Sorry, alles was ich so schreibe ist meine eigene und ganz persönliche Meinung und - ohne Gewähr
Mo
28
Jul
2025
Zur Monatsmitte, an einem Tag mit viel Sonne und hoher Luftfeuchtigkeit, fuhren wir nach Herrenhausen. In den Herrenhäuser Gärten hatte der zweite Teil der 350-Jahr-Feierlichkeiten begonnen. Das bedeutet:
In der Orangerie gibt es seit dem 18ten eine neue Ausstellung, der zweite Teil eben, zur Arbeit der Gärtnerinnen und Gärtner. Noch ohne unseren Besuch.
Im Fürstlichen Blumengarten stehen keine Aurikeln mehr, sondern Nelken auf den drei Gestellen (allerdings schon seit Mai, aber jetzt eben immer noch).
Der neue Eingang zum Großen Garten ist fertig, was bedeutet: einfach geradeaus am Shop entlang, an viel aufgehängtem Stoff entlang bis zur Tür und über drei Stufen in das Große Parterre. Die Wände sind immer noch so dunkel wie all die Jahre vorher, nur der Stoff ist hell, es geht wie aus einer Höhle hinaus ins Sonnenlicht. Mir fehlt ein kleines Geländer zum Festhalten um die Stufen sicher hinunter zu kommen. Man wird ja nicht jünger. Und Barrierefrei ist das nicht, für Barrierefrei (später gesehen) macht dann jemand den alten Eingang zum Fürstlichen Blumengarten auf. Der wirkte auf mich vernachlässigt, nicht mehr so notwendig repräsentabel, nur noch grün-hellgelb-einige weiße Sprenkel. Schade, verglichen mit der Pracht von vielen Jahren zuvor.
Die Planer haben Altes wieder aufleben lassen. Das Orangenparterre hinterm Goldenen Tor und vor der Galerie ist wieder so gestaltet wie zu Sophies Zeiten, also etwas langweilig, aber den Brunnen haben sie gelassen. An Tagen, an denen die Sonne so brennt wie bei unserem Besuch, lockt der Platz nicht zum Flanieren. An kalten Wintertagen bleibt nur der (abgestellte) Brunnen zum Schauen. Ich weiß noch nicht so recht.
Und dann: Drei Erdgewächshäuser im Küchengarten, bekannt als Feigengarten, wurden renoviert. Samt den Beeten dahinter mit allem, was eine Küche an Frischem gerne hätte. Die Gewächshäuser sind unspektakulär, etwas für Gartennerds, Texttafeln erklären das Wieso und Wie. Viel interessanter ist das Dahinter in 8 großen Beeten: Reihen an Tomatenpflanzen an Stäben, verschiedene Basilikumpflanzen - allesamt große Kugeln, Paprika, Zucchini, Bohnen, Kräuter, ein riesiger Borretsch und Ringelblumen, dazwischen stehen in Kübeln Zitronen und Orangen. Neid machte sich bei mir breit.
Dazu schreibt die Stadt: "Anhand einer Liste aus dem 18. Jahrhundert wurden verschiedenste Sorten ausgewählt und gepflanzt, darunter die Artischocke 'Green Gold' (18. Jhd.) oder die Rote Rübe 'Ägyptische Plattrunde' (1868). Die älteste angepflanzte Sorte ist der Pflücksalat Hirschhornsalat aus dem 16. Jahrhundert. ..."
In diesem Bereich links neben und hinter der Niki-de-Saint-Phalle-Grotte (wagt es ja nicht, dort zu fotografieren oder etwas zu berühren!) war ich noch nie, immer war das Tor zugeschlossen gewesen. Nun stand es einladend offen, aber das hatte die Webseite ja auch angekündigt. Oder? "Zu Besichtigen vom 1. bis 31. Juli täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr." schreibt die Stadt.
Es war kurz nach 10 Uhr morgens. Wir waren nicht alleine, ein Gärtner band die Tomaten an die Stäbe, ein anderer schnitt Hecke. Wir fotografierten. Das Restaurant mitsamt Terrasse hinter dem Feigengarten war geschlossen, alles zu und verrammelt, die Hoffnung auf Kaffee schwand. Der offenbar dazu gehörende Biergarten unter den Bäumen neben dem Tor hatte eine verheißungsvolle Preisliste am Büdchen hängen - war aber leer.
