Gestern war frei - Feiertag: Christi Himmelfahrt, besser bekannt als Vatertag. Es war wieder wärmer geworden, das Terrassenthermometer knackte die 20-Grad-Marke, und wir konnten den Nachmittagskaffee/-kuchen nach draußen verlagern. Der Geräuschpegel war allerdings hoch. Von der etwas weiter entfernten Kreuzung kamen Ramm-Bohr-Baugeräusche, weil die Weichen der Straßenbahnstrecke erneuert werden. Übrigens auch nachts um Vier und am Feiertag. Wir sind dankbar, dass wir anständig weit weg wohnen. Vom nahen Mittellandkanal trieben Gesprächsfetzen und Musik heran, beides ließ auf reichlich Alkoholgenuss feiernder noch-nicht-Väter schließen. Im Garten piepsten die Jungmeisen laut um Futter.
Als es dann ruhiger wurde und die Dämmerung anbrach, kam Besuch. Zuerst ein kleines Igelchen, von uns Dorle genannt, die sich über die Igel-Futterschale mit den Sonnenblumenkernen hermachte. Dann eine größere Igeldame: Dora. Sie schubste Dorle beiseite und machte deutlich klar, wer hier das Sagen hat. Aber dann fraßen sie friedlich gemeinsam. Und dann kam der dritte Igel, ein Igelmann, groß, mit grauen Gesichtshaaren: Isi. Er schnupperte herum und - oh was roch besser, das Futter oder Dora? Er entschied sich erst fürs Essen und verschwand dann mit Dora in den Büschen. Dorle fraß den Igel leer, ratzekahl, und ging dann auch auf nächtliche Tour. Und wir gingen hinein.
Ostersonntag plus 39 Tage, dann ist Christi Himmelfahrt. Und immer Donnerstags. Zur Erinnerung noch einmal der Ablauf: Am Karfreitag wurde Jesus gekreuzigt und starb. Drei
Tage später, am Ostersonntag war seine Wiederauferstehung und noch einmal 40 Tage später entschwand er endgültig zu Gott, seinem Vater in den Himmel. Vielleicht liegt in diesem Bezug der Anspruch
der Männer auf ein Pendant zum Muttertag ausgerechnet an diesem Datum.