Dreimal

Dreimal gewählt in der Sixtinischen Kapelle und schwarzer Rauch wie beim Nachbarn aus dem Kamin, beim vierten Mal den Papst und weißer Rauch. Ich befand mich gerade in einem SOKO-Krimi und dann verschwand das Bild, ich dachte an Stromausfall, dann aber kam der Schornstein mit weißem Rauch auf den Bildschirm. 18.08 Uhr. Noch nie war ich live dabei, noch nie hatte mich das interessiert. Aber wir leben in seltsamen Zeiten, Krieg um die Ecke, Narzissten in den Staaten, Social Media am Aufwiegeln der Mengen - da wird eine moralische Instanz wichtiger und wichtiger.

Dreimal. Dreimal waren wir in den letzten vier Wochen im Großen Garten.

In den letzten Jahren tauchten in einigen Triangeln Bänke auf und kurze Wege und wir konnten hinein. Aber wo verflixt war die 28?

Zweimal waren wir da, liefen den Bereich um die Große Fontäne ab, beim zweiten Mal fanden wir eingravierte Nummern an den Triangeltoren, die 9, die 32, die 18, Z3. Später stellte sich heraus, dass das Z eine 2 sein soll ... Das System hinter den Nummerierungen entdeckte ich nicht. Ich dachte, blühende Apfelbäume müsste ich doch sehen, irgendein Hinweisschild müsste ich doch sehen. Hei, sie hatten im Herbst schon gepflanzt, da war so viel Zeit gewesen, für ein Hinweisschild ... Nichts. Außer schmerzenden Füßen.

Die Triangeln sind ganz Hinten, einmal durch den ganzen Großen Garten. Und dann noch die Herumlauferei zwischen ihnen. Wieder zurück am Eingang befragte ich die Gartenangestellten, immer so eifrig mit Eintrittskarten-Verkauf und -Scannen: Sie vermuteten alles. Die Triangeln seien im Berggarten ... Nummer 28 sei neben dem Feigengarten ... Kurz, sie wussten nichts. Wir sollten doch die Gärtner fragen .. es war Wochenende, woher also nehmen? Der Beste-Ehemann-forever bemühte die KI: Wo die Triangel 28 sei, könne nicht genau bestimmt werden. Am besten wende sich der Nutzer die Gartenverwaltung und schreibe denen eine Mail.

Ja, und das tat ich dann. Hätte ich auch getan ohne den Ratschlag der KI. Ich bat um einen Plan. Nach einigen Tagen kam die Antwort: "Sie haben Recht, die Triangel Nr. 28 ist leider noch nicht beschildert und daher schwierig zu finden. (...) Das Jubiläumsjahr ist eine Herausforderung, die unsere Kapazitäten an ihre Grenzen bringt; die zusätzlichen Schilder im Garten gehören zu den wenigen Dingen, die nicht rechtzeitig fertig geworden sind. (...)" Ein Plan war beigefügt und steht inzwischen auch auf der Internetseite des Gartens. Mit seiner Hilfe fanden wir beim dritten Besuch die Triangel, sie ist wirklich die letzte, die allerletzte auf der linken Gartenseite.

Meine Meinung: Es hat sich nicht gelohnt. Die Bäumchen stehen dicht an dicht, von außen sind sie nicht zu sehen, dafür sind sie noch nicht groß genug. Und sie waren bei unserem Besuch erwartungsgemäß bereits verblüht. Die Narzissen blühten noch. Die Zwiebeln sind in großen ovalen Flächen gepflanzt und sie sind entzückend - wenn nicht das hohe Gras zwischen ihnen wuchern würde. Aber sowas von. Richtig hohes Gras. Dafür lohnte sich die Lauferei nicht. Übrigens stand nun ein Plakataufsteller mit dem 350-Jahre-Plakat und etwas erklärendem Text am Triangeltor.

Vielleicht schauen wir im nächsten Jahr einmal wieder hinein ...