Oktober 2013
Do
31
Okt
2013
Den ganzen Tag schien die Sonne, die Luft ist zwar kalt, aber klar und an unserer Garagenwand sitzen - wie passend - dicke fette Spinnen. Halloween....
Ich lebe im protestantischen Norden Deutschlands. Als Kind fand ich das sehr ungerecht, denn die südlicher gelegenen und katholisch geprägten Bundesländer haben einige Feiertage mehr im Kalender, an denen man schulfrei hat und ausschlafen kann.
Allerheiligen zum Beispiel. Die katholische Kirche gedenkt Morgen ihrer Heiligen, am Vorabend wird ganz und gar nicht heilig Halloween gefeiert. Und es darf dann ja ruhig auch spät werden... An Allerheiligen füllen sich die niedersächsischen Innenstädte und Geschäfte mit den südlichen Nachbarn auf Shoppingtour.
"Watt dem een sin Uhl is dem annern sin Nachtigall" hat schon Fritz Reuter gesagt.
Aber es ist nicht so, dass die "Evangelischen" nicht auch eigene Feiertage hätten. Den Reformationstag heute zum Beispiel. In einigen protestantisch geprägten Bundesländern gesetzlicher Feiertag, in Niedersachsen - natürlich nicht.
Es soll Pläne geben, den Reformationstag am 31.10.2017, weil dann seit Luthers Thesen 500 Jahre herum sind, zum nationalen Feiertag zu machen, einmalig und in allen, auch den katholischen Bundesländern. Ist das gerecht? Dann lieber Halloween für alle.
Bei uns feiert meine kleine Hexe Winifred mit. Grad noch geschafft...
Di
29
Okt
2013
Ich mag Halloween, es ist so schön "spooky" und passt zum beginnenden November. Geister, Hexen, Vampire, Raben, Spinnen und - Kürbisse. Was ich nicht mag, ist das fordernde "Trick or Treat"-Gekreische, das seit einigen Jahren Deutschland erreicht hat.
Es ist zwar ein keltisches Fest, aber was macht das schon. Es gibt immer einen Grund zum Feiern, sagte schon meine Oma.
Bereits auf dem Oktoberfest war Halloween sehr präsent. Nicht nur in der Geisterbahn.
Ich habe versucht, etwas passendes zu Nähen. Das sind die Anfänge.
So
27
Okt
2013
Wie in jedem Jahr laufen wir durchs Haus und stellen alle Uhren eine Stunde zurück. Der Sommer ist schon länger vorbei, aber nun ist auch die Sommerzeit zu Ende gegangen. Ab jetzt ist es morgens beim Aufstehen etwas heller als in den letzten Tagen, dafür nachmittags früher dunkel. Und bald ist es auch morgens noch dunkel.
Der Sinn der Uhrenumstellung erschließt sich mir auch nach den vielen Jahren immer noch nicht.
Die Luft ist immer noch 18 Grad warm, aber der erste Herbststurm ist angekündigt und meine Sonnenblumen biegen sich schon im Wind.
Es war ein gutes Sonnenblumenjahr, aber nun sind ihre Tage gezählt. Sie sehen auch verblüht sehr dekorativ aus.
Bevor sie endgültig gehen machen sie noch unsere Vögel glücklich. Ich muss schnell genug sein, dann kann ich vielleicht einige Kerne für die Aussaat im nächsten Jahr beiseite legen. Sonnenblumen sind erheblich unkomplizierter als Tomaten.
Mi
23
Okt
2013
Wenn man mit Kaninchen erst einmal anfängt...
Ich habe gelesen, dass aus einem Kaninchenpaar in 18 Monaten eine mehr als 180köpfige Großfamilie werden kann. Mal rechnen ... Dafür müsste ich jeden Monat 10 Kaninchen nähen, jede Woche 2 bis 3. Oh my god! Nein, das wird bei mir nicht passieren.
Aber ein Bunny musste doch noch sein, etwas kleiner und dieses Mal aus altem Mohairstoff, angeblich 100 Jahre alt und früher einmal eine Altardecke. Mich hat er sehr an das Sofa meiner Oma erinnert, aber als Kaninchenfell sieht er nicht schlecht aus.
Zum Spielen hat Bunny ganz halloweenmäßig einen Kürbis bekommen, der sich aber auch als Pincushion gut macht. Der Kürbis ist aus einem Viskosestoff, den ich nachgefärbt habe, um die richtige Farbe zu bekommen.
In Australien und Neuseeland werden Kaninchen als Landplage betrachtet. Angesichts der Tatsache, dass sie dort von Menschen erst ausgesetzt wurden und nicht nur wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe anrichten, sondern auch die einheimische Flora und Fauna zerstören, finde ich das sehr verständlich.
