Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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letztes Update am 28.07.2025

 

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Erlebtes im Garten

Zur Monatsmitte, an einem Tag mit viel Sonne und hoher Luftfeuchtigkeit, fuhren wir nach Herrenhausen. In den Herrenhäuser Gärten hatte der zweite Teil der 350-Jahr-Feierlichkeiten begonnen. Das bedeutet:

In der Orangerie gibt es seit dem 18ten eine neue Ausstellung, der zweite Teil eben, zur Arbeit der Gärtnerinnen und Gärtner. Noch ohne unseren Besuch.

Großer Garten Herrenhausen Hannover
die Große Fontäne und die Glockenfontäne im Großen Garten

Im Fürstlichen Blumengarten stehen keine Aurikeln mehr, sondern Nelken auf den drei Gestellen (allerdings schon seit Mai, aber jetzt eben immer noch).

Großer Garten Herrenhausen Hannover
Fürstlicher Blumengarten mit Nelkenpräsentation

Der neue Eingang zum Großen Garten ist fertig, was bedeutet: einfach geradeaus am Shop entlang, an viel aufgehängtem Stoff entlang bis zur Tür und über drei Stufen in das Große Parterre. Die Wände sind immer noch so dunkel wie all die Jahre vorher, nur der Stoff ist hell, es geht wie aus einer Höhle hinaus ins Sonnenlicht. Mir fehlt ein kleines Geländer zum Festhalten um die Stufen sicher hinunter zu kommen. Man wird ja nicht jünger. Und Barrierefrei ist das nicht, für Barrierefrei (später gesehen) macht dann jemand den alten Eingang zum Fürstlichen Blumengarten auf. Der wirkte auf mich vernachlässigt, nicht mehr so notwendig repräsentabel, nur noch grün-hellgelb-einige weiße Sprenkel. Schade, verglichen mit der Pracht von vielen Jahren zuvor.

Großer Garten Herrenhausen Hannover
vom Fürstlichen Blumengarten geht es hinaus in das Große Parterre

Die Planer haben Altes wieder aufleben lassen. Das Orangenparterre hinterm Goldenen Tor und vor der Galerie ist wieder so gestaltet wie zu Sophies Zeiten, also etwas langweilig, aber den Brunnen haben sie gelassen. An Tagen, an denen die Sonne so brennt wie bei unserem Besuch, lockt der Platz nicht zum Flanieren. An kalten Wintertagen bleibt nur der (abgestellte) Brunnen zum Schauen. Ich weiß noch nicht so recht.

Großer Garten Herrenhausen Hannover
das neue "alte" Orangenparterre

Und dann: Drei Erdgewächshäuser im Küchengarten, bekannt als Feigengarten, wurden renoviert. Samt den Beeten dahinter mit allem, was eine Küche an Frischem gerne hätte. Die Gewächshäuser sind unspektakulär, etwas für Gartennerds, Texttafeln erklären das Wieso und Wie. Viel interessanter ist das Dahinter in 8 großen Beeten: Reihen an Tomatenpflanzen an Stäben, verschiedene Basilikumpflanzen - allesamt große Kugeln, Paprika, Zucchini, Bohnen, Kräuter, ein riesiger Borretsch und Ringelblumen, dazwischen stehen in Kübeln Zitronen und Orangen. Neid machte sich bei mir breit.

Dazu schreibt die Stadt: "Anhand einer Liste aus dem 18. Jahrhundert wurden verschiedenste Sorten ausgewählt und gepflanzt, darunter die Artischocke 'Green Gold' (18. Jhd.) oder die Rote Rübe 'Ägyptische Plattrunde' (1868). Die älteste angepflanzte Sorte ist der Pflücksalat Hirschhornsalat aus dem 16. Jahrhundert. ..."

Großer Garten Herrenhausen Hannover Feigengarten
die Erdgewächshäuser im Feigengarten - Bitterorange 'Consolei' - Feigen

In diesem Bereich links neben und hinter der Niki-de-Saint-Phalle-Grotte (wagt es ja nicht, dort zu fotografieren oder etwas zu berühren!) war ich noch nie, immer war das Tor zugeschlossen gewesen. Nun stand es einladend offen, aber das hatte die Webseite ja auch angekündigt. Oder? "Zu Besichtigen vom 1. bis 31. Juli täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr." schreibt die Stadt.

eine der Tafeln im Garten mit Erläuterungen zu den Erdgewächshäusern
eine der Tafeln im Garten mit Erläuterungen zu den Erdgewächshäusern

Es war kurz nach 10 Uhr morgens. Wir waren nicht alleine, ein Gärtner band die Tomaten an die Stäbe, ein anderer schnitt Hecke. Wir fotografierten. Das Restaurant mitsamt Terrasse hinter dem Feigengarten war geschlossen, alles zu und verrammelt, die Hoffnung auf Kaffee schwand. Der offenbar dazu gehörende Biergarten unter den Bäumen neben dem Tor hatte eine verheißungsvolle Preisliste am Büdchen hängen - war aber leer. 

