In den letzten Jahren wurde es hier in Hannover irgendwann im Januar oder Februar noch einmal so richtig kalt und dann gab es auch Schnee. Nicht immer tagsüber und nicht immer für längere Zeit, aber immerhin. Eine kurzfristige weiße Decke, die alles so schön sauber aussehen ließ. Aber der Schnee der beiden so schnell vergangenen 2020er Monate - doch, doch, es gab ihn - erreichte nicht einmal den Boden. Ich habe die Flocken gesehen, wie sie voller Zuversicht herabschwebten - und sich dann auflösten. Als es am Morgen einmal weiß vom Rasen glitzerte, da war es Graupel, der in der Nacht geschauert war. Ich fühle mich betrogen.
Im Erzgebirge sah das gerade in der letzten Woche ganz anders aus. Da kann man als Hannoveranerin schon neidisch werden - und schnell in einen Kurzurlaub fahren.
Auf nach Seiffen. Ein Stückchen von Seiffen entfernt liegt der Schwartenberg, genauer gesagt liegt er zwischen Neuhausen und Seiffen. Stolze 787 Meter hoch.
Ganz oben steht die 'Schwartenbergbaude', eine Gaststätte, in der man etwas zu essen und zu trinken bekommt. Wenn offen ist. Zur Baude gehört auch eine Aussichtsterrasse. Bei klarem Wetter hat man von hier eine gute Sicht über die Landschaft. Eine wirklich fabelhafte Rundumsicht. Bis in die Holzwerkstätten der Seiffener, bis Neuhausen und bis zur Rauschenbachtalsperre. Und ins Nachbarland Tschechien.
Im Winter ist es still hier. Still und windig und kalt. Und der Schnee verzaubert die Landschaft.
Alle Fotos von Sabrina Keese.