So ging ich zum großen Tor zurück und hindurch, davor stand nun eine Art Hebebühne, ein Mann (vermutlich ein Gärtner?) darauf, ein zweiter daneben. Ich sagte freundlich „Guten Morgen“, die barsche Antwort war „Wo kommen Sie denn her?“ Und „Haben Sie denn eine Eintrittskarte? Die zeigen Sie mal.“ Und ich, wie vor den Kopf geschlagen: „Warum? Meine Eintrittskarte habe ich schon beim Eingang gezeigt. Und Ihnen zeige ich sie schon gar nicht. Wer sind sie überhaupt?“ Die Antwort habe ich nicht richtig verstanden. Ich würde durch dieses Tor gehen und damit in den Großen Garten. Ob ich das Tor schon jemals offen gesehen hätte. Auch wenn ich durch die Grotte (das ist die von Niki-de-Saint- Phalle) daneben ginge, müsste ich meine Karte zeigen. (Was ich gar nicht verstehe und auch noch nie erlebt habe. Und btw die Tür der Grotte war zu.) Und überhaupt, was ich denn glaubte, warum er auf dem hier, er zeigte auf die Hebebühne, stehe. Er würde im Garten arbeiten und deshalb dürfte er auch meine Karte verlangen. Und ich sagte „Nein! Nochmal, meine Karte habe ich schon gezeigt und ihnen zeige ich gar nichts. Und der Feigengarten ist doch wohl ein Teil des Großen Gartens, wie kann ich etwas betreten, in dem ich schon bin.“
Der zweite Mann sagte dann, ich solle das nicht persönlich nehmen, aber sie hätten Probleme mit Leuten, die sich ohne Eintrittskarte durch die Hecken hineindrückten. Und ich fragte ihn, ob er mir das unterstellen wolle, das würde ich persönlich nehmen, oh ja, und ob ich so aussähe, dass ich es nötig hätte mich durch Hecken zu drücken. Die Stadt Hannover und die Gärten würden groß bewerben den Feigengarten anzusehen und da sei es logisch, dass das Tor jetzt offen sei, sonst käme man ja nicht hinein. Der Beste-Ehemann-forever kam dazu und fragte, was denn das Problem sei und was die Beiden denn meinten, wie wir in den Feigengarten hineingekommen seien. Wir seien aus Richtung des Großen Parterres durch das Tor gegangen, in das Große Parterre kommt man aber nur über den Eingang im Schloss und da hätten wir natürlich unsere Karten gezeigt. Das, was sie sagten, sei nicht logisch.
Ich habe inzwischen nachgelesen, dass das Schlossrestaurant Montags und Dienstags den ganzen Tag und Mittwochs bis Mittag geschlossen ist. Es hätte also nur die theoretische Möglichkeit gegeben, durch das Restaurant in den Garten zu kommen, wären wir dort eingebrochen. Es war auch vom Tor aus zu sehen, dass kein Restaurantbetrieb war und deshalb war die Diskussion der Gärtner mit uns schlicht eine Unverschämtheit. Sie kündigten an, das Tor wieder verschließen zu wollen und verlangten noch einmal von meinem Besten-Ehemann-forever die Eintrittskarte zu sehen und er sagte „Nein.“ Er habe überlegt § 858 BGB (das ist der über Verbotene Eigenmacht) zu zitieren, hatte dann aber keine Lust auf weitere Diskussionen. Und wir drehten uns um und gingen zu den Schwanenteichen und weiter in die kleinen Mottogärten. Den richtigen Spaß daran hatte ich nicht mehr.
Die Herrenhäuser Gärten haben sich zu den Vorkommnissen bisher nicht geäußert, sie haben auch nicht verraten, wie Besucher in den Feigengarten gelangen können, wenn Gärtner das Tor verschließen. Aber es sind auch nur noch ein paar Tage bis zum 31sten.
Fr
25
Jul
2025
Hundstage. 23. Juli bis 23. August. Die heißeste Zeit des Jahres. Hier bei uns in Hannover eine sehr feucht-nass-warme Zeit. Die Wetter-App sagt Temperaturen bis in die Mitte der 20er-Grade voraus. Aber eben immer wieder Regen. Es sind viele kleine Regenfelder auf dem Radar zu sehen, ob sie uns treffen ist wie Roulette. Kommt Schwarz? Kommt Rot? Dann fallen einige Tropfen, dann schüttet es auf einmal wie aus einem geleerten Kübel, dann kommt über Stunden feuchte Nebelluft herunter. Irgendwie werden wir immer wieder nass. Gründlich.
Das Moos wächst. Und wächst. Im Rasen. In den Beeten.
