Nicht weit von Hannover entfernt liegt das Steinhuder Meer. Meer ist etwas übertrieben, denn es ist ein See, aber immerhin 29 qkm groß. ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Drumherum liegt ein Naturpark mit Moorlandschaft, im See sind 2 künstlich angelegte Inseln, eine davon mit Sandstrand zum Baden, die andere mit alter Festung zum Sightseeing. Ein schönes Ziel für Wassersport und Ausflüge, fürs Entspannen und raus aus der Stadt. Und weil etwas Nettes so selbstverständlich direkt vor unserer Haustür liegt, staunen wir, dass andere dort ihren Urlaub verbringen.
Wir wollten dieses Mal nicht aufs oder ins Wasser, sondern nach Steinhude ins Museum. Vor einigen Jahren hatten wir uns schon einmal das Spielzeugmuseum angesehen. Inzwischen ist es ins Hinterhaus des Fischerei- und Webermuseums umgezogen, die Eintrittskarte gilt praktischerweise für beide und wir entschieden uns dafür, uns von vorne nach hinten "durchzuarbeiten". Also erst Weben, dann Fischen, dann Spielen.
Das Gebäude wurde 1850 gebaut und die Räume sind mit der Originaleinrichtung erhalten: Diele, gute Stube, Küche, Arbeitsraum und Schlafzimmer. Wir erwarteten fast, die Bewohner kämen gleich durch die Tür. Sie lebten vom Fischen und Weben, etwas Landwirtschaft und fuhren bestimmt zum Torfstechen ins Moor. Im Innenhof liegt ein Torfkahn.
Der Webstuhl stammt aus dem Jahr 1750 und (fast) so schöne Decken werden heute noch in Steinhude gewebt und verkauft.
(Die Veröffentlichung unserer Fotos aus dem Museum geschieht mit freundlicher Genehmigung der Steinhuder Museen.)
Im Obergeschoss ist eine alte Schusterwerkstatt und, was mich viel mehr interessierte, eine Sammlung von alten Webstühlen,
Spinnrädern, Haspeln und Spulenböcken. Und sogar Bändchenweberei.