In der Nacht auf Donnerstag wachte ich auf und es war ungewohnt hell. Schnee. Dicker schwerer Schnee lag auf Hannover, auf dem Rasen, auf den Beeten, auf den Bäumen - auf den Straßen. Wie ein frisch gewaschenes Bettlaken meiner Großmutter. Ich habe noch einige solcher Laken, sie sind von ihr selbst gewebt, damals im Bauernhaus auf dem großen Webstuhl. Haus und Webstuhl wurden zurückgelassen auf der Flucht vor dem Krieg, nur die Laken, die kamen mit und liegen jetzt hier bei mir. Und auf einmal ist das Gestrige erschreckend aktuell.
Hannover jedenfalls war weiß, unberührt war die Schneedecke vor unserer Garage und der des Nachbarn, noch morgens um sechs. Dann wurde es hell und dann drang das Schneeschipp-Geräusch der übrigen Nachbarn durch die geschlossenen Fenster. Der beste-Ehemann-forever sagte, fein, dann müssten wir nicht so viel tun. Vor zwei Jahren hatte er sich dabei böse den Ischiasnerv verzogen und konnte sich tagelang nicht bücken. Deshalb. Aber die weiße Reinheit war dahin. Eigentlich schade.
Nun gut, es war egal, es taute dann am Tage zügig weg. Alles wurde nass, matschig, dunkel.
Aber jetzt, einen Tag später schneit es wieder, mehr denn je. Winter im März.