Australien hat einen Zaun gebaut, in der Hoffnung, die Tiere wenigstens aus einem Teil des Landes heraushalten zu können. Und die Kaninchen mit einem Erreger infiziert, der ihre Zahl erfolgreich reduziert hat, bis sie dann immun dagegen wurden. Für Neuseeländer sind Kaninchen ihre Feinde und sie ziehen jedes Jahr zu Ostern (weil da alle Zeit haben) gegen sie auf der Südinsel auf eine große Jagd. Tausende von Tieren werden dann erlegt, es gibt Preise für die besten Schützen, es gibt auch Wettbewerbe im Kaninchenweitwurf...
Mein Bunny jedenfalls frisst keinem Schaffarmer die Existenzgrundlage weg. Es inspiziert nur die kleinen Pilze, die jetzt bei dem warmen Wetter im Rasen sprießen.
Mo
21
Okt
2013
"Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt."
Friedrich Hebbel
Würden die Blätter nicht fallen, könnte ein Blick aufs Thermometer an Sommer denken lassen, denn es überschreitet locker die 20-Grad-Marke. Und das soll wenigstens morgen auch so bleiben.
Auf einmal schwirren wieder Insekten durch die Luft. Kleine Marienkäfer krabbeln über die Hauswand und auf meinem letzten Schmetterlingsflieder hat sich eine Libelle niedergelassen.
Libellen sind wunderschön. Wir verdanken sie den diversen Gartenteichen unserer Nachbarn und dem nahen Mittellandkanal, denn die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie als Larve im Wasser. In ihrem kurzen Luft-Leben besuchen sie uns dann im Garten. Ich habe mich gewundert, wie viele Menschen vor ihnen Angst haben und denken, sie könnten stechen. Sie fressen zwar andere Insekten, aber sie haben keinen Stachel und sind völlig harmlos.
Unsere Libelle hatte sich unter dem Glasdach unseres Gartengeräteschuppens aufgewärmt und wir mussten ihr hinaushelfen. Sie kletterte bereitwillig auf den Besen und flog von dort auf die Buddleia.
Mi
16
Okt
2013
Einige Fotos vom Oktoberfest in Hannover, das am Sonntag zu Ende ging und über das, wie in jedem Jahr, das Rathaus gewacht hat.
Es gab dort viele, viele Teddybären zu gewinnen, beim Schießen, beim Loseziehen, beim Entenangeln, eigentlich an jedem Stand. Teddybären sind eben nie out.
So
13
Okt
2013
Nicht nur München, auch Hannover hat ein Oktoberfest, nur nicht so groß und nicht so laut, mehr klein und fein. Aber mit Riesenrad, den fürs Übelwerden notwendigen Fahrgeschäften, Geisterbahn und Buden und viel Essen und ausreichend Trinken.
Lose ziehen - das gab es schon in meiner Kindheit. In den Losbuden gab es damals aus der Sicht eines kleinen Mädchens phantastische Dinge zu gewinnen. Große Teddybären, Puppen, Roller. Selbst wenn mein Vater sich zum Loskauf überreden ließ, gewonnen habe ich nie.
Ich besitze aber trotzdem einen großen Jahrmarktsbären, der allerdings aus den ersten Nachkriegsjahren stammt, also älter ist als ich. Dieser Bär saß in der Grundschule meiner Kinder auf einem Flurregal und staubte vor sich hin. Die Pfoten waren kaputt, die Holzwolle guckte hervor und seine Farbe näherte sich einem tiefen Schwarz. Als dann in der Schule an- und umgebaut und der Flur leergeräumt wurde, sollte er weggeworfen werden. Und ich habe ihn mitnehmen dürfen. Er gehörte einer Lehrerin, die erzählte, sie habe als Kind im 2. Weltkrieg alles verloren. Als sie danach zum ersten Mal wieder auf eine Kirmes mitgenommen wurde, durfte sie sich ein! Los ziehen. Und mit diesem Los gewann sie den Teddy.
Sie sagte, er sei das höchste Glück gewesen, dieser Teddy. Sie besaß doch sonst nichts. Sie habe ihn sehr geliebt. Und als sie dann Lehrerin wurde und die Hauptperson der Lesefibel ein Teddy war, habe sie ihn in die Schule mitgenommen und er habe ihren Kindern das Lesen beigebracht. Bis dann eine neue Fibel kam und Fara und Fu Einzug in die Klassenzimmer hielten.
Teddy Tatze hat von mir neuen Pfotenfilz und eine gründliche Wäsche bekommen und sitzt immer noch ganz rüstig bei meinen übrigen Bären und bringt jetzt ihnen das Lesen bei.
