Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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  letztes Update am 19.04.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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Oktober 2020

Sa

31

Okt

2020

Hallo Reformationstag

Ach ist das ungerecht. Endlich ist der Reformationstag ein Feiertag und dann fällt er aufs Wochenende und geht irgendwie so unter. (Zumindest alle, die nicht am Wochenende arbeiten müssen, empfinden das so.) Aber was ist in diesem Jahr schon gerecht? Vielleicht wäre ein Winterschlaf nicht übel, die Bären machen den schließlich auch. Unsere genetische Ausstattung gäbe das her, verkündete gerade der Radiosender. Nur, wer weiß in welche Welt wir aufwachen würden ...

Marktkirche Hannover Epitaphe
Grabplatten in und an der Marktkirche - links J. Weddinghusen gest. 1514, vormals in der Nikolaikapelle - rechts J. Schlothe von 1655 ?

Und Halloween ist heute auch, aber irgendwie ... mir ist nicht danach. Ist es nicht auch so schon spooky genug? Der Tag begann grau-grau und quietschenass nach 24 Stunden Dauerregen. Der Sch...virus tobt mit 341 Neuinfektionen seit gestern und wieder gilt Social Ermitage, zum Einsiedler auf einem fiktiven Berg werden. Oder: 'Your home ist your island'. Spooky. Die Mordserie in Frankreich, die Durchgeknallten auf der Welt und in der Politik, die Bedenken einer manipulierten Wahl in den USA, die schmelzenden Gletscher, die ..... aaaaarg .... dagegen ist Halloween ... harmlos.

ein jüngerer Martin Luther an Hannovers Marktkirche
ein jüngerer Martin Luther an Hannovers Marktkirche

Konzentrieren wir uns auf Luther. Der glaubte an Gott und an den Teufel (und - ja - auch an Hexen) und hatte dunkle Seiten, aber er brachte uns auch eine für alle lesbare Bibel, die Thesen an der Schlosskirchentür und schlussendlich eine Kirche, die ohne einen 'Stellvertreter Gottes' auskommt und ohne das Zölibat. Die neue Situation mit der Konkurrenz der zwei christlichen Konfessionen löste auch jahrelange Kriege im Namen Gottes und des Geldes und der Macht aus ... Nichts ist nur gut oder nur schlecht, nur schwarz oder nur weiß ...

 

Hannover berief 1533 die ersten evangelischen Pfarrer. Aus der katholischen Marktkirche in Hannovers Zentrum wurde eine evangelische Kirche. St Georgii et Jacobi. Die meisten großen Kirchen der Stadt sind heute evangelische Kirchen.

Neben dem Eingangsportal der Marktkirche wachen der Heilige Sankt Georg mit dem getöteten Drachen und der Heilige Jacobus, Schutzpatron der Kaufleute und Reisenden und einst einer der Apostel.

Marktkirche Hannover
Jakobus und Georg - Tod und Drachen - spooky

Luther steht in Bronze neben der Kirche, sein Porträt hängt im Keller.

im Keller der Marktkirche
im Keller der Marktkirche

Also nicht so, wie wir heute Bilder im Keller verschwinden lassen und nur bei bestimmten Besuchen herausholen, sondern im recht schicken Gemeindesaal.

Das Lutherdenkmal wurde vor 120 Jahren aufgestellt, damals dreiteilig. Luther in der Mitte, links daneben Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Calenberg-Göttingen, die 'Mutter' der Reformation in diesem Gebiet, rechts Herzog Ernst I. von Braunschweig-Lüneburg, der 'Reformations-Papa'. (Sie lebte von 1510 bis 1558, er von 1497 bis 1546 und sie waren nicht miteinander verheiratet.) 1941 wurde das Denkmal abgebaut, sollte in Hamburg für den Krieg eingeschmolzen werden. Nach dem Krieg fand sich die Lutherstatue wieder an und kam zur Marktkirche zurück.

Aber es gibt noch mehr Luther in Hannover. Die Lutherkirche, die Lutherschule und im Landesmuseum hinter dem Neuen Rathaus Luther als Gemälde. Etwas spooky ist "Luther auf dem Totenbett", gemalt von Lucas Cranach d. Ä. 1546 und wohl deshalb auch nicht ausgestellt. Aber ein Luther-Porträt hängt dort und auch das seiner Frau Katharina von Bora, beide aus Cranachs Werkstatt.