Nur im Stadtpark wächst kein Moos. Dabei ist dort Wasser von oben und Wasser von unten. Der große Teich ist bei Sonne herrlich zum Entspannen, bei Regen freuen sich die Fische und die Teichralle. Und wir gehen nach Hause.
Mo
21
Jul
2025
Ganz wichtig gerade: die Rubrik 'Wo gab es Bodenfrost' in der Seitenlinie der Wetterapp auf dem PC.
Die Luft gestern war zum in Scheiben schneiden, so feucht. Schweißausbrüche bei jeder Bewegung bei 'nur' 28 Grad Celsius und einer Feuchtigkeit von 65 %, nein das muss ein Fehler bei der Messung sein. Eine bedrohliche Gewitterlinie begann auf uns zu zu ziehen, wir trafen Vorkehrungen vor Starkregen und all den Dingen, die damit verbunden sind ... und dann löste sich das Gewitter auf und es kamen grad mal einige Tropfen. Die Temperaturen gingen über die Nacht auf 19 Grad Celsius zurück, die Luftfeuchte blieb, die dicke Wolkendecke blieb. Juli eben. Und wieder bewahrheitet sich die Siebenschläfertags-Regel.
Hol Dir die Sonne ins Haus, wenn schon keine scheint.
Fr
18
Jul
2025
Hier kommt die Fortsetzung zum Stadtpark.
Die Pracht des zum Teil neu gepflanzten Rosengartens muss ich doch unbedingt zeigen. Ich habe in den letzten Jahren sehr kritisch auf die Rosenbeete geschaut und da war immer ganz viel nackte Erde. In den nicht renovierten Beeten ist immer noch viel nackte Erde, aber der neu angelegte Teil, der ist ENTZÜCKEND.
Endlich stehen die Rosen nicht mehr Solo in vertrocknetem Rasen, sondern in gemischten Beeten mit ganz vielen Sommerstauden. Und die blühen üppig. Und der Rasen ist grün. Es wird gegossen und gedüngt, das macht sich bemerkbar.
Den Rahmen bildet die neue (teure) Pergola mit schönen Kletterrosen. Davor die prächtigen neuen Beete. Wir waren überwältigt - und ich fasste den Entschluss, bei mir zu Hause, in meinem Garten, das große Rosenbeet umzuändern, damit es vergleichbar aussieht. Es war Anfang Juli und ich hätte mich im Stadtpark auf einen der Stühle setzen können und nicht mehr aufstehen. Einfach nur schauen.
Um uns herum schwirrten die Bienen und Hummeln, die Schwebefliegen, Käfer und Wespen. Schmetterlinge. Die Insekten sind dem neuen Rosengarten verfallen, süchtig. Denn über dem Gartenteil schweben die leichten Blüten des Argentinischen Eisenkrauts. Und die zarten Blütenstengel der weißen Gauras. Silbriges Heiligenkraut mit sattgelben Blütenbällen, Lavendel, hellgelber Frauenmantel, Salbei und Veronika und Storchenschnabel in lila-blau-rosé Tönen bilden die Basis.
Und daneben blühen in den Beeten die Rosensorten. Sie heißen u. a. 'Fräulein Maria', 'Apfelblüte' und 'Baby Schneewittchen'. Sagt die Stadt Hannover. Die Beschilderung der neu gepflanzten Rosen habe ich nicht gesehen, angekündigt ist es. 'Fräulein Maria' übrigens ist rosafarben und duftet, 'Baby Schneewittchen' ist schneeweiß und 'Apfelblüte' blüht auch weiß. erinnert aber an Sylter Heckenrosen.
Eine der Gärtnerinnen war am Gärtnern: Unkraut herausreißen, Wasser geben. Ich sprach sie an und sagte ihr, wie schön es geworden sei. Und sie strahlte, sie gäbe das weiter. Ja, und sie würden hoffen, dass der Rest des Rosengartens auch gemacht wird. Fürs erste haben sie einen kleinen Hasen, oder ist es ein Kaninchen, hingestellt, der sein Reich bewacht. Ich hoffe, ihm passiert nichts.
Denn mit den Kunstwerken im Stadtpark ist das so eine Sache. Alle waren schon einmal zur Reparatur: die Golferin, weil jemand versucht hat, ihr den Schläger zu entwenden, der Storchenreiher, weil sich jemand draufsetzen wollte und die Beine wegknickten, die Knieende, weil ... ein kleines Mädchen habe ich vom Schoß der Figur geholt. Und die Eltern hatten überhaupt kein Verständnis, dabei sahen sie eigentlich intelligent aus.
