Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen."
Sie brauchten anscheinend bis zum 6. Januar, um ihn zu finden.
Die katholische Kirche machte die Sterndeuter zu Königen und bestimmte gleich die Anzahl: Drei. Das dauerte einige Jahrhunderte, in denen auch Hautfarbe, Namen und Geschenke klarer wurden und in denen ab und zu noch ein vierter König auftauchte, der aber zu spät zur Krippe kam und da waren dann alle schon weg. Vielleicht deshalb fiel er später einfach unter den Tisch. Ginge es nach der political correctness der WhatsApp-Emojis müssten es mindestens Sechs sein. Na ja. Und eine Frau - und ein ...
Übrigens Krippe - als der dritte König sich bückte, um durch die Stalltür zu treten, und wieder hoch kam, stieß er sich den Kopf und fluchte leise: "Oh, Jesus." Und Maria schaute Josef an und sagte: "Jetzt weiß ich, wie er heißen wird."
Und dieser Witz ist leider nicht von mir, sondern von dem Pastoren, der mich vor vielen Jahren konfirmiert hat.
Wir Protestanten sprechen zwar weiterhin von den Weisen aus dem Morgenland, weil Luther das nicht so hatte mit den Adeligen und sie in der Bibel eben nicht vorkamen, aber Könige sind doch einfach viel schicker und präsentabler und können bessere Geschenke mitbringen. Weihrauch, Myrrhe und Gold - hei, wer hätte das nicht gern.
Als ich in den Garten schaute, habe ich ihn gesehen, den Stern. Ich glaube es ist die Venus, benannt nach der römischen Göttin der Liebe. Jetzt müssten eigentlich die Könige um die Ecke kommen ... Aber vielleicht ist es ihnen zu kalt: Minus 10 Grad.