Ein roter Sonnenaufgang ließ uns auf weiß gefrorene Dächer schauen. Puh ist das kalt geworden. Die Wetterfrösche hatten uns vorgewarnt: die Polarluft käme und mit ihr Nachtfröste. Minus Zwei Grad. Die sich ganz schön kalt anfühlen.
Ich hätte gedacht, die Polarluft habe gerade in Amerikas Mittlerem Westen zu tun, so rund um Denver mit Schnee und Minus zwanzig Graden, und für uns keine Zeit. Aber offenbar ist sie multitasking-fähig.
So wachten wir auf in einen kalten sonnigen Reformationstag. Und Halloween.
Die Zeitung überschlug sich mit Gruselmeldungen. Wo sind die schaurigsten Orte Hannovers? (In der SPD-Zentrale - nein, Witz.) Wo lässt sich Halloween feiern? Wo steht das beste dekorierte Haus? (Apropos Dekos: Totenköpfe sind in, total in.) Wer hat das gruseligste Kostüm?
Und was schreiben sie zu Luther? Fast nichts.
Übrigens leben etwa 200 seiner Nachkommen der ich-weiß-nicht-wievielten Generation in Deutschland und weltweit sind es wohl um die 5000 Menschen, die direkt von ihm abstammen. Das sind Menschen, die ihre Ahnenreihe 500 Jahre zurückverfolgen können. 500 Jahre.
Zum Vergleich: Der am besten dokumentierte Familienstammbaum überhaupt über inzwischen lockere 82 Generationen ist der der Familie Konfuzius. Konfuzius wurde 551 vor Christus geboren und seine direkten Nachfahren umfassen inzwischen etwa 3 Millionen Menschen.
Kommen wir noch einmal zu den Totenköpfen zurück. Beim Gummibärchen-Shoppen fiel mir eine Tüte mit kleinen Gummibärchen-Totenköpfen in die Hände und ich trug diese kreative Innovation, Traum aller Halloweenis nach Hause. Es gibt rot durchscheinende und weiß durchscheinende Totenköpfchen und sie haben eine flüssige Mitte. Rot. Chili-Rot. Teuflische Totenköpfchen.
Sie kamen in die Halloween-"Süßes oder Saures"-Schale, aber ich warnte die kleinen Geister und Hexen, die hineingriffen. 'Die sind nur etwas für Große, die etwas abkönnen. Innen drin ist Blut.' 'Echtes?' 'Natürlich.' 'Ist das vegetarisch?' 'Ääääääh .... NEIN.'