Noch einer. Einfach prächtig.
Nebenan war Bombenräumung. Wenn ich "nebenan" schreibe, bedeutet das 2 große Straßen weiter oder 3 Minuten mit dem Auto, da, wo viele (ehemals Schul-)freunde und -freundinnen der Kinder und die Eltern dazu wohnen. Nebenan eben. Mit den Hinterlassenschaften des Weltkriegs haben wir hier in Hannover immer noch viel zu tun und je mehr Zeit dahingeht, desto gefährlicher wird es.
Wir verfolgten den Liveticker der Feuerwehr Hannover auf Twitter, obwohl ich sonst mit Twitter nichts am Hut habe, aber die Zeitung wollte wieder Geld fürs Lesen und damit habe ich noch weniger am Hut. Wir warteten. Schließlich war es nebenan.
Und irgendwer ist immer unbelehrbar und verlässt das Sperrgebiet nicht und musste hinaus begleitet werden und alles verzögerte sich. Es war warm heute, sehr warm, es ist trocken, zu trocken, aber bei Regen wäre die Evakuierung ab 9 Uhr für über 8.000 Menschen noch unangenehmer gewesen. Und das Warten auf - ja, günstigstenfalls Entschärfung, aber heuer - Sprengung der 500 kg Fliegerbombe. Stellt euch nur vor, sie wäre vorher explodiert. Das könnt ihr nicht? Dann schaut in die Ukraine, auf das, war russische Bomben dort anrichten.
Hannover hat fast 130 Luftangriffe während des Weltkriegs erlebt, dabei fielen rund 23 Millionen Kilogramm Bomben, es wird geschätzt, dass 10 Prozent davon damals nicht explodiert sind, das sind 2,3 Millionen Kilogramm. Ich weiß nicht, wie viele Kilogramm davon bereits entschärft sind, aber es ist noch megamäßig übrig. Da bin ich sicher. Nach der Bombenräumung ist vor der Bombenräumung.