Hannoveraner feiern am ersten Sonntag im Oktober Erntedankfest. Petrus weiß das. Petrus hat uns nach einer Woche voll Regen (ja, selbst in der letzten Nacht hat es durchgeregnet) und Herbstnebel (der Morgennebel hat doch glatt unseren Telemax-Fernsehturm verschluckt und das zu dessen 25igsten Geburtstag) und frischen (= kalten) Nachttemperaturen Sonne und blauen Himmel geschickt. Wir können im Garten sitzen und unseren Kaffee und Kuchen genießen. Ich würde die Sonne gerne festhalten - wenn das nur ginge. Morgen soll es schon wieder Grau und Nass werden.
Ich bin sehr dankbar, dass unsere Landwirtschaft genügend Getreide - für Müsli und Pfannkuchen und Nudeln und Brot und Kuchen - und Gemüse und Früchte - für die Zwetschgen auf dem Kuchen - ernten konnte. Meine persönliche Ausbeute war ... mau.
Den Tomaten fehlte für Aroma die Sonne, den Kräutern war es zu feucht, den Erdbeeren auch, Kirschen und Birnen hatten wir nur in homöopathischen Dosen, allerdings rote Johannisbeeren satt. Die Apfelbäume hingen voll, dann kam der Regen und mit seiner Feuchte die Pilzkrankheiten. Wir konnten zusehen, wie von einem Tag zum anderen so ein schöner Apfel in eine braune matschige Kugel mutierte und haben deshalb sehr frühzeitig eigentlich zu kleine Früchte gepflückt. Der Rest - ach, vergessen wir es lieber.
Richtig gut gewachsen sind die Pilze. Ich würde mich nur nie trauen einen davon zu essen, auch wenn unser Heizungsdoktor jedesmal entzückt von "Schätzen in unserem Garten" spricht. Er muss jetzt bald kommen zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung des Kessels, ich bin gespannt, was er sagt, angesichts unserer Pilzkolonien.
Ach ja, den Schnecken geht es ausgezeichnet. Die feiern ihr eigenes Erntedankfest.