Die Tage fliegen vorbei und schwupps leuchtet auf dem Tisch die erste Kerze im Adventsgesteck. 1. Adventssonntag. Im TV läuft dazu passend "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (und "Wetten Dass" ist schon fast wieder vergessen, das ist gut, denn es hat mich zu sehr ans Altern und die Vergänglichkeit erinnert), wir überlegen, was Familie Hemmi Eichhorn wohl davon hielte und ob sie sich aufs Sofa setzen würden .... Ach nein. So nah mögen die Hemmis es nicht.
Mein Kalender ist randvoll gefüllt mit Weihnachtsdingen: Plätzchen backen, Geschenke besorgen (oh je, welche Geschenke denn bloß?) und einpacken, Tanne besorgen, schmücken, Nikolo, Essen planen und einkaufen und KOCHEN, Weihnachtspost ... Und so ganz nebenbei gibt es ein zweitägiges Seminar und einen Geburtstag.
Dabei wäre ich gerne in den Tiergarten gefahren und dort die Wege abgelaufen. Aber die Zeit dafür zerrinnt mir. Im Oktober waren wir früh morgens da. Jetzt im schon fast Dezember geht das derzeit am Montag, Dienstag und Mittwoch erst ab Mittags. Denn am Morgen sind dann wieder die Jäger unterwegs.
Wie in jedem Jahr ab Anfang November muss die Anzahl der Tiergartenbewohner reduziert werden, dieses Jahr um 80 Tiere, damit auch alle satt werden und die Bäume keinen Schaden nehmen und überhaupt.
Da jagen dann die Jäger die Tiere und die Hannoveraner das Wildbret, immer Donnerstagnachmittags ab 16 Uhr. Das Fleisch ist vom Damwild, aber auch von Rotwild und Schwarzwild = Wildschwein. Garantiert Haltungsstufe 4+++ und kein Schlachthoftod. Trotzdem ist das nichts für unsere Küche. Und auch billig ist es nicht. Ein Kilo Rücken kostet 16 Euronen, Rücken mit Filet 24 Euronen, Keule 17 Euronen.
Im Oktober kamen wir den Tieren noch sehr nahe. Aber besser nicht zu nahe. Die Hirsche röhrten: Brunftzeit. Da bleibt der Mensch doch lieber auf Distanz. Wenn die Jagd dann beginnt vergrößern sich die Abstände, die die Tiere halten, sowieso.