Oktober 2023
Di
31
Okt
2023
Den Reformationstag, den feiern nur wir hier im Norden Deutschlands, also Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. Und wir fühlen uns gut damit, ein kleines Gegengewicht zu den katholischen Feiertagen der südlichen Bundesländer. Ja, wir haben ein ganz neues Feeling - besonders, als jemand aus Berlin anruft, wo heute alle arbeiten müssen, und wir sagen "Sorry, morgen wieder".
Heuer ist der Reformationstag auf einem Dienstag, was dazu geführt hat, dass am gestrigen Montag, der auch noch letzter Herbstferientag in Niedersachsen war, jeder, der irgendwie konnte, freigenommen hat. "Brückentag" sagen die Medien zu so einem Tag. Im Fernseh-Quiz kam eine Frage zu Brückenechsen, aber das war wohl ... Zufall.
Gleichzeitig mit dem Feiertag zu Ehren von Luthers Reformation kam Halloween über uns. Damit der einfache Bürger Hannovers (würde ich gendern, müsste ich dann 'Bürgende' schreiben?) keinem zu großen Kontrast zwischen "Frohlocken" und "Spooky" ausgesetzt würde, wurde ein kleines bisschen Halloween in die Marktkirche geholt.
Das große Fenster mit dem sich sowohl der Künstler als auch der inzwischen wirklich alte Altkanzler und Ideengeber Schröder ungefragt in die Marktkirchengestaltung einmischten,
das Fenster bei dem doch keiner "Nein" sagen wollte/konnte,
das Fenster dessen künstlerische Qualität im Auge des Betrachters liegt, aber sowas von (Luther hätte wohl nichts gegen die Fliegen darauf gesagt, aber hätte er sein Porträt akzeptiert?),
dieses Fenster mit Luther und den teuflischen Fliegen drauf ist inzwischen eingebaut und wurde nun am Reformationstag/Halloween eingeweiht, in Anwesenheit der beiden nun 'Unsterblichen' in Reihe Eins.
Über dieses Fenster sagt der (vorsichtig in den Medien als exzentrisch bezeichnete) Künstler: "Ich kann Hannover nur beglückwünschen, so ein schönes Fenster zu haben." Wie sagte doch bereits meine Großmutter? "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr".
Und so schaffte es dieses Fenster bis in die abendliche Nachrichtensendung der Öffentlich-Rechtlichen. Spooky.
Wir dagegen rätselten, ob nach den drei vergangenen Jahren ohne Halloweenies an der Tür in diesem Jahr wohl jemand käme. Schließlich sind wir post-Corona, zumindest in der öffentlichen Meinung, nicht in Wirklichkeit, nicht wenn man auf Mallorca war und hinterher ... Egal. Spooky. Kaufen wir Süßes und essen es im Zweifelsfall selbst, obwohl ich das so gar nicht mag, oder kaufen wir nicht? Oder Mandarinen und Äpfelchen, die dann sowieso kein Kind haben will? Zuletzt überwog die Meinung, es käme ja doch keiner und dann entdeckte ich die im letzten Jahr gekauften Gummibärchen und sie waren sogar noch gut und schüttete die kleinen Tütchen in eine Schale.
Es wurde eine Punktlandung. Tatsächlich ertönte "Süßes oder Saures". 7 Tüten weg. Dann ein wortloses Hinhalten der Jutebeutel, aber sie waren geschminkt und kostümiert. 5 Tüten weg. Dann eine größere Gruppe: "Wir sind kleine Geister und essen gerne Kleister, wenn Sie uns nichts geben, bleiben wir hier kleben."
Oha, jetzt geht der Klimakleber-Nachwuchs an Halloween zum Üben. Moment, ich hole das Speiseöl.
So
29
Okt
2023
Herbst-Vollmond: Jäger Mond, Hunters Moon.
Ja, es herbstelt jetzt gewaltig und zack haben sich die Blätter der Bäume doch noch verfärbt. Wir wachten am Morgen auf und die Bäume waren gelb. Einfach so über Nacht. Lag das am Vollmond?
Gestern, am Samstag regnete es fast den ganzen Tag. Aber dann hörte es pünktlich auf. Der Himmel riss auf, die Wolken verschwanden und der Vollmond strahlte uns an - und die Venus auch, aber sie wusste, wer Hauptdarsteller war und hielt sich dezent im Hintergrund. Um Viertel vor 22 Uhr sahen wir den Erdschatten, wie er sich über den Mondsüdpol schob und ihn verdunkelte, mehr und mehr.
Die Stimmung war spooky, ich schaute durchs Fernglas und erwartete eigentlich den Mann im Mond oder eine Hexe auf dem Besen davor fliegen zu sehen. Aber - Nichts. Um Viertel nach 22 Uhr war der Höhepunkt der Finsternis, um Viertel vor 23 Uhr war es wieder vorbei.
Mi
25
Okt
2023
Durchs trübe Grau-Grau des Oktobers drang ein kleiner Lichtblick für Gartenfreunde. In den Zeitungsmedien lasen wir, dass das neue Berggarten-Gewächshaus, für das so viel vom Altbekannten und Schönen an Beeten im Berggarten geopfert und das alte Gewächshaus abgerissen wurde und alles durch plattplanierte Baustelle samt Zaun ersetzt, also dass das neue Haus - nun tatsächlich gebaut wird. Und nicht verschoben auf unbekannte Zeit.
Wenn das nicht eine gute Nachricht ist. Man kann doch eingelagerte Pflanzen nicht einfach "verschieben", jeder Gärtner weiß das. Nur die Stadt anscheinend nicht, sonst hätte sie gar nicht erst überlegt.
Und dann lasen wir noch, dass der Stadtpark nun eine neue Pergola bekommt. Erinnert Ihr Euch, ich hatte geschrieben, dass im Rosenbereich der schöne Laubengang gesperrt ist. Nun wollen Stadt und Stadtgrün die Renovierung angehen. Haben sie ein schlechtes Gewissen, weil von ihren Beschlüssen zur Wiederschönmachung des Stadtparks bisher nichts umgesetzt wurde? Teuer soll es werden. 80.000 Euronen, Achtzigtausend für eine Pergola. Ach, 20.000 davon sind eine Notfallreserve, falls es nicht so läuft wie geplant? So eine Reserve hätte ich mal gern für unseren Garten und Haus. Ich finde die Summen, die da für Holz (45.000 Euronen) und Kleinteile (12.000 Euronen) aufgerufen werden, unerhört hoch und ich frage mich, wer sich da die Taschen vollmacht bei diesen Preisen. Aber jaja, ich bin ja schon froh, dass die Stadt jetzt endlich etwas tut. Nur nicht das Gerüst aufbauen (3.000 Euronen übrigens) und die alte Pergola demontieren und dann überlegen, ob man den Neubau nicht verschieben sollte ...
Zwei gute Nachrichten und prompt kam die Sonne heraus