Der Reiher steht jetzt mitten im Ententeich und die großen Karpfen schwimmen um ihn herum. Eine Zeitlang stand er auf dem Wehr und sollte verhindern, dass es zum Balancieren genutzt wird. Das hat nicht geklappt. Jetzt liegen die Enten auf dem Wehr und weichen nicht und fauchen die Kinder an. Und es gibt Schilder, auf jeder Seite eines, mit 'Betreten verboten' und 'Eltern haften für ihre Kinder'.
Di
15
Jul
2025
Seit April läuft in Hannover die Aktion "700 Jahre Gartenkultur erleben - Hannover: Stadt der Gärten". An uns ist das bisher vorbeigegangen. Aber jetzt. Wir sind beeindruckt.
Erst einmal, dass die Stadt es wahrgenommen hat, dass es so etwas gibt. Gartenkultur. ("Das Projekt will das Garteninteresse der Menschen wecken und darüber hinaus dazu beitragen, Hannovers wertvolle Gartenkultur auch für die Zukunft zu sichern und zu qualifizieren." Welch hochtrabende Worte. Ach ja, nächstes Jahr ist Bürgermeister-Wahl. Ob das reicht?)
Dann, dass 1325 schon ein Garten angelegt worden sein soll. Bei näherer Recherche stellt sich heraus: ja. Aber würde ich den Sankt Nikolai Friedhof als Garten bezeichnen? (Präzise müsste es heißen 'Alter Sankt Nikolai Friedhof', denn er ist geschlossen und jetzt ein kleiner Park und 1866 öffnete der 'Neue Sankt Nikolai Friedhof'. Vom 'Alten' ist nicht mehr viel übrig, Teile sind dem Bau der City und ihrer Straßen zum Opfer gefallen.)
Überhaupt sind viele Friedhöfe, genau 8, auf der Liste der 21 besuchenswerten Gartenorte. Auch unser Engesohde. Alle Gartenorte außer Sankt Nikolai gründeten sich übrigens ab Mitte des 17ten Jahrhunderts. Aber das wäre ja kein runder Geburtstag gewesen. Außer vielleicht beim Großen Garten, Punkt 3 auf der Liste, der nun 350 Jahre alt ist/sein soll. Und der seine eigenen Feierlichkeiten hat.
Die Gartenorte sind also zum Teil Friedhöfe, die übrigen sind: alle Herrenhausen Gärten, der Hinübersche Garten und die Science Arena in Marienwerder, der Tiergarten, der Maschpark und Maschsee, der Hermann-Löns-Park, der Expo-Park und natürlich der Stadtpark. Und etwas, dass es noch gar nicht gibt: der 'City-Roofwalk' = begrünte Dächer in der Innenstadt, verbunden durch Brücken, ein Traum der Stadtplaner. Beginnen wollen sie mit dem obersten Parkdeck eines der Parkhäuser, Entsiegelung und Dachgartenanlage, wer braucht schon Parkplätze, allerdings erst 2026. Da muss es dann heißen: 701 Jahre Gartenkultur.
Jeder der Gartenorte hat eine grüne Plastikbank bekommen, die im jeweiligen Eingangsbereich steht. Was mich rätseln lässt, wo die der Dachgärten aufgestellt ist. Egal. Jede Bank hat einen Aufdruck, der Auskunft gibt über 700 Jahre und so, vielleicht musste es deshalb Plastik sein. Wir waren im Stadtpark, ich hatte auf die Taglilienblüte gehofft, aber die begann gerade erst und es war noch sehr knospig. Dafür stand da die Bank unter den Bäumen. Ziemlich dreckig, aber sie ist ja auch nicht zum Hinsetzen gedacht, weil ... dann kann man nicht lesen.
Das Positive an 'Gartenkultur': Im Jahr 2019 hatte die Stadt eine Generalrenovierung des Stadtparks für 9 Millionen Euronen ins Auge gefasst. Da tat sich erst einmal gar nichts, dann, im Winter 2023/2024, wurde für 60.000 Euronen die RosenPergola erneuert. Und im letzten Herbst bekam knapp ein Drittel der Rosengartenbeete neue Metallrahmen und Bepflanzung. Nur nicht mehr als Teil der Generalrenovierung, sondern als Teil der Gartenkultur. "Damit sich die Gärten 2025 von ihrer besten Seite zeigen können ... fanden umfangreiche Neupflanzungen von Stauden und Geophyten ... im Stadtpark (Rosengarten) ... statt." Also ein verändertes Label und vom Rest der 9 Millionen spricht keiner mehr. Die neue Pracht des Rosengartens aber .............
coming soon.
