Ramp. Ein Vertreter der Familie Allium. (Allium = Zwiebel = Lauch) Ramps wachsen an der Ostküste der USA, wild in den Wäldern. Ramps sind anders als Bärlauch, anders als Berliner Lauch, irgendwo dazwischen. Sie werden gerne mit der Zwiebel geerntet und geputzt und gegessen, eine Gemüsebeilage. In den USA sind inzwischen alle ganz wild darauf, denn die Restaurants haben sie für die Feinschmeckerküche entdeckt. Es gibt Ramps in den Supermärkten zu kaufen und über Etsy.
Die Naturschützer dort haben Alarm geschlagen, dass es bald keine mehr gäbe, wenn alle so viel ernten. Und essen.
Und ich kann nur sagen: Hei, kommt nach Hannover, in die Eilenriede, wir haben ganz viel Allium und wären froh, wenn der Lauch ausgerottet würde. Unsere Restaurants verwenden zwar Bärlauch, aber das hannoversche Gewächs, Berliner Lauch oder Wunderlauch genannt, hat dort noch keine Lobby. Schade, wirklich schade. Denn unsere Naturschützer haben Alarm geschlagen, dass es bald keine Buschwindröschen mehr gäbe, wenn wir nicht viel ernten ... ääh ... ausreißen.
In der Eilenriede ist der Berliner Lauch knapp vor dem Aufblühen. Dort blühen nun auch die Buschwindröschen, wunderschön, weiß. Aber ihre Flächen schrumpfen, weil der Berliner Lauch sie verdrängt. Wir waren zum Lauch-Sammeln, unter den grinsenden Blicken der Spaziergänger, und haben einen großen Korb Berliner Lauch mitgebracht, einfach aus dem Boden gezogen, mit Zwiebel und Stiel. Nur hinterher, da sah man gar nicht, wo wir das getan hatten. So viel Lauch wächst dort und die Buschwindröschen werden immer weniger.
Und dann stand ich da mit meinem vollen Lauch-Korb. Gut waschen, die Erde und die Wurzeln entfernen, dann hält er sich einige Tage in einer Vase. Und dann Brötchen backen. Und Blätterteigschnecken. Und ... vielleicht ein Pesto?
Der Frühling macht Pause. In der Nacht auf Sonntag hatten wir MINUS FÜNF Grad Celsius über Stunden und dabei läuft doch schon der Strudel im großen Brunnen. Die Zuleitung war dick vereist, aber er lief. Die Sonne kam am Sonntagmorgen passend zum Hannover-Marathon heraus und taute alles wieder auf. Die Läufer trugen lang, Mütze und Handschuhe und lange Ärmel, aber es gab auch kurze Hosen und Armfrei-Shirts. Und dazu dann Handschuhe. Die Temperaturen blieben einstellig und am Nachmittag schneeregnete es. Da aber war wohl auch der letzte Marathonläufer wieder zu Hause.