Und dann kam Pfingsten. Pünktlich vor den Pfingsttagen wurde es windig, wurde die Luftfeuchtigkeit hoch und höher und es schüttete aus schwarzen Wolken herab. Ich schaute besorgt auf den Himmel und die Wetter-App, denn in Herrenhausen rund um den Leibniz-Tempel war das jährliche Gartenfestival angekündigt. Und ganz ehrlich, mit Regenschirm und mit Sturmböen macht es keinen Spaß.
Von all den Pfingstwochenendetagen hatten wir nur den Freitag für einen Besuch, denn Familie war angekündigt und all die damit verbundenen Aktivitäten - und am Montag war schließlich Pferderennen auf der Bult. Wir hatten am Freitag Glück: es war windig, aber nicht stürmisch, dunkle Wolken waren am Himmel, aber es blieb trocken. Und so konnten wir übers Festivalgelände bummeln und schauen.
Wir waren früh dran, es war noch schön leer, selbst die Parkplätze. Viele waren offensichtlich mit der Straßenbahn angereist, aber aus Erfahrung muss ich sagen, dass das keine gute Idee ist, wenn man etwas Schweres und Sperriges transportieren will. Da kann schon der Weg zum Auto zum Kraftakt werden.
Unsere Beute bestand aus einem Eisenstab fürs Beet, mächtig schwer, aber zu Hause im Rosenbeet bestimmt dekorativ. Und einem niedrigen Zaunelement aus Eisen, das die Nachbarkatze hoffentlich in Zukunft daran hindern wird, auf kurzem Weg in unser Vorgartenbeet zu laufen und dort einen Haufen zu setzen. Denn diese degenerierte Katze verbuddelt nicht. Und schön sieht der Zaun auch aus. Der beste-Ehemann-forever schleppte.
Es gab auch etliche Stände mit Blumen, aber die hatten ihren Preis. Dazwischen steckten die blauen und lilafarbenen Metallkugeln, dem Zierlauch nachempfunden. Ich war stark in Versuchung, aber für die richtige Wirkung braucht es mehrere. Aber auch die hatten ihren Preis und der war mir zu hoch.
Am Stand der Rasteder Baumschule Müller gegenüber vom Leibniz-Tempel blieb ich hängen. Hier standen alle Pflanzen üppig zehnfach, zwanzigfach und das hatte Wirkung. Eine Orchideenprimel sieht ja schon schön aus, aber zwanzig Stück davon sind einfach prächtig. Salbei gab es in einem wunderbaren tieflilablau und in großen Töpfen. Daneben Salbei in einem hellen Blau. Oder Cosmeen. Oder leuchtendroten Mohn. Oder Lavendel. Oder lieber einen Rosenhochstamm?
Am Teich gab es wieder den Stand mit den großen Kristallkugeln und daneben Blumen. Große Hortensien. Nicht billig. Als wir genug hatten von Gartenzubehör und Blumen, von teuren Ausstattungsobjekten fürs Heim und Trachtenangewandelter Mode für die Dame, für den Herren gab es fast nichts, gingen wir zum Moccamaker.
Martin Raths Moccamaker kennen wir seit dem ersten 'Kleinen Fest', auf dem wir waren, und lieben die orientalische Atmosphäre. Sehr empfehlenswert: der eiskalte Pfirsich-Maracuja-Tee, der Hallo-Wach Mocca, die Waffeln und die Dattelfinger und, mit Suchtpotential, der Walnusskuchen. Ja, ich wiederhole mich, ich habe das schon im letzten Jahr geschrieben, aber lieber doppelt und alle gehen hin.
Denn seit die Stadt Hannover ein neues 'Kleines Fest' mit neuem Organisator und teilweise neuem Konzept installiert hat, gehen nicht nur wir nicht mehr hin. Dem Moccamaker haben sie die Hocker und Teppiche vor die Tür gestellt und das Gerücht gestreut, er wolle nicht mehr. Das aber war zu dem Zeitpunkt nicht wahr (sichere Quelle). Der 'Neue' wollte ihn nicht mehr. Und - wieder, aber eine andere Quelle - Gerüchte sagen, der Ton dabei sei nicht in Ordnung gewesen. Die Zeitung übrigens macht mächtig Werbung fürs diesjährige 'Kleine Fest', denn die ausverkauften Zeiten sind vorbei und jede Menge Karten übrig. Weil - wer das Fest geliebt hat, wie es war, der fährt nach Bad Pyrmont.
Pfingsten in Hannover: Ndr2-Expo-Party am Freitag, N-Joy-Party am Samstag, CSD-Umzug am Samstag, Drachenbootrennen auf dem Maschsee, Bierfest in der Altstadt. Und Pferderennen am Montag. Und alles ohne uns.