Schon der dritte Adventssonntag. Noch eine Woche bis Heiligabend. Auf einmal rennt mir die Zeit davon. Die Post muss dringend fertig werden ... die Päckchen müssen dringend fertig werden ... die Essensplanung ...
Trotzdem haben wir uns zwei Stündchen frei genommen und sind zum großen Bahnhof in der Stadt gefahren. Denn davor ist - Premiere, Tusch, trara - erstmalig Roncalli Weihnachtsdorf. Mit einem kleinen Riesenrad mit schönen nostalgischen Gondeln und einem Gondel- und Weihnachtsmarkt-Aufpasser in einer schönen schicken Uniform, die ans Kaiserreich erinnert.
Die Weihnachtsmarkt-Büdchen sind in einheitlichem Look, ebenfalls mit nostalgischem Charme und dazwischen steht eine alte Straßenbahn, wo man etwas trinken kann, aus speziellen Weihnachtsdorf-Bechern und der Service hat alte Schaffner-Uniformen an - oder bilde ich mir das nur ein?
Verteilt stehen viele Tannenbäume mit Kugeln und Zapfen, schön ist das. Ein Schmied fertigt Hufeisen und anderes Eisernes im Feuer, Handarbeit, Eltern erklären ihren Kindern, was das ist. Und es gibt viel zum Essen: Schafskäse, Würstchen, Waffeln, Baumstriezel, Macarons aus Ungarn, Türkischen Honig aus der Provence. Die Lavendelfotos passen zwar nicht so richtig zu Weihnachten, aber zu meiner Urlaubssehnsucht, wir bleiben stehen. "Parlez-vous francais?" "Oui." Ein Strahlen geht über zwei Gesichter. Es gäbe auch Sorten ohne 'noisette', Haselnüsse, ich müsse keine Sorgen haben wegen Allergie. Und nein, sie kämen nicht aus Montélimar, sondern aus dem Var, dem Hinterland von St. Tropez. Für eine Woche Weihnachtsdorf nach Hannover mit all ihren Sorten 'Nougat de Provence', große weiße Torten von denen ein großes Messer Scheibchen abhobelt. Ein Stückchen Nougat mit ganzen Mandeln und Fleur de Sel-Caramel kommt mit nach Hause.
Wenn ich nun noch meine Santons aufstelle weht ein provenzalischer Hauch durch unsere Weihnachtszeit.