Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

Meine sehr private Webseite

Bloglovin

Follow on Bloglovin

 

  letztes Update am 19.03.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

Any Questions? Please ask me.

Kontakt

 

No DSGVO, denn:

Die DSGVO "gilt nicht für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten, die von einer natürlichen Person zur Ausübung ausschließlich persönlicher oder familiärer Tätigkeiten und somit ohne Bezug zu einer beruflichen oder wirtschaftlichen Tätigkeit vorgenommen wird."

 

Les Ocres

In Hannover ist schon der Herbst eingezogen, aber im Herzen bin ich in der sonnigen Provence. Nur nicht depri werden... Ich versprühe Lavendelduft im Haus und sortiere Fotos.

Roussillon

Einer meiner provenzalischen Lieblingsorte ist Roussillon. Roussillon mit seinen Häusern in warmen Ockerfarben, die - hoppla - eigentlich gut zum Herbst passen. Rund um Roussillon liegen Ockerfelsen, die bereits den alten Römern für ihre Textil- und Wandfarben und Tonmalereien (und vielleicht schon den Steinzeitmenschen in der Höhle bei Cassis für die Höhlenmalerei) die roten, orangen, braunen und gelben Pigmente, aber auch rotlila und weiß, lieferten. Es hat schon einen Grund, warum nicht weit von Roussillon eine alte Römerstraße verläuft. Per Esel wurden die Farben bis Marseille getragen und von dort verschifft.

Roussillon
Hauswände in Ockerfarben

Ende des 18.Jahrhunderts begann der industrielle Abbau des Ockers, Roussillon wurde zu einem Bergbaudorf, die Nachfrage nach Ocker war riesig. Weltweit wurde exportiert und exportiert und exportiert. Bis dann die synthetischen Farben erfunden wurden, die die Industrie so viel billiger haben konnte. Endgültig 1958 war der Abbau des Ockers unrentabel. Da wurde es wieder still in Roussillon. Bis der Bustourismus begann.

Roussillon

Und bis die Ökobewegung auch eine Rückbesinnung auf natürliche Farben brachte. Inzwischen sind "les Ocres" in. Ockerpigmente werden wieder zu Farben vermalen, die alte Fabrik ist restauriert, jetzt ein Museum, Künstler haben dort Werkstätten, es gibt Kurse, wie man mit den Farben malt, und natürlich einen Shop: Farben zum Kaufen. Das ist nicht ganz billig, birgt aber Suchtgefahr.

Die alten Ockersteinbrüche können gegen 2,50-Euro- Bakschisch begangen werden. Damit die Touris dabei nicht hinfallen wurden Treppen gebaut, aber bei Feuchtigkeit und Regen sollte man es lieber lassen. Und sowieso alte Sachen anziehen, denn Ockerstaub ist anhänglich färbend. Und lichtecht.

Roussillon
Roussillon - die Ockerfelsen - Blick von der Kirche hinüber zu den Ockersteinbrüchen

Das Auto bleibt in Roussillon weitgehend draußen, den Touristen fängt der Ort am liebsten gleich am Dorfrand ab. Und dann heißt es laufen. Bequeme Schuhe sind angesagt. Der Ortskern besteht aus vielen kleinen, steilen Gassen, die sich bis zur Kirche St. Michel hochwinden. Vor dort hat man, wenn das Wetter mitspielt, einen fabelhaften Blick bis zum Mont Ventoux und auf die Landschaft drumherum, die Weinstöcke und im Herbst die Kürbisfelder.

der Blick von Roussillon in Richtung Mont Ventoux
der Blick von Roussillon in Richtung Mont Ventoux