So hängen sie im Landesmuseum. Martin Luther war damals 45 Jahre alt. Ein altes Sprichwort: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine kluge Frau
So hängen sie im Landesmuseum. Martin Luther war damals 45 Jahre alt. Ein altes Sprichwort: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine kluge Frau

Vielen Dank an das Landesmuseum Hannover für die Erlaubnis meine Fotos von dort hier zeigen zu dürfen.

 

Mo

26

Okt

2020

In Between - zwischen Regen und Sonne

Teetrinker kennen den Ausdruck. Für Darjeelingtee, der zwischen den Haupterntezeiten der ersten und zweiten Pflückung, zwischen 'First Flush' und 'Second Flush' geerntet wird: 'In Between'. Zwischendurch mal gepflückt. Nicht so fein wie der First, nicht so kräftig wie der Second. So ähnlich wie das Wetter gerade. Nicht so sonnig wie der 'Goldene Oktober', den wir uns erträumt hatten, nicht so nass wie Dauerregen. Irgendwo dazwischen. Morgens aufstehen mit Sonne, frühstücken bei Regen und der Tag irgendwo im Grau, bis dann wieder Sonne ... Oder Nebel ...

Herbstblätter

Der Nebel ist auch im Kopf, denn wir hatten wieder Zeitumstellung und die wirft mich jedesmal aus der Bahn. Kopf und Magen passen nicht mehr zusammen, der Zeitrhythmus ist verstellt, so wie die vielen Uhren im Haus. Erst einmal neu takten.

Herbst

Sollte diese Zeitumstellerei nicht aufhören? Hatte die EU nicht gesagt, dass? Zuletzt hatte - erinnere ich mich richtig - Kroatien keine Lust auf Veränderung gehabt. Aber jetzt sind doch wir es, die die Ratspräsidentschaft haben ... Ach so, es gibt so viel Dringenderes zu tun ... Ach, das ist wegen Corona ... Was hat Corona denn damit zu tun?

 

Fr

23

Okt

2020

Gartentherapie

Ich hatte mich für Garten entschieden. Frust wegarbeiten. Das war nötig. Oh verdammt. Da haben wir uns eingeschränkt, down gelockt, Ostern nicht vernünftig gefeiert, Urlaub nicht so gemacht wie geträumt und gedacht: 'Ja, wir packen es.'

Und wir hatten es ja auch fast. 13 Coronaerkrankte in der Region Hannover. Hei - 13.

Und jetzt ... über 800. Oder schon 1000? Die Zahlen schnellen empor wie Raketen. Ist das fair? Du Sch...virus, sag, ist das fair?

Rotkehlchen

Wir fangen wieder neu an. Schränken uns ein, bemühen uns vorsichtig zu sein. Fair? Nein, das Leben ist nicht fair, der Virus ist nicht fair. Wir müssen erkennen, dass wir nicht die Erde beherrschen. dass wir einfach so ausgeknockt werden können. Dass wir nicht die Größten sind, die, die die Maßstäbe setzen. Dass wir achtsamer durchs Leben gehen sollten. Denn auch wenn wir den Sch...virus absolut satt haben, er hat uns anscheinend noch lange nicht satt (frei nach Andrew Cuomo). Und dagegen helfen keine verschwurbelten Verschwörungstheorien, keine Alufolie, kein Gefasel von Nichtwirkenden Masken, kein 'UhUhUhMeineGrundrechte'-Gemaule. Es gibt kein anderes Mittel als Geduld und Vorsicht.

Aber im Moment fühlen wir uns einfach nur betrogen. Das macht es so schwer.

Rotkehlchen

Garten hilft mir immer. Ich muss ja auch alles vorbereiten für den kalten Teil des Jahres. Erste Kübel ins Gewächshaus-Winterquartier bringen. Blätter harken. Schneckennester ausheben. Eichhörnchen füttern.

Und das alles unter den wachen Augen meines Supervisors. Unser Rotkehlchen. Bin ich im Garten ist sie nicht weit weg, besser gesagt: Ab und zu muss ich aufpassen nicht auf sie zu treten. Abstandhalten ist nicht ihr Ding.

