Die Nacht war kalt gewesen, Frost beherrschte noch lange den Morgen. Ein Wetter für Schal, Handschuhe, dicke Jacken und Wollstrümpfe. Aber auch wenn die Sonne nicht so richtig wärmte, der Himmel war blau. Auf in den Zoo.
Ich packte Croissants und Kekse ein. Der beste-Ehemann-forever fragte: "Soll ich uns Kaffee kochen?" Nein, keinen Kaffee. Den bekämen wir doch bestimmt im Sambesi-Café. Ich hätte es besser wissen müssen. Die Sambesi-Foodmeile war geschlossen, der Elefanten-Imbiss genauso. "Bitte," sagte ich zum besten-Ehemann-forever "bitte, wenn ich wieder sage, nein, du brauchst keinen Kaffee zu kochen - koch ihn trotzdem."
Wir kamen zu Yukon-Bay, oh Wunder, hier fanden wir in der Ladenzeile eine einladend geöffnete Tür und gingen hinein. Wir waren schon fast in der Café-Abteilung, da schallte es lautstark von hinten: "Ey, machen sie gefälligst die Tür zu!" Ich war erst unsicher, ob das mir galt, schaute mich um, aber ja. Diese Lautstärke kann ich auch: "Erstens stand die Tür schon offen, als wir kamen und zweitens können Sie sie selber zumachen, dazu müssen sie hier nicht andere Gäste anblaffen." Wir gingen weiter, hinter mir hörte ich die Frage "Was ist anblaffen?" Wir holten uns Cappuccino, setzten uns hinaus in die Sonne und schauten den Eisbären zu.
Davon abgesehen war es ein schöner Zoo-Tag. Wir sahen müde Waschbären, Wölfe auf Rundkurs im Gehege, Eisbären beim gelangweilten Erkunden des ihrigen. Anderen Tieren war es zu kalt. Den Löwen zum Beispiel, die auf ihrer Sandbank ruhten. Und dann wieder hinein gingen.
Dem Tiger, der unruhig seine Kreise zog, sein Atem dampfte weiße Wolken, er ging zu seinem Türchen in der Mauer und kratzte daran, aber es öffnete sich nicht.
Ganz eindeutig zu kalt war es für die Erdmännchen, die sich unter ihrer Wärmelampe drängelten und dann schnell, schnell hinein liefen. Die Präriehunde dagegen saßen in der Sonne, bewachten ihren Bau und nahmen zwischendurch einen kleinen Happen.
Das kleine Rothörnchen war draußen und besah sich die Zoobesucher. Wir hatten wieder eine lange, ausführliche Unterhaltung, was heißt, ich redete und Hörnchen hörte zu. Der beste-Ehemann-forever machte Foto um Foto und ich könnte schwören, dem Hörnchen machte das Posieren vor der Kamera viel Spaß.
Wir kamen bei den Roten Pandas vorbei, bei den Kängurus, bei Pferd und Kuh und Schaf.
Als wir mindestens genauso kalte Beine hatten wie die Flamingos und Pelikane fuhren wir nach Hause und machten uns einen schön heißen Kaffee.