Doch ehe der Herbst uns ganz verlässt,
So bringt er uns noch ein Kinderfest:
Sobald es Abend, zieh’n wir aus
Und wandern singend von Haus zu Haus,
Und bitten dem heiligen Martin zu Ehren
Uns kleinen Kindern was zu bescheren.
Da reicht man uns Äpfel und Nüsse dar,
Zuweilen auch Honigkuchen sogar.
Wir sprechen unsern Dank dafür aus
Und wandern dann in ein anderes Haus.
Nun lasst uns heute singen auch
Wie’s ist am Martinstag der Brauch!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Ein schönes Gedicht. Allerdings sind statt Äpfeln und Nüssen eher Bonbons und Schoggi begehrt.
Hoffmann von Fallerslebens Sohn Franz Friedrich durfte am Martinstag bestimmt von Tür zu Tür ziehen und eine Gabe erbitten,
denn Frau von Fallersleben war die Tochter unseres Bothfelder Pastors - also des Pastoren, der hier vor etwa 200 Jahren lebte und an unserer schönen Nicolaikirche wirkte.
Nicht zufällig wurde unsere Grundschule, von uns aus auf dem halben Weg zur Kirche, nach diesem Dichter vieler, vieler Kinderlieder Hoffmann-Von-Fallersleben-Schule getauft.