Seit einer Woche nun schon ist in der Ukraine Krieg. Seit einer Woche Magenschmerzen. Zwischendurch denke ich, was ich doch für einen Luxus habe, Gartenarbeit mit zwitschernden Vögeln um mich herum machen zu können. Ist Frieden Luxus? In unserer Welt, auf dieser Erde ... anscheinend schon.
"Komm, wir ziehen in den Frieden."
Dann denke ich an die vor der Roten Armee flüchtenden Menschen. Daran, dass mein Vater und meine Großmutter auch vor der Roten Armee geflüchtet sind. Vielleicht war das mit der Schuldfrage damals diffiziler, aber niemand sollte vor einer Armee flüchten müssen ..
Und dann morgens aufgewacht: Meldungen über ein brennendes Atomkraftwerk, Europa sei in Gefahr, Politiker, die ein Eingreifen der NATO überlegen, bevorzugt solche Politiker, die gottlob nichts entscheiden können. Die Börsen würden entscheidend verlieren. Was sie dann erwartungsgemäß nach den Meldungen auch taten.
Panikattacke, Schweißausbruch, Herzschmerzen. Die Erinnerung an Tschernobyl ist da, damals habe ich in einem Büro in Göttingen gearbeitet, wie wir in der Mittagspause diskutiert haben, ob man überhaupt noch Kinder haben kann in diesen Zeiten der unsichtbaren Gefahr. Jetzt habe ich zwei Kinder. Und die Pilze in bayrischen Wäldern sollte man noch immer nicht essen.
In besagtem Büro hatten wir eine Putzfrau, sie war schon älter und besserte ihre Rente durch Saubermachen auf, sie war der festen Überzeugung, in Russland, damals noch Sowjetunion, würden alle Staatsführer bei internen Machtkämpfen umgebracht, vergiftet. Auch Herrn Gorbatschow prophezeite sie kein langes Überleben - der allerdings heute noch lebt. Dann kam Jelzin, dann Putin und die alte Tradition verschwand offenbar. Aber es gibt ja den Strafgerichtshof in Den Haag. Mir wär's egal. Wär's das?
Eichhörnchen müsste man sein, dann wäre das alles egal. Hauptsache Nüsse. Ach ja. Stell dir vor es ist Frieden und jeder geht hin.