Wanderer, kommst du nach ... Berlin ... dann geh unbedingt in den Zoo.
Denn im Zoo wohnen seit 2017 die Pandabären Meng-Meng und Jiao-Qing, auf deutsch heißt das Träumerchen und Schätzchen. Die sind soo knuddelig, die sind soo niedlich - und jetzt auch noch mit Nachwuchs.
Gleich doppeltem Nachwuchs. Pandafans und Presse bekommen Informationssplitter und ab und zu Bilder von winzig kleinen Pandababys und irgendwann dürfen wir Zoobesucher die Kleinen dann auch sehen. Wir freuen uns.
Der Zoo freut sich auch. Meng-Meng und Jiao-Qing sind dem Zoo nur geliehen und werden wahrscheinlich nach 15 Jahren wieder nach China zurückgehen. Bis dahin kosten sie den Zoo jährlich eine Leihgebühr von etwa einer Million Dollar. Der Bau ihrer Unterbringung hat Geld gekostet, das Bambusfutter ist auch nicht billig (so um die 200.000 Euronen im Jahr, sagt man). Da ist es doch schön, dass in naher Zukunft Massen von Pandabegeisterten in den Zoo drängen und Eintritt bezahlen werden, um die Zwillinge zu sehen. Wie lange die Kleinen dann bei uns in Deutschland bleiben dürfen ist offenbar auch noch nicht klar, was genau sie an Leihgebühr kosten werden, wohl auch nicht. Nur, dass sie kosten werden. Harte Dollars. Schließlich, Geburtsort hin - Geburtsort her, Chinese bleibt Chinese.
Pandas sind das Marketing-Gesicht des modernen Chinas. Beruf: Gefühls-Botschafter. Pandas lassen - kurzfristig - vergessen, was wir alles über dieses Land China wissen. Und es ist eine Ehre, sie ausgeliehen zu bekommen. Wir müssen nur aufpassen, dass unsere Politiker nicht zu viel und zu intensiv mit den Aufmüpfigen in Hongkong sprechen, sonst nimmt China uns die Pandas womöglich wieder weg. Im Zweifel beide. Im Zweifel alle vier.
Darum wurde vom Zoo auch schnellsten der Vorschlag abgelehnt, die Zwillinge Hong und Kong zu nennen. Aber seien wir doch ehrlich: Was wären das auch für Namen für zwei so süße niedliche Tierchen. Da haben die beiden noch einmal Glück gehabt.
Falls Ihr Zweifel haben solltet: Große Pandas sind Bären. Ich liebe Bären. Ich liebe Pandas. Es sind wunderbare Tiere. Nicht mehr und nicht weniger.
Alle Fotos von Sabrina Keese