Großer Garten Herrenhausen Hannover Feigengarten
Gemüsebeete im Feigengarten - Tomaten - Artischocken

So ging ich zum großen Tor zurück und hindurch, davor stand nun eine Art Hebebühne, ein Mann (vermutlich ein Gärtner?) darauf, ein zweiter daneben. Ich sagte freundlich „Guten Morgen“, die barsche Antwort war „Wo kommen Sie denn her?“ Und „Haben Sie denn eine Eintrittskarte? Die zeigen Sie mal.“ Und ich, wie vor den Kopf geschlagen: „Warum? Meine Eintrittskarte habe ich schon beim Eingang gezeigt. Und Ihnen zeige ich sie schon gar nicht. Wer sind sie überhaupt?“ Die Antwort habe ich nicht richtig verstanden. Ich würde durch dieses Tor gehen und damit in den Großen Garten. Ob ich das Tor schon jemals offen gesehen hätte. Auch wenn ich durch die Grotte (das ist die von Niki-de-Saint- Phalle) daneben ginge, müsste ich meine Karte zeigen. (Was ich gar nicht verstehe und auch noch nie erlebt habe. Und btw die Tür der Grotte war zu.) Und überhaupt, was ich denn glaubte, warum er auf dem hier, er zeigte auf die Hebebühne, stehe. Er würde im Garten arbeiten und deshalb dürfte er auch meine Karte verlangen. Und ich sagte „Nein! Nochmal, meine Karte habe ich schon gezeigt und ihnen zeige ich gar nichts. Und der Feigengarten ist doch wohl ein Teil des Großen Gartens, wie kann ich etwas betreten, in dem ich schon bin.“

Großer Garten Herrenhausen Hannover Feigengarten
Mangold - Bohnen - Palmkohl

Der zweite Mann sagte dann, ich solle das nicht persönlich nehmen, aber sie hätten Probleme mit Leuten, die sich ohne Eintrittskarte durch die Hecken hineindrückten. Und ich fragte ihn, ob er mir das unterstellen wolle, das würde ich persönlich nehmen, oh ja, und ob ich so aussähe, dass ich es nötig hätte mich durch Hecken zu drücken. Die Stadt Hannover und die Gärten würden groß bewerben den Feigengarten anzusehen und da sei es logisch, dass das Tor jetzt offen sei, sonst käme man ja nicht hinein. Der Beste-Ehemann-forever kam dazu und fragte, was denn das Problem sei und was die Beiden denn meinten, wie wir in den Feigengarten hineingekommen seien. Wir seien aus Richtung des Großen Parterres durch das Tor gegangen, in das Große Parterre kommt man aber nur über den Eingang im Schloss und da hätten wir natürlich unsere Karten gezeigt. Das, was sie sagten, sei nicht logisch.

Großer Garten Herrenhausen Hannover Feigengarten
Eingang zu den Erdgewächshäusern

Ich habe inzwischen nachgelesen, dass das Schlossrestaurant Montags und Dienstags den ganzen Tag und Mittwochs bis Mittag geschlossen ist. Es hätte also nur die theoretische Möglichkeit gegeben, durch das Restaurant in den Garten zu kommen, wären wir dort eingebrochen. Es war auch vom Tor aus zu sehen, dass kein Restaurantbetrieb war und deshalb war die Diskussion der Gärtner mit uns schlicht eine Unverschämtheit. Sie kündigten an, das Tor wieder verschließen zu wollen und verlangten noch einmal von meinem Besten-Ehemann-forever die Eintrittskarte zu sehen und er sagte „Nein.“ Er habe überlegt § 858 BGB (das ist der über Verbotene Eigenmacht) zu zitieren, hatte dann aber keine Lust auf weitere Diskussionen. Und wir drehten uns um und gingen zu den Schwanenteichen und weiter in die kleinen Mottogärten. Den richtigen Spaß daran hatte ich nicht mehr. 

Großer Garten Herrenhausen Hannover Feigengarten
Insekten lieben die Kräuter und Tagetes in den Gemüsebeeten

Die Herrenhäuser Gärten haben sich zu den Vorkommnissen bisher nicht geäußert, sie haben auch nicht verraten, wie Besucher in den Feigengarten gelangen können, wenn Gärtner das Tor verschließen. Aber es sind auch nur noch ein paar Tage bis zum 31sten.