Wir waren zum Tannenbaumkauf. Ein paar Kilometer vor den Toren Hannovers auf dem Dorf.
Na ja, das Dorf ist schon eher hannoverscher Vorort. Aber eben nicht Hannover. Das betonen wir immer wieder, denn dort gibt es einen Weg, der so heißt wie unser Weg und unter derselben Hausnummer wohnt dort eine Familie mit einem gänzlich anderen Namen als wir. Was aber Firmen und die Post nicht hindert seit mittlerweile über 30 Jahren an unserer Haustür zu klingeln, um bei uns einen Brunnen bohren zu wollen oder Briefe zustellen oder, wie gerade die Notfallsanitäter von den Johannitern, bei uns jemand behandeln zu wollen. Und dann das Unverständnis, wenn es nicht die richtige Adresse ist.
Die Tannenbaumauswahl in diesem Jahr war noch größer als sonst und wir brauchten Zeit zum Aussuchen. Die Wahl fiel auf ein Exemplar, etwas kleiner als im Vorjahr und die Spitze ziemlich kurz, der Rest aber war gut und die Spitze werden wir durch eine lange Glasspitze kaschieren. Das 'kleiner' hatte ja im Vorjahr nicht so geklappt wie vorgenommen, aber heuer nun.
Dann luden wir den Baum in unser Auto und zu Hause später wieder aus, ein paar Nadeln blieben im Auto zurück, und stellten ihn in einen Eimer voller Wasser auf unsere Küchenterrasse. Ich atmete tief durch, wieder ein Stückchen für Weihnachten vorbereitet.
Mir fiel die Schlagzeile unserer hiesigen Zeitung aus den letzten Tagen ein: "Hälfte der Deutschen verzichtet auf Christbaum". Und im Text: "Knapp die Hälfte der Deutschen will auf einen Weihnachtsbaum verzichten." Die Deutschen. Nicht die deutschen Haushalte, nein, die Deutschen.
Wir liegen damit voll im Trend. Der beste-Ehemann-forever hat einen Tannenbaum gekauft - ich nicht.