Am Mittwoch weckte uns Donnergrollen. Es grollte ohne Pause, es kam näher, dann zog es an uns vorbei. Nördlich ... und westlich ... und östlich von uns ging die Welt unter: Starkregen, Blitze ohne Pause, Hagel. Die Feuerwehr pumpte Keller und Unterführungen aus. Bei uns beschränkte es sich aufs Grollen, aber auch das reichte, um unruhig auf die Wetter-App zu starren. An Schlaf war nicht mehr zu denken und als der Wecker klingelte, war es fast eine Erlösung. Der Tag wurde heiß und schwül, vor allem schwül.
Am Donnerstag war der Fünfte. Wieder tauchte die Frage auf 'Was machst du eigentlich den ganzen Tag?'. Was für eine Frage nach einer Nacht, in der wir stündlich wach geworden waren, diesmal nicht von Donner und Blitz, diesmal von Wärme und Schwüle. In der wirklich jede Baumwollfaser zu viel gewesen war, jede einzelne. Wieder trieb die Sonne das Thermometer höher und höher bis auf 30 Grad Celsius und die Schwüle nahm zu, bis die Luft in Scheiben geschnitten hätte werden können.
Von den Apfelbäumen fallen bereits Blätter, aber es sind vertrocknete Blätter und nicht gelbe Herbstblätter ... Ich versuchte etwas Gartenarbeit. Bis mir der Schweiß übers Gesicht tropfte. Da ging ich ins kühle Haus und schälte Äpfel für Apfelmus. Unsere Apfelernte ist abgeschlossen, so viele Äpfel hatten wir lange, lange nicht. Und auch unsere Birnenernte ist abgeschlossen, 14 Tage lang haben wir (mit Hilfe der Familienjugend) täglich gelbe, süße, saftige Birnen gegessen, auch Birnen hatten wir seit Jahren nicht so viele. Die Äpfel haben Sonnenbrand und wollen sich nicht lagern lassen, sie werden unbemerkt weich und braun-schwarz, dann sind sie nur noch zum Fortwerfen. Einige Äpfel ganz oben in den Bäumen haben wir hängen lassen, auf denen sitzen die Schmetterlinge und genießen das überreife Obst. Den Schmetterlingen gefällt das, sogar die Schwüle. Und ich verarbeitete Äpfel.
Nächste Woche soll ein Wetterwechsel kommen.