Der erste Mittwoch im Juni war ein Tag, der eigentlich gut in den August gepasst hätte. So sonnig, so heiß, so schwül, mit einer Nachttemperatur von 20 Grad Celsius und Mittags bereits 30. Wir verdunkelten die Räume, füllten den Vögeln ihre Futter-/Trink-/Badeschalen und das Vogelfreibad war eröffnet. Danach vermieden wir konsequent jede Anstrengung.
Vögel sind viel hitzeunempfindlicher als wir. Und Vogelkinder sind mit Energien versehen - alle Achtung.
Sie waren alle da. Es wurde gespeist: Sonnenblumenkerne, Raupen und Blattläuse. Meine Gartenmalve, morgens noch schwarz vor Läusen, wurde Blättchen für Blättchen von den Blaumeisen durchgesucht und abends waren die meisten Läuse verschwunden. Familie Kohlmeise saß in den Apfelbäumen und futterte Raupen, diese schrecklichen Gespinstmotten, die seit einigen Jahren bei uns auftauchen und deren Nester ich aus den Ästen zu schneiden versuche und jedesmal bleiben so viele übrig, dass die Meisen Bauchweh bekommen. Die Spatzenfamilie speiste zufrieden Sonnenblumenkerne, die Amseln einige Weintrauben.
Dann wurde gebadet.
Wie viele Vögel passen in ein Vogelbad? Wenn ihr mich fragt, es ist vergleichbar mit dem Nichtschwimmerbecken im Freibad an einem sehr heißen Tag zu Ferienbeginn, wenn man vor lauter Köpfen das Wasser nicht mehr sieht. Und sie vertrugen sich. Sogar Babymeise und Babyspatz.
Danach ging es auf die heiße Gartenmauer oder die Sandfläche am Rasenrand zum Sonnenbad. Und dann wieder ins Wasser. Und dann wieder in die Sonne. Und dann ....