Wir nehmen noch Wetten an. Darauf, ob es im nächsten Jahr ein 'Kleines Fest im Großen Garten' geben wird. Denn die Stadt hat sich getraut. Nein, eigentlich hat ihnen Herr de Vries die Entscheidung und die Traute abgenommen.
Was war? Die Politiker, die den Vertrag mit Herrn Böhlmann 2022 nicht verlängert hatten, wegen Alter und wegen frischem Wind und so, hatten Vorgaben gemacht (ein anderer Kartenverkauf, kein Feuerwerk mehr, alles im hinteren Gartenbereich) und dann Herrn de Vries geholt für das Künstlerische, für die Organisation würde die Herrenhäuser-Gärten-Verwaltung sorgen. Wir haben in diesem Jahr so einige Einblicke in die Organisationstalente dieser Verwaltung bekommen (lest nach hier und hier), wir sind nicht verwundert, dass vieles nicht klappte. Vor allem - In dem was 'Kleines Fest im Großen Garten' hieß, war kein 'Kleines Fest' mehr drin. Die große Liebe kaputt gemacht, weil nicht mehr mit Liebe gemacht. Nicht Künstlerisch und auch nicht Organisatorisch. Und Hannover war sauer und ging nicht mehr hin.
Die Politiker der Stadt meldeten sich wieder zu Wort, ich mag mich irren, aber waren es nicht dieselben, die 2022 so gnadenlos und würdelos Herrn Böhlmann weg haben wollten? Sie wollten nun das Geschehen wieder in den vorderen Bereich verlegen, vielleicht mal etwas Feuerwerk dazu geben, dann liefe das schon. Herrn de Vries eine Bewährung geben - ein Jahr. Aber dann hatte der keine Lust mehr. Einen Vertrag über drei Jahre, eher fünf und noch mehr Gastronomie und das Gartentheater nicht mehr bespielen, das forderte er, mit Sicherheit wissend, dass die Stadt dazu nie 'ja' sagen würde. Und war weg. Und die Stadt war schuld.
Und so unrichtig ist das ja nicht, denn mal abgesehen von den Vorgaben, hat die Stadt Herrn de Vries engagiert. Vielleicht den falschen künstlerischen Leiter? Selbstkritik, Herr de Vries? Selbstkritik, Kulturdezernat?
Die Stadt-Kultur-Frau kündigte an, Desimo Detlef Simon könne ja übernehmen, vielleicht zusammen mit Herrn Brodowy ... ? Nur hatte sie da mit beiden offenbar noch nicht gesprochen. Die wissen, wieviel Arbeit im Kleinen Fest steckt, wie terminlich eng es ist bis zum nächsten Sommer und dann auch noch alles auf Anfang. Es würde keine Vorgaben für den neuen Leiter geben, hieß es nun, und sie würden in dieser Woche Gespräche führen ... Wir jedenfalls richten uns auf ein 2026 ohne 'Kleines Fest' ein.