Meine Tochter hat mir vom Oktoberfest einen Bären mitgebracht und ich habe mich sehr gefreut. Sie hat mehr Glück mit Losen als ich und schon öfter etwas gewonnen. Die Kirmesbären von heute unterscheiden sich schon sehr von den alten.
Aber gucken können sie genauso lieb.
Do
10
Okt
2013
Herbstzeit ist auch Kürbiszeit.
Ein richtiger Halloween-Herbst-Kürbis ist natürlich groß - sehr groß -, rund und orange. Und man kann ihn zusammen mit den Kindern aushöhlen, ihm ein Gesicht schnitzen und ein Teelicht hineinstellen. Für den Hauseingang. Ja, so hatte ich mir das vorgestellt und deshalb die Sorte "Großer Zentner" neben unseren Komposthaufen im Garten gepflanzt...
Es fing ganz gut an. Die Schnecken bevorzugten meine Glockenblumen als Frühstück und die Kürbispflanzen wuchsen und blühten. Und wuchsen. Ich hatte nicht bedacht, dass die Ranken sehr, wirklich sehr lang werden und eben - ranken. Sie rankten sich in unsere Scheinzypresse, höher und höher. Die schönsten Blüten waren natürlich ganz oben in der Sonne. Die schönsten Früchte wuchsen natürlich auch ganz oben.
Als es dann anfing ausdauernd zu regnen, war das sehr vorteilhaft, weil die Kürbisse schnell wieder trockneten und nicht faulten. Sie wurden größer und größer und ich stand davor und überlegte, welches Gewicht die Ranken und die Zypressenzweige wohl tragen könnten. Zuletzt haben wir unsere Kürbisse mit Hilfe einer hohen Leiter geerntet.
Etwa so:
Die Lampionblumen passen einfach zu gut zu den Kürbissen und zum Herbst. Sie vermehren sich durch unterirdische Wurzelausläufer und tauchen inzwischen im gesamten Garten auf.
Und dem größten Kürbis habe ich dann wirklich ein Gesicht geschnitzt und ihn mit einer Kerze im Bauch vor die Haustür gestellt, aber meine Kinder durften dabei nur "designen", denn das Aushöhlen war Schwerstarbeit.
In den Jahren danach habe ich kleinere Sorten gepflanzt und die Ranken immer sorgfältig aus den Büschen gezogen und inzwischen kaufe ich unsere Kürbisse beim Biobauern, denn in meinem Garten ist einfach kein Platz mehr.
Vielleicht bin ich deshalb zum Kürbis-Nähen übergegangen. Einen für meinen kleinen Erntehelfer Harvey.
Sein Pelz besteht aus weißem Viskoseplüsch, den ich auf der Brust mit einem schmalen Streifen orange-gelber Viskose abgesetzt habe. Diese Viskose habe ich auch für die Ohren, Pfoten und Tatzen verwendet. Der Kürbis ist ebenfalls aus (selbstgefärbtem) Viskosestoff.
Mo
07
Okt
2013
Gestern war Erntedankfest.
Ich habe in unserem kleinen Garten schon alles mögliche mit wechselndem Erfolg angebaut und war froh, dass ich damit nicht unsere Ernährung sichern musste. In diesem Jahr aber wurden wir mit Früchten verwöhnt.
Das war der Sommer.
Und das jetzt der Herbst.
Wir ernten nie alle Früchte und lassen für unsere Vögel und die anderen Tiere im Garten immer Reste an den Büschen und Bäumen.
Sa
05
Okt
2013
Jedes Jahr wieder zieht es uns Ende September zum Herbstmarkt in Hannover-Bothfeld.
Das Besondere an diesem Markt ist, dass es nicht in erster Linie darum geht, etwas zu verkaufen, sondern sich zu zeigen und für sich zu werben. Die ansässigen Geschäftsleute, die Schulen, Kindergärten, Vereine und Parteien bieten an ihren Ständen Aktionen zum Mitmachen, Kunsthandwerk, Essen und Trinken. Mit Kindern, die alles ausprobieren möchten, muss man viel Zeit einplanen.
Es gab Karussels, Hüpfburgen, einen Umzug und ein Zirkuszelt und auf den 3 Bühnen zeigen sich große und kleine Talente, zum Beispiel meine Kinder mit dem Orchester der Ehemaligen Herschelschüler.
Es war schönstes Herbstwetter und halb Bothfeld auf den Beinen.
