Väterchen Frost hat mächtig zugeschlagen und alles außerhalb des Hauses tiefgekühlt. So kalt wie am Freitag war es am Tage schon sehr lange nicht mehr. Dick aufgeplusterte Vögel saßen in unseren Bäumen dicht am Haus und um die Futterschalen herum. Und vertrugen sich sogar. Selbst die Spatzen. Und meine NABU-Wintervogelzählung war dadurch ein voller Erfolg.
Ich habe alles an Pflanzen hereingeholt, was tragbar war, und in unseren Windfang gestellt. Auch die Schale mit Heidekraut und dem alten Schulte-Ufer-Wasserkessel meiner Großmutter (neben dem Firmenlogo am Boden ist US gestempelt, wie bei alten Steiffbären, die nach dem 2. Weltkrieg in der US-Zone gefertigt wurden). Am nächsten Tag war Pflanzerde im Windfang verstreut - und trockene Blättchen - und Heidekrautstückchen.
Und da habe ich einmal genauer nachgeschaut, was ich mir da hereingeholt hatte: Drei kleine Waldmäuschen, die zusammengekuschelt unter Kokosfleece im Wasserkessel schliefen. So schnell habe ich noch nie etwas nach draußen an seinen alten Platz getragen. Gottlob war es auch nicht mehr ganz so kalt.
Die Mäuschen haben sich erst einmal etwas zu Essen organisiert. Vom Tisch herunter zu kommen war gar nicht so einfach.
Und dann kam der Eisregen und Hannover verschwand unter einer spiegelglatten Eisschicht. Da waren die Mäuse aber schon wieder in ihrem gemütlichen Zuhause. Und wir auch.
Und trotz dieser Wetterkapriolen und ihrer Folgen habe ich mich gefreut. Denn der NDR2-Verkehrsfunk-Sprecher sagte im Radio: "Wegen des Eisregens ist der Busverkehr ... eingestellt." Danke für den Genitiv.