Heute Morgen war er da, der Nikolaus. Ich bin mir ganz sicher, denn vor unserer Haustür lagen einige Tannenzweige auf dem Gehweg und im Stiefel steckte etwas Schoggi.
Da habe ich mir das Buch mit den Weihnachtsgeschichten meiner Kindheit herausgesucht und zum bestimmt hundertsten Mal die Geschichte "Als ich Christtagsfreude holen ging" gelesen. Peter Rosegger war Österreicher, Sohn eines Bergbauern, und bei ihm hieß der Nikolaus bestimmt Nikolo und brachte am 6. Dezember die kleinen Zwetschgenmännlein. Das sind Figuren, die aus den dunklen gedörrten Backpflaumen zusammengesteckt werden und die hübsch aussehen. Essen muss zumindest ich sie nicht.
Wer schon einmal in Dresden auf dem Strietzelmarkt, dem Weihnachtsmarkt, war, hat sie bestimmt gesehen. Dort gibt es die Zwetschgenmännlein seit über 200 Jahren. Sie wurden von Kindern verkauft, den Strietzelkindern. Und sie stellen die kleinen Schornsteinfeger-jungen dar, die früher in die Schornsteine kriechen mussten um sie zu säubern. Eigentlich eine traurige Sache, diese Zwetschgenmännlein.
Meine Schuco-Bären, die die Adventszeit im Schaukelstuhl verbringen dürfen, haben geduldig der Geschichte zugehört und wünschen Allen einen schönen Nikolaustag und zweiten Advent.