Wie rennt wieder die Zeit. Schwups, schon ist Advent. Lange vorher bereits machten Listen die Runde, im worldwide Web und den Blogs und den Medien. "Was alles noch für Weihnachten getan werden muss." "100 Dinge, die vor Weihnachten erledigt werden müssen." "31 fleißige Tage vor Weihnachten." Die sich ganz schnell reduzieren auf 30, 25, 24, 23 ....
Und dann natürlich die Fragen: Was wünschst du dir? Wer ist an den Feiertagen wo? Was werden wir essen? Wo kaufen wir in diesem Jahr den Tannenbaum? Wie groß soll er sein? Nein, du willst doch nicht wirklich ausschließlich Strohsterne daran hängen? Backst du Kekse???? Und wo lassen sich schöne Plätze in der am 24sten regelmäßig überfüllten Kirche vorab reservieren? Ach, das geht nicht?
Kaufvorschläge überschwemmen die Zeitungsbeilagen und an jeder Ecke werden Dekoartikel angeboten und Bastelvorschläge, die schnell noch umgesetzt werden sollen. Dabei soll es doch besinnlich werden, oder?
Wir nehmen uns Zeit, setzen uns bei heißem Tee in den gemütlichen Sessel, legen die Lieblings-CD in den Player und zünden die erste Kerze an. Kalt hat der erste Adventssontag begonnen. Sehr kalt. Der Garten war weiß vom Raureif, dann kam etwas Sonne heraus und wärmte die Kälte weg. So wie uns die kleine Kerze.
Bei Kerzen ist es wichtig, dass sie nicht umfallen und keinen Brand verursachen können. Beim Stöbern in alten Weihnachtssachen habe ich dafür etwas ungemein Praktisches gefunden: Kerzenkleber. Eine kleine Menge der weißen Masse wird unter die Kerze gedrückt und schon steht sie fest in der Halterung.
Ich mag dieses kleine Döschen mit dem 50er-Jahre Charme. Es kommt aus den USA, vielleicht deshalb ist darauf der tanzende Indianer gezeichnet. Der Name: Stick-um. Ein Teil des Labels ist zwar auf Deutsch, aber der Name ist original Englisch. To stick - Kleben. Stickum - Kleber, Klebstoff. Und wisst Ihr was? Er klebt immer noch.
Umgangssprachlich heißt stickum im Deutschen soviel wie heimlich, leise, im Verborgenen. Etwa das Gegenteil dessen, was der kleine Indianer macht.