjähriges Thema ist "New Yorker Christmas", also wahrscheinlich quietschebunt.
Wir waren im letzten Jahr dort, das war der 20ste Weihnachtszauber. Mir gefiel es - mit Abstrichen. Es war voll. Es war nicht soo voll, dass wir in das befürchtete Geschiebe und Gedränge geraten wären, es reichte aber auch so. Zu voll um mit Genuss zu schauen, besonders im Schloss - und dort auch schlicht zu teuer. Es gab Verkäufer - und etliche Besucher - mit einem Schloss-Adels-Virus in den hochgehaltenen Nasen. Das mag ich nicht, das war nicht schön.
Wir waren zu Sechst, hatten Mühe niemanden zu verlieren, besonders später dann, als es dunkel wurde. Vor dem Schloss gab es noch im Hellen eine Dudelsackband, im Dunkeln dann eine Lichtshow und Gesang. Bückeburger Geschmack.
Was mir wirklich Probleme machte, war mehr das Vorher und Nachher. Wir waren mit dem Auto gefahren, die Parkplätze am Schloss waren "abgesoffen", deshalb wurden wir zu Ausweichparkplätzen am Rande des Ortes geleitet. Es ging links durch Felder, rechts über irgendwelche Firmengelände, Ordner standen herum, wir parkten und liefen mehrere Minuten zurück zur Straße, da war eine Kreuzung zwischen großen Hallen und Äckern. Es gab ein Schild "Busshuttle". Minutenlang fuhr nichts, stand da nichts außer uns. Kennt ihr Hitchcocks Film "Der unsichtbare Dritte"? Cary Grant wartet an einer Bushaltestelle inmitten von Maisfeldern, ganz allein und ein Flugzeug kommt und versucht ihn zu töten und er läuft davon und das Flugzeug kommt immer tiefer und näher - ja, so ähnlich standen wir in der Pampa von Bückeburg im kalten Wind und fragten uns, was da nun käme und wann und ob wir laufen müssten.
Dann endlich kam ein Bus, dann wurden wir hineingestopft und schaukelten bestimmt 10, 15 Minuten durch stille, leere Straßen und um Kurven und ich hatte keine Ahnung wo wir waren, wo unser Auto war und war dankbar, als wir in so etwas wie eine Fußgängerzone fuhren mit Geschäften und Kirche und Kopfsteinpflaster. Und dann liefen wir wieder 5 Minuten eine recht leere Straße entlang und landeten irgendwie am Schlosstor, im Ohr noch die Ermahnung des Busfahrers, um 17.50 Uhr ginge der letzte Shuttle zurück und um 18.30 Uhr würden die Tore am Ersatzparkplatz geschlossen ... Daran, dass ich das hier schreiben kann, seht ihr, dass wir heil zurückgekommen sind. Aber es war nicht schön.
Der letzte Shuttlebus war vollgestopft wie eine Sardinenbüchse, es regnete und wir fielen beim Aussteigen in eine große Pfütze, es war dunkel-dunkel-dunkel und wir und noch zwei Paare dankbar für unsere kleinen Taschenlampen, wir stapften durchs menschenleere Nirwana, die Paare verschwanden nach links, wir waren ganz allein - und um 18.25 Uhr saßen wir im Auto und fuhren los. Außer uns stand kein Auto mehr auf dem Ersatzparkplatz, war da kein Ordner mehr, keine anderen Menschen. Ich wusste immer noch nicht genau wo wir uns eigentlich befanden. Habe ich erwähnt, dass es stockdunkel war?
Aber wir kamen zurück.
In diesem Jahr werden wir nicht nach Bückeburg fahren. Wieder ist das Parkinggelände abgesoffen, bzw. wird erwartet, dass es das tut, und die Parkierenden müssen ausweichen ...