Sa
12
Jul
2025
Gerade wird es immer dunkler, fast zum Licht-Anmachen dunkel. Denn eine große Regenwolke zieht herauf und ab und zu übergibt sie sich und schüttet Regen auf uns und Haus und Garten. Der freut sich. Ich freue mich, dass ich nicht gießen muss und der Salat von selbst wächst.
Zeit, um etwas fernzusehen. Liveübertragung aus Frankreich. In fast ganz Frankreich scheint die Sonne. Nur unten bei Bordeaux gewittert es. Aber bestes Tour-de-France Wetter. Landschaftlich hat die Übertragung in den letzten Tagen noch nicht so viel hergegeben, Mann fuhr in der Landschaft nahe des Ärmelkanals, Normandie und Bretagne. Bayeux war dabei, das ist die Stadt mit dem über 70 Meter langen bestickten Teppich aus dem 11ten Jahrhundert, der die Schlacht zwischen Engländern und Franzosen und die Einnahme Englands durch Wilhelm den Eroberer zeigt. Sehr detailgetreu gestickt, samt Penissen, denen der Pferde aber auch der Männer. Irgendein Wissenschaftler hat sie gezählt und jetzt streiten sie, ob einer wirklich einer ist ... Im nächsten Jahr wandert der Teppich in sein vermutliches Herstellungsland und wird dort gezeigt, das hat Herr Macron gerade König Charles versprochen. Denn der Teppich zeigt wichtige Geschichte, auch und gerade die englische. Gezeigt wird er dann von September 2026 bis Juni 2027 im British Museum in London und währenddessen soll das Museum in Bayeux renoviert werden. Dringend notwendig, heißt es. Da ist das Ausleihen doch ganz praktisch.
Die Tour rollt derweil weiter, es gibt wieder Stürze und Verletzte. Einer der Fahrer hat sich beim Massensturz eine Rippe gebrochen, sein Teamkamerad, auch einer der Favoriten, ist untröstlich, der Verletzte sei sein Helfer, praktisch unverzichtbar für ihn.
N-tv berichtet. Da sagt der Teamarzt, es sei ein "unkomplizierter Rippenbruch", es seien "einige schwere Schürfwunden am Körper", aber "keine Gehirnerschütterung". Und: "Die nächsten Tage werden schwierig für ihn, aber zum jetzigen Zeitpunkt sollte er die morgige Etappe starten können." Wir lesen kopfschüttelnd, der Beste-Ehemann-forever weiß leidvoll, wie weh so ein Rippenbruch tut und dass ein Radfahren am nächsten Tag nicht denkbar ist. Wir fragen uns, was bei Radprofis da anders läuft als bei uns Normalos.
Update am 13.07.: Der Fahrer hat 80 Kilometer vor dem Etappenziel aufgegeben.
Mi
09
Jul
2025
Die Schwalben fliegen laut kreischen über Haus und Garten, rund um die Tanne, rund um die Scheinzypresse. Immer wieder ihre Runde. Manchmal so tief, dass wir unwillkürlich die Köpfe einziehen. Alle Vögel haben gerade mächtig Hunger: Meisen, Spatzen, Amseln, alle. Vielleicht hat das mit kühlerer Luft zu tun. Und mit den kleinen Regengüssen, immer wieder. Ich finde es erfrischend und erholsam, mal nicht so viel gießen, nachts gut schlafen. Andere sprechen vom 'April im Juli'. Ich sitze erst einmal drinnen. Die Steuererklärung ... Ihr wisst schon.
Der Blaumeisen-Nachwuchs hat währenddessen ein neues Spiel entdeckt. Ins Wohnzimmer fliegen, an der Fensterscheibe sitzen und sich in den Garten tragen lassen. Nachdem nun schon die vierte Meise von mir hinausbefördert wurde, hoffe ich, dass sie in Zukunft von selbst den Weg finden und ich auf dem Sofa sitzen bleiben kann.
Das schöne Tagpfauenauge kann das übrigens auch: Reinfliegen - Raustragen lassen - reinfliegen - raustragen - reinfliegen ...