Rotkehlchen

Ihr Nest ist in einer der hinteren Gartenecken, da, wo sich der Stamm der großen Scheinzypresse knapp über dem Wurzelbereich geteilt hat. Da, wo ich nie nie nie Blätter aufräume. Darum kommt sie zu mir, wenn ich im Garten werkele. Alles Abgeschnittene wird dann genau untersucht. Blätter werden Blättchen für Blättchen hochgehoben und gedreht und geguckt, ob ein krabbelnder Snack darunter steckt. Ja, wir sind da ein ganz gutes Team.

 

Mi

21

Okt

2020

Etwas für den Specht - etwas für das Eichhörnchen

'Meins. Mein Garten. Meine Bäume. Meine Hemlocktanne. Meine Zapfen und Äpfel und Birnen. Mein Rasen und meine Erde zwischen deinen Blumen. Auch in den Kübeln und Balkonkästen, vor allem in den Balkonkästen. Meins.'

Hemmi Hamilton Eichhorn hat da eine ganz klare Meinung. Und nur unter Brummeln lässt er seine Zwillingsschwester in seinem Reich herumtoben und sich satt essen. Aber wehe sie beginnt seine Nussvorräte auszugraben - wehe. Dann geht die wilde Jagd die Bäume hinauf und hinunter.

Meine Rolle im Garten? Ach ja, reden wir nicht darüber. Alles für die Hemmis.

Eichhörnchen
'Hei ... Was machst Du da auf MEINEM Rasen?'

Und dann landete der Grünspecht auf dem Rasen.

Grünspecht
'Reg Dich nicht so auf, du Fellträger. Ich suche nur Ameisen.'

Er kam auch schon im letzten Jahr, dann war langelange nichts von ihm zu sehen. Nun war er wieder da und schritt den Rasen ab. 'Wo sind sie, die Ameisen?' Dann wurde der Schnabel in das Gras gebohrt und ... gegessen. Und ich fand: Soll er doch. Etwas Rasen vertikutieren und die vielen Ameisen reduzieren, von denen unsere Nachbarschaft überzeugt ist, vier verschiedene Arten zu beherbergen. Nur welche haben sie nicht verraten. Ja, iss du nur. Viel.

Eichhörnchen
Schnell mal runter vom Baum und Schauen

Hemmi Hamilton Eichhorn fand das gar nicht in Ordnung. Schließlich lagern unter der Rasennarbe beträchtliche Mengen seines Nussvorrats. Und mit Eichhörnchenaugen betrachtet können doch nur diese Haselnüsse der einzige und wahre Grund sein, warum jemand im Gras herumstochert. Oder?

Eichhörnchen
'Ist noch alles da?' Und wenn die Nuss schon ausgegraben ist, kann man sie auch gleich essen. Sicher ist sicher. Vielleicht kommt der Grünspecht ja wieder ... Vielleicht ...

Sicherheitshalber wurde sehr gründlich nachgeschaut und auch gleich etwas gegessen. Der Grünspecht fühlte sich nach einiger Zeit gestört und flog schimpfend davon. Eigentlich schade, dass er nicht noch mehr Ameisen geschlürft hat.

 

So

18

Okt

2020

Flugtag

Der Regen hörte auf und etwas Sonne ließ sich blicken. Der Himmel war zwar mehr grau als blau, aber ... es war Zeit zum Rausgehen, Luftholen, Zeit zum Blätterharken. Die ersten fallen.

Vogelzug Gänse

Zeit zum Vogelzug.

Vogelflug Gänse

Sie müssen sich abgesprochen haben. In Fünf-Minuten-Abständen zogen sie Richtung Westen über mich hinweg. Krrr - Krarr riefen die Kraniche und formierten sich zu großen Keilen. Schnatt - Schnatt unterhielten sich die Wildgänse und reckten die Hälse nach dem Mittellandkanal. 'Sind wir noch auf Kurs? Guck mal da unten, da steht wieder die komische Frau und winkt hinter uns her.'

Nicht nur ich habe ihnen hinterher geschaut.

Vogelzug Gänse Amsel
Hei, wo fliegt ihr denn alle hin?

Der Freitag war offenbar ein superguter Tag fürs Fliegen in die Winterquartiere.

 

Do

15

Okt

2020

manchmal hört es einfach nicht auf

Regen - Regen - Regen

Herbstwetter

Und dann kommt die Sonne heraus.

