Der Tag könnte doppelt so viele Stunden haben, es würde nicht reichen. Grüne Hölle. Endlich sind die Nächte nicht mehr so eiskalt, die Eisheiligen sind vorbei. Der Regen hat den Garten in einen Dschungel verwandelt.
Der Flieder blüht, nicht so üppig wie in den letzten Jahren, war es zu lange zu kalt? Aber er duftet wunderbar. Die Apfelbäume sind verblüht. Die ersten Rosenknospen bekommen Farbe. Jetzt kann das Gewächshaus endlich ausgeräumt werden, die Beete gerichtet, hier und da muss etwas geschnitten werden, die Gartenmöbel geschrubbt. Ich bin richtig spät dran mit all diesen Dingen. Und hätte jetzt alles gerne gleich und auf einmal fertig.
Am Dienstag sind die kleinen Kohlmeisen das erste Mal aus ihrem roten Holland-Wohnwagen im Apfelbaum gekommen. Es piepste überall im Garten. Ich glaube, es sind drei oder vier Babys, aber genau kann ich es nicht sagen. sie saßen nie still, waren immer verteilt in mehreren Bäumen - und die Eltern flitzten mit Fütterchen.
Während der Pfingsttage hatten Mama und Papa Kohlmeise schon mächtig zu tun. Links im Garten der Wohnwagen, rechts im Garten die Keramikschale mit den Sonnenblumenkernen, dazwischen der Rasen. Zwei Kohlmeisen im Tiefflug immer von links nach rechts und zurück. Wir rollten unsere Gartenliegen ganz an den Rand des Rasens und zogen die Köpfe ein.
Auf dem Speiseplan stehen jetzt Raupen. Das ist praktisch, denn die sitzen in den Buchsbäumen und im Apfelbaum. Die Meisenbabys müssen nur den Kopf drehen, dann krabbeln sie ihnen fast in den Schnabel. Aber nun sind sie erst einmal wieder im Wohnwagen drinnen. Es regnet.