Mo
07
Jul
2025
Ist etwas los? Jede Menge ist los in Hannover. Das Schützenfest hat begonnen, am Freitag war feierliche bierfeuchte Eröffnung mit Fassanstich und Bürgermeister und Feuerwerk, am Samstag wurden schon mal einige Könige abgeholt. Die, die am Sonntag nicht so früh aufstehen mochten. Kann man machen. Bei uns hier aber, nicht weit, traditionell am Sonntagmorgen: 5.30 Uhr. Und das war eigentlich spät. Tschingderassa bum bum bum tirililili tschingderassa. Und gegen halb neun tschingderassasate es sich die Podbielskistraße in Richtung Innenstadt entlang. Um zehn Uhr ging der Ausmarsch los, also fix ihr Schützenfestfans. Ich drehte mich um und schlief noch einmal ein.
Wir frühstückten dann mit der Live-Übertragung des Dritten Programms von der Ausmarschstrecke vor Ballhof und Teestübchen, aber ich ärgerte mich wieder über die Kommentatoren, die so ahnungslos im Studio saßen, statt wie früher an der Strecke. Ja, sagte der eine, vielleicht würden sie im nächsten Jahr wieder draußen sein. Vielleicht holt der NDR im nächsten Jahr eine Frau zum Kommentieren? So wie früher? Eine mit Ahnung? Die kein 'dumm Tüch' redet?
Am Samstag war dann auch noch das große Scorpions-60Jahre-Jubiläumskonzert im Stadion und ganz viele waren da, ausverkauft. Alice Cooper kam und spielte Golf und shoppte in der City, Bülent Ceylan kam und tat nichts davon. Judas Priest kam - doch, die Band kennt ihr, hört mal rein. Hannover war hin und weg von den Scorpions, von Meine und Schenker und ... der Flughafen machte vorab Werbung, im Hauptbahnhof machte Klaus Meine einen Tag lang die Durchsage-Begrüßung, die Zeitung brachte Sonderseiten ... Meine Güte, die wohnen halt in der Wedemark, so what.
Wir dagegen machen uns Sorgen. Sorgen um unser kleines Eichhörnchen Hemmi, die ab jetzt Beula heißen wird. Denn sie hat eine dicke Beule links am Hals, von einem Tag auf den nächsten, und wir wissen nicht, was da passiert ist. Sie ist fidel und munter und frisst auch so, aber Sorgen machen wir uns trotzdem um Beula.
Fr
04
Jul
2025
Am Mittwoch war es hot. Dann kam wie angekündigt eine Wetterfront von Nord-Westen heran, Böen fegten durch den Garten und bogen die Bäume, Wolken folgten ihnen. Und dann passierte erst einmal nichts. Bis es dämmerte. Da blitzte und donnerte und schüttete es überall rundherum - nur hier nicht. Irgendwann mitten in der Nacht fielen ein paar Tropfen, 1 Zentimeter Regen in der Regentonne. Das war alles.
Erfrischend kühler wurde es, Wind kam auf. Wir schliefen einen unruhigen Schlaf, alle Fenster waren leicht offen, die Balkontüren ganz, aber die Wärme stand in den Räumen. In den oberen Etagen noch am Abend. Es dauert immer einige Tage bis unsere Mauern die Wärme annehmen, dann aber auch bis sie wieder fort ist.
Mi
02
Jul
2025
Heuer ist es sehr warm, der Wärmepeak der Hitzewelle - erst einmal. 37 Grad Celsius sagt das Thermometer auf dem Balkon. "Das Extremwetter belastet Körper und Geist" sagt das ZDF in den Nachrichten (01.07.25 15.00 Uhr, da waren es auch schon über 30 Grad)) und präsentiert als Beweis einen Untertitel zu den neuen Grenzkontrollen in Polen: "Grenzkotrollen". Kot-Rollen? Eine Studie sagt, dass bei 30 Grad Celsius Wärme die Gehirnleistung um 13 % sinkt und das Denkvermögen erstarrt. Wie ist das dann erst bei 37 Grad? Ja, das erklärt manches.
Heute Nacht soll nun die Gewitter-Unwetter-Front über uns hinweg ziehen und mindestens 15 Grad Wärme mit sich fortnehmen. Wir sind gespannt.
So ist nun ganz offiziell Sommer in Hannover. Denn Hannover hat nicht nur Wärme, es ist nun auch in den Sommerferien. Auch die Dorfschule im Zoo hat Pause, unsere Kinder hatten dort vor vielen Jahren Unterricht und fanden es toll.
Das Planschbecken im Nachbargarten entfaltet nun sein ganzes Gejohle-Geschrei-Potential.
Petrus, einige kühle, regnerische Tage in Juli und August wären nicht übel. Und der Garten braucht Regen.