Sommerwetter ist über uns hereingebrochen. Die Temperaturen schraubten sich nach oben, dann wurde es schwül und schwüler und dann - Unwetter. Die sind so überhaupt nicht willkommen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat es Hannover erwischt. Donner um Donner ließ die Fensterscheiben zittern, es schüttete wie aus Kübeln. Aber unsere Regenrinne am Terrassendach war frisch gereinigt und hielt dieses Mal die Wassermassen. Uff. Hinterher waren alle Regenwasserreservoire gefüllt. Und das war gut. Denn es wurde gleich wieder warm. Wärmer. Am wärmsten.
Wir hatten uns einen Tag im Zoo vorgenommen, noch schnell bevor unsere Jahreskarten ablaufen. Leider hatten sich den Tag im Zoo anscheinend auch sämtliche Schulen und Kindergärten in Hannover vorgenommen, noch schnell bevor die Sommerferien beginnen. Das Geschrei begann schon vor dem Eingang, lange Schlangen mit Kindern standen dort und kämpften mit der Technik.
Überall Kindergruppen. Mal für 2 Minuten Ruhe? Wieder eine schreiende Kindergruppe. Die im Zoo verteilten Spielmöglichkeiten heizten den Lärmpegel weiter an.
Habe ich erwähnt, dass es ein warmer Tag war? Wir tranken im Sambesicafé einen Cappuccino, da war es noch leer, weil alle fürs Bootfahren anstanden. Wir saßen am kleinen Flusslauf, ein Boot nach dem anderen kam vorbei, mal lauter, mal leiser je nach Anzahl der mitfahrenden Kinder, meistens lauter. Wir beobachteten die nach Krümeln und Fingern schnappenden Karpfen. Und ich träumte von Alligatoren, die nach Kinderhänden schnappen. Früher gab es in diesem Zoo Krokodile. Und Würgeschlangen. Warum eigentlich nicht mehr?
Die Tiere schliefen, fast alle. Das Löwenpaar jedenfalls, umlagert von kleinen Kindern, die durch die Scheiben spähten, blinzelte nur träge. "Wo ist der Löwe?" (Kind 1) "Da ist ein zweiter." (Kind 2) "Das ist ein Tiger." (Kind 3) Männliche Stimme von hinten: "Das ist eine Löwin." Kleine Pause. "Willst du dir die Löwin angucken? Ein Tiger ist da auch noch." (Kind 3) Wir gingen weiter.
Es gab so Dinge. Wir wollten ein Eis essen. Das Eis bei Yukon Bay ist superlecker, besonders Quark-Blaubeere. Vor uns standen zwei kleine Jungen, davor wurde ein Mädchen bedient. Drei kleine Mädchen gingen links an uns vorbei, wohl mal schauen, was es so gibt. Als das aktuelle Bedienen fertig war, sagte der Eisverkäufer zu den Mädchen "Und ihr?" Und ich sagte "Moment, das geht hier weiter." Und zeigte auf die Jungen. "Ach." Sie bekamen ihr Eis, dann wir. Die drei Mädchen waren da schon gegangen. Hinter mir stand eine lange Schlange. Im Gehen hörte ich noch: "So, jetzt bitte 21mal einen Becher mit ..."
Wir bummelten zum Dschungelpalast. Ich war etwas erschöpft. Vielleicht deshalb machte sich der Film, den wir am Vorabend gesehen hatten, bemerkbar. "Warum ist hier so ein großer Wassergraben?" "Das ist wegen dem Elefanten." - Des Elefanten, bitte. - Die Elefanten übrigens badeten mit Hingabe.
"Da ist noch ein zweiter Panda, da oben." " Ich glaube, das ist der Gleiche, den du von der anderen Seite gesehen hast." - Derselbe, bitte. - Der Film war von 2024 und hieß 'Der Spitzname', das Klugscheißen hatte Christoph Maria Herbst als Stefan Berger drauf. Es hat sich mir nachhaltig eingeprägt.
Im Shop kaufte ich mir einen Fächer für 3,50 Euronen, mir war mächtig warm, Schatten rar und die Sonne brannte. Viele Kinder waren im Shop. "Ich will nicht rausgehen, ich will etwas kaufen." (kleiner Junge) "Ich gehe doch nicht mit euch in den Zoo, um shoppen zu gehen." (Lehrer) "Ich will aber." Ich sagte zu der jungen Kassiererin, nie wieder würde ich an einem Dienstag kommen. Da seien ja nur Kinder da. Und laut. Und sie guckte mitleidig und sagte, am Montag seien noch mehr Kinder da gewesen. Da sei es laut gewesen. Dagegen nun ... Und für Donnerstag seien 6.000 Kinder angekündigt, also schon Karten gekauft. Sechs Tausend? Ich drückte ihr mein Mitgefühl aus.
Wir haben beschlossen, erst einmal eine Zoopause einzulegen und mit neuen Jahreskarten zu warten.