Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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  letztes Update am 20.04.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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Chestene

Ich freue mich jedes Jahr auf den Weihnachtsmarkt in der hannoverschen Altstadt. Dort gibt es Chestene. Chestene?


So heißen in der Schweiz die (Ess-)Kastanien. Ihre leckerste Sorte sind die Maroni und die Schweiz, besonders die Zentralschweiz um den Vierwaldstättersee, ist Marroniland (dort bitte mit 2 r) - bereits 1340 wurden hier erste Bäume gepflanzt.

Im kleinen Dörfchen Greppen am Nordufer des Vierwaldstätter Sees findet jährlich Ende Oktober der größte Schweizer Marronimarkt statt - die "Chestene Chilbi". Wir waren vor einigen Jahren dort und haben gestaunt, was man alles aus Esskastanien machen kann. Wie in Frankreich werden sie kandiert oder man braut Bier aus ihnen. Ich kaufte mir Kastanienspaghetti - mjam-mjam. Konditoren und Bäcker backen Brot und Kuchen mit Kastanienmehl und machen aus Marronipüree die wunderbaren Vermicelles. In der Schweiz gibt es das Püree in jedem guten Supermarkt fertig zu kaufen. Für die Vermicelles wird es mit Butter, Zucker und Kirschschnaps in variabler Menge verfeinert und wie Spaghettieis auf einem Mürbeteigboden angerichtet. Großes Mjam-mjam. Dafür lohnt sich schon ein Klimmzug.

Jeder, der die "Kleine Hexe" von Otfried Preußler gelesen hat, kennt den Marronimann, der auf dem Weihnachtsmarkt steht und in oder auf seinem Öfchen Marroni röstet. Wie die Marronimänner und -frauen auf unserem hannoverschen Weihnachtsmarkt. Nur das Ergebnis ist manchmal  - na ja - vielleicht haben sie nicht genug Übung.


In der Schweiz ist das anders.

Bereits ab Oktober stehen in der Luzerner Innenstadt Marronistände. Die Qualität der Früchte und die Erntemenge wird in den Zeitungen diskutiert und der Preis der Köstlichkeit (5 Franken, d. h. 4 Euro für 150 Gramm, das sind 12 bis 13 Stück) ist ein Politikum. Die Papiertütchen haben eine zweite Kammer für die Schalen. Damit sie nicht wie hier in Hannover einfach auf dem Boden landen.

Ich habe dort die besten Marroni überhaupt gegessen. Nicht verbrannt, nicht zu fest, innen buttrig weich, mit einem nussigen Aroma und leicht zu schälen. Vielleicht liegt es daran, dass sie zwischendurch mit einem Bier-Wasser-Gemisch besprüht werden....

 

Ach, wenn die hannoverschen doch nur halb so gut wären. Und nicht so teuer.

 

(Die Edel- oder Esskastanienbäume und die bei uns wachsende Rosskastanie gehören zu verschiedenen Pflanzengattungen. Rosskastanienfrüchte sind nicht essbar. Es gibt unzählige Esskastaniensorten, die besten sind die Maronen. Maronen wachsen im Mittelmeerraum, aber auch in Süddeutschland und sogar in England und Irland.)