Irgendwann scheint sie wieder, jedes Mal, wir müssen nur Geduld haben.

 

Mo

12

Okt

2020

rund um Anna

Er war ein gutes Wochenendvormittags-Ausflugsziel als unsere Kinder noch Kindergarten- und Grundschulkinder waren. Schnell mal rüber und Enten füttern (was man heute nicht mehr darf), in die alte Windmühle hineinschauen (was heute nicht mehr geht) oder daneben ein Eis essen (was heute erst ab nachmittags möglich ist und überhaupt viel zu teuer seit einem Gastronomenwechsel).

Und überhaupt sind unsere Kinder nun zu groß für so etwas ... ach, nicht? Ihr würdet das alles noch tun? ... und mit den Enkeln sowieso ...

Hermann-Löns-Park Annateich Hannover
Blick auf den Annateich

Wovon ich spreche? Vom Annateich. Er liegt im Hermann-Löns-Park in Hannover-Kleefeld und ist, geteilt durch eine breite Brücke, eigentlich zwei Teiche. Der Park entstand zwischen 1936 und 1939 direkt neben dem Tiergarten und einer Güterbahnlinie. Irgendwie dazu gehören ein Sportplatz, eine Kleingartenkolonie und das Annabad, ein schönes Freibad. Direkt daneben liegt das Annastift, ein Krankenhaus.

Hermann-Löns-Park Annateich Hannover

Das ist ganz schön viel Anna, aber verdient. Gemeint ist Anna von Borries, die mit ererbtem Geld die Entstehung des Annastifts ermöglichte. Mit dem ursprünglichen Gedanken etwas für körperlich beeinträchtigte Kinder zu tun, das war sie nämlich selbst seit einem Unfall in der Kindheit. Sie wusste dadurch wo das Gesundheitssystem Defizite hatte. Wenn du willst, dass sich etwas ändert, musst du es selbst tun ... Sie starb 1951 im Alter von 97 Jahren, aber wie ihr seht ist sie in Hannover bis heute präsent.

Hermann-Löns-Park Annateich Hannover

Der Park ist, sagt die Stadt Hannover, 86 Hektar groß. Das sind 860.000 Quadratmeter. Das Gelände war mal Niedermoor, mal Acker, mal Streuobstwiese, mal Tongrube. Aus der entstand durch Grundwasser der Annateich. Mit der Anlage des Parks wurde der Teich erweitert und geteilt, Inseln angelegt, Wiesen und Eichenwäldchen entstanden. Damals wurde alles neu gemacht, viel Erde hin- und hergeschoben und gepflanzt - gepflanzt - gepflanzt. So, dass es aussah wie von der Natur zufällig so geworden, das Idealbild einer norddeutschen Landschaft, mit Blickachsen und Rückzugsräumen für Tiere. Einschließlich einiger großer Findlinge, die extra herangeschafft wurden, so typisch norddeutsch. Für die heutigen Gärtner ist es gar nicht so einfach, alles so zu erhalten.

Hermann-Löns-Park Annateich Hannover

Am Hauptzugang zum Park, direkt am Annateich, wurde gebaut. Aber nicht neu sondern Altes erneut, auch das, damit es aussähe wie auf einem dörflichen Landschaftsbild. Ein sehr überschaubares Freilichtmuseum. Man versetzte aus Wettmar eine 'Meierei' als Ausflugscafé in den Park, ein schickes Fachwerkhaus, typisch norddeutsch und ursprünglich entstanden 1720. Daneben kam ein alter Kornspeicher aus dem Jahr 1637 aus Eystrup. Und als Sahnehäubchen eine alte Windmühle.

Hermann-Löns-Park Hannover
das Fachwerkensemble im Park lädt, mit Unterbrechungen, seit 1939 zum Kaffeetrinken ein

Die Windmühle ist vom Typ Bockwindmühle, das bedeutet, dass der obere Teil mit Flügeln und Mahlsteinen drehbar auf einem Gestell sitzt. Je nachdem woher der Wind weht wird sie so gedreht, dass er optimal die Flügel antreibt. Diese Mühle stand bereits vor 320 Jahren in Hannover, mitten in Hannovers heutiger City. Gekostet hat ihr Bau (1701) 474 Taler und 22 Groschen. Dann zog sie mehrfach innerhalb Hannovers um, immer wenn es eng wurde und die Stadt wuchs. Zuletzt war sie dem neuen Stadtfriedhof am Engesohder Berg im Weg und wurde verkauft. So gelangte sie nach 1872 nach Hohnebostel, ein Dörflein zwischen Celle und Gifhorn, heute ein Stündchen Autofahrt von Hannover entfernt, damals weit-weit-weg. Für den Park kaufte man sie 1938 zurück - für 750 damalige Reichsmark. Nach so vielen Jahrhunderten der Nutzung immer noch äußerst dekorativ, ging sie in Rente.

