Kaum kommt etwas Sonne heraus, kommen die Schmetterlinge vorbei. Da fällt mir doch ein, ich wollte ja noch ... Es wird Zeit für den versprochenen zweiten Steinhude-Text.
Wir waren enttäuscht aus dem Weber- und Fischerei-Museum herausgekommen, überall waren Spinnweben und Staub. Auch vor den Schaufenstern der Geschäfte waren überall Spinnweben. Spinnen seilten sich ab. Genau richtig bei einer Spinnenphobie. Wir entschlossen uns zu einem Besuch der Schmetterlingsfarm, etwas abseits von der Uferpromenade gelegen. Schmetterlinge, dachten wir, bunt und freundlich, sind immer nett.
Der Eintritt war mit 10 Euronen pro Person heftiger als erwartet. Als erstes kamen wir in einen Raum mit vielen Stellwänden. Daran hingen Vitrinen mit Schmetterlingen, bunt und fröhlich, obwohl tot. Und Vitrinen mit Insekten: vier alleine mit Hirschkäfern, etliche mit allen Sorten an Käfern, Schrecken, Gottesanbeterinnen, Tausendfüßlern und Schaben.
Und dann waren da die Vitrinen mit den Spinnen. Große Spinnen. Nicht hingucken.
Außerdem gab es einen kleinen, dunklen Raum, an den Wänden Fach neben Fach mit jeweils einem Edelstein, in bunten Farben angestrahlt. Fast sah er so aus wie das Intro zu 'Only Murders in the Building'. Wer hat da bei wem abgeschaut ...
Und dann kam eine Wand mit Terrarien. Die riesigen Schaben und Heuschrecken, ja das ging alles noch, aber die großen Vogelspinnen ... schnell weiter.
Hinein in den Raum mit den Schmetterlingen. Es war wie in der Sauna. Ich musste mich erst einmal setzen, um mit der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit irgendwie klarzukommen. Und um die Kamera trocken zu pusten, denn die war sofort beschlagen.
Dann wurde es nett. Viele Schmetterlinge schwirrten durch die Luft und um uns herum und setzten sich auf uns, auf die Kamera, auf die Haare.
Wir waren nicht die einzigen Besucher. Da gab es eine mittelalte Frau, die jedesmal aufkreischte, sobald ein Schmetterling bei ihr vorbeikam. Eine andere sagte dann: "Die tun ihnen nichts." Vorwurfsvoll sagte sie das. Und die Frau sagte: "Ja, ich weiß." Und kreischte trotzdem. Sie ging gottlob bald wieder.
Am Eingang gab es eine Übersicht über die etwa 40 Schmetterlingsarten in der Halle, wir gaben das Rätselraten aber schnell auf und schauten einfach nur.
Zurück ins Freie mussten wir wieder an den Vogelspinnen vorbei ...