Am Tag drauf war Wahltag in Deutschland, darum die Parteien so sehr präsent, dass es schon ärgerlich war. Unseren Ministerpräsidenten habe ich allerdings verpasst, sonst hätte ich ihn nach meinen 500 Euro Studiengebühren gefragt... Nur die roten Badeenten am Stand habe ich gesehen, aber keine für meine Entensammlung bekommen. Sie wollten wohl nicht, dass ich hinterher sage, ich sei mit Ihnen Baden gegangen.
Do
03
Okt
2013
Es war einmal...
Es war einmal eine Schule in Hannover, ein Gymnasium.
Dort gab es Ganztagsunterricht, lange ehe er in Mode kam. Dort durfte nicht geraucht werden, lange bevor es ein Rauchverbot in hannoverschen Schulen gab. Dort wurde Wert auf gesunde, vollwertige Ernährung gelegt, lange bevor jemand den Veggietag erfand. Dort gab es Bläserklassen und einen Musikzweig, lange bevor es an anderen hannoverschen Schulen Mode wurde, sich eine Bläserklasse zu gönnen.
Egal, wann man diese Schule betrat, man hörte Musik, denn der überwiegende Teil der Schüler lernte ein Instrument, spielte in den Orchestern und Bands oder sang im Chor.
Die Schüler dieser Schule erkannte man daran, wie eilig sie es Morgens hatten, in die Schule zu kommen und am Instrumentenkoffer, der zusätzlich zur Schultasche geschleppt wurde. Und dass es ihnen wichtiger war, an einer Probe teilzunehmen als erkältet zu Hause zu bleiben.
Die Schuleltern dieser Schule erkannte man nicht nur an der Tuba im Kofferraum, sondern auch an ihrem Engagement in den Schulgremien, im Schulalltag und bei Aktionen. Davon gab es viele, denn die Lehrer waren innovativ und initiativ.
Es war einmal... In einem ordentlichen Märchen erscheint jetzt der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann oder eine böse Stiefmutter taucht auf: Neid, Mißgunst, der erdrückende Zaubermantel scheinbarer Gleichberechtigung. Und die Musik wird immer leiser.
Aber in einem ordentlichen Märchen bekommt am Ende immer die Prinzessin ihren Prinzen und alles wird gut:
Es waren einmal ... ehemalige Schülerinnen und Schüler der Schule, sie kamen aus verschiedenen Abschlussjahrgängen des Musikzweigs und sie wollten auf das gemeinsame Musizieren nicht verzichten. So überredeten sie den Leiter des Oberstufenorchesters dazu, mit ihnen in seiner knappen Freizeit ein weiteres Orchester zu gründen. Und sie spielten so wunderschön, dass alle voll des Lobes waren.
Kein Märchen: Ein Programmpunkt auf dem Herbstmarkt in Hannover-Bothfeld in diesem Jahr war das erst im März gegründete Orchester der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Musikzweigs der Herschelschule unter der Leitung von Henning Klingemann. Sie spielten flott auf: Thriller, Shrek, Fireflies. Das klang sehr vielversprechend und lässt einiges erwarten. Ich drücke ihnen die Daumen für eine lange, erfolgreiche Orchesterzukunft.
Di
01
Okt
2013
Er ist da. Nicht nur auf dem Kalender. Herbst.
Strahlend blauer Himmel, Sonne pur und statt Wolken fliegen die Wildgänse über uns hinweg Richtung Süden. Ich höre ihre Rufe, es sind bestimmt 50 Vögel, die sich viel zu erzählen haben: "Guck mal, da unten, der Garten. Da gab es im Frühling Grasnelken, lecker, lecker."
Die Sonne lässt fast denken, es sei Sommer, aber die Schatten unserer Bäume sind länger geworden, die Farben goldener und die Luft ist .. "frisch"...
Die Nacht war sehr kalt, nahe Null Grad. Und natürlich habe ich noch meine Tomatenpflanzen im Gewächshaus, in der Hoffnung, dass die letzten Früchte ja doch noch Rot werden. Aber ihre Tage sind angezählt, denn meine Kübelpflanzen sind in der Kälte auf unsere Terasse dicht an die Hauswand gezogen und beanspruchen ihr Winterquartier.
Und ich versuche mich zu erinnern, was zum Kuckuck ich morgens Wärmendes aus meinem Kleiderschrank ziehen kann und wo die Schals und Handschuhe hingeräumt wurden.
Bären haben es da viel einfacher. Sie bekommen einfach Winterfell und gehen in Winterschlaf.
Unsere Bärenpopulation hat Zuwachs bekommen, denn unsere Tochter hat die Gewinnspiele und Produkttestauslosungen auf facebook für sich entdeckt. Und da sie mit solchen Dingen ein glückliches Händchen hat, ist das ihr letzter Coup.
Proviant - was wohl - brachte er auch mit.