Hermann-Löns-Park Hannover
die alte Bockwindmühle stand mal am Aegi und mal in der (Achtung!) Windmühlenstraße

Da stand sie dann, alle Umbauten und technischen Neuerungen aus den vergangenen fast 240 Jahren hatte man zurückgebaut, wegen der Authentizität. Weil ein Weltkrieg und viele Jahre ohne Mehl zu mahlen kamen, war sie so ab dem Jahr 2006 nicht mehr so dekorativ, sondern restaurierungsbedürftig. Die Hannoveraner bauten sie ab, lagerten ein, sammelten Geld und städtische Unterstützung, restaurierten, dann wurde wieder aufgebaut. So steht sie seit 2012 wieder so da wie damals 1701 an Hannovers Aegi. Gekostet hat das übrigens rund 330.000 Euro.

Hermann-Löns-Park Hannover
und es wird Herbst rund um die Mühle

Das Fachwerkhaus ist auch heute Ausflugscafé und Restaurant - schick - schick. Alternativ geht man den östlichen Weg um den Annateich herum und gelangt zur Kleingartenkolonie (übrigens denkmalgeschützt, weil genauso historisch wie der Park) mit dem mit etwas Glück geöffnetem Vereinslokal. Dort kann man sich mit etwas Kühlem oder einem Kaffee (mit und ohne Kuchen) zu zivilen Preisen stärken.

 

Sa

10

Okt

2020

einfach mal raus

Hermann-Löns-Park Hannover Annateich

Herbstwetter in Hannover

 

Mi

07

Okt

2020

Diskriminierung

Alle fühlen sich heute diskriminiert. Die Menschen anderer Hautfarbe, die Menschen anderen Glaubens, die Menschen anderen Geschlechts - wobei das 'anderer/n' noch genau zu definieren wäre. Niemand in Hannover geht mehr aus dem Haus ohne Gendersternchen und das '-innen'-Binnen-I mitzunehmen. Bloß um nicht ... es ist zum ... ja, genau dazu.

Aber jetzt muss ich es mal ganz deutlich schreiben. Ja, es gibt eine Diskriminierung und anscheinend regt sich niemand außer mir und meinen Nächsten darüber auf, oder doch? Jedenfalls nicht medial hier in Hannover und das liegt daran, dass es unsere omnipräsente Tageszeitung ist, die diskriminiert. In Print und in Digital.

Altersdiskriminierung. Nur weil jemand älter wird, wird er noch lange nicht blöd, dumm und unzurechnungsfähig. Nur weil jemand älter wird, kann er Dinge nicht schlechter als ein jüngerer Mensch. Nur weil jemand älter wird, muss man ihn noch lange nicht in eine Schublade stecken, auf der steht 'Vorsicht - Gehirnleistung lässt nach - besser ins Altersheim sperren', Wir alle werden irgendwann älter - möchtet Ihr Euch dann diskriminieren lassen?

Aus Hannover hier das konkrete Beispiel:

Am 30. September 2020 kam eine Autofahrerin von der Straße ab und fuhr in das Schaufenster einer Bäckerei. Niemand wurde verletzt, das Auto - Schrott.

Am 5. Oktober 2020 erfasste ein Autofahrer Kinder, die über die Straße gingen, kam von der Straße ab und fuhr in eine Bushaltestelle. Die Kinder wurden verletzt, der Autofahrer nicht, das Auto - Schrott.

Schlagzeile der HAZ am 1.10.2020: "77jährige fährt mit Auto durch Schaufenster."

Schlagzeile der HAZ am 6.10.2020: "Auto fährt in Bushaltestelle: Zwei Kinder verletzt."

Im ersten Fall wird berichtet, dass die 'Seniorin' vorsorglich in ein Krankenhaus kam, von 'Kontrolle verloren' und Fahrfehlern.

 

Im zweiten Fall steht im Text, dass der Fahrer offenbar Gas und Bremse verwechselt hat. Und ganz am Ende, dass es keine Hinweise gäbe, dass der '35jährige unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stand'.

In beiden Fällen führten Fahrfehler und Kontrollverlust zu einem Unfall. Aber - wie unterschiedlich wird berichtet? Einmal war es ein Auto und einmal eine 77jährige? Warum lautet die Überschrift nicht: "35jähriger fährt zwei Kinder an"? Oder "Auto fährt in Schaufenster und verursacht Sachschaden"? Und - Altersdiskriminierung funktioniert auch anders herum. Denn hatte die Autofahrerin etwas getrunken, etwas genommen? Warum werden Drogen nur im zweiten Bericht erwähnt?

Aber vor allem fällt uns seit längerem auf, mit welcher Regelmäßigkeit explizit auf ein fortgeschrittenes Alter der Personen, über die berichtet wird, hingewiesen wird. Meistens hat das beim Lesen einen sehr unschönen Beigeschmack à la 'leicht gaga und so'. In diesem Fall fehlte eigentlich nur, dass die Zeitung die Rückgabe des Führerscheins nahegelegt hätte. Bei der Autofahrerin ...

 

Mo

05

Okt

2020

Sonne auch ohne Sonne

Sonnenblume

Die Sonnenblumen stehen noch in voller Blüte.

Sonnenblumen

Fr

02

Okt

2020

Oktober

Der Oktober hat so etwas ... Endgültiges. Er sagt unmissverständlich: Jetzt ist das Jahr bald vorbei. Jetzt ist kein Sommer mehr, macht das Gewächshaus fertig für die Kübelpflanzen, holt die letzten Äpfel vom Baum, denn die Blätter werden fallen und es wird dann zu kalt für das Frühstück auf der Terrasse sein. Jetzt müsst ihr wieder hinein ins Haus. Denkt schon einmal an Weihnachtsgeschenke und wie ihr das Corona-Weihnachten mit der Familie gestalten wollt.

Apfelernte - sie müssen einzeln liegen, auf Abstand, damit sie lange halten
Apfelernte - sie müssen einzeln liegen, auf Abstand, damit sie lange halten

Ach ja. Seit Ostern haben wir mit unseren erwachsenen Kindern und Familie draußen gesessen, gegessen, getrunken, geredet. Und hatten gedacht, dann im Herbst wäre der Sch...virus auf dem Rückzug und wir könnten unbesorgt ins Haus. Aber jetzt sind die Infektionszahlen höher denn je und es sieht so gar nicht nach Rückzug aus. Uns wird gesagt, das läge alles an Ansteckungen im familiären Bereich, zu sorglos seien wir und damit also irgendwie selber schuld?

Papageien und Herbstblumen
zu dicht, hört ihr, zu dicht

Wir sind alles andere als sorglos. Wir haben aber zu sechst rund um unseren Esstisch gesessen, Apfelmus und Pfannkuchen gefuttert und überlegt, wie groß der diesjährige Weihnachtsputer sein muss, damit alle satt werden. So. Und keiner von uns ist sorglos.

Papageien
so ist es besser - und die Farben stimmen: schwarz-rot-gold

Es ist ja noch etwas hin. Vorher ist nun erst einmal der 'Tag der Deutschen Einheit'. Der 30ste, der will gefeiert werden, auch bei Corona. In Potsdam. Morgen.

eine Dahlie mit Besuch
eine Dahlie mit Besuch

Mein Leben teilt sich ein in eine Hälfte des geteilten Deutschlands und eine Hälfte der Einheit. Also so roundabout, mit den Jahren nehmen wir es besser nicht so genau. Wenn ich so zurückdenke -  die Teilung war für mich 'Normalität', ich kannte es nicht anders, die Verwandtschaft 'drüben' war sowieso seltsam und meine Brieffreundin in Rostock wie auf einem anderen Stern. Und jetzt ist die Einheit genauso meine 'Normalität' geworden und undenkbar ist es, daran etwas zu ändern. Die Familienjugend, sowieso, hat Probleme die Zeit der Teilung irgendwie nachzuempfinden, zu verstehen und das ist auch gut so.

 

Es ist gut so wie es ist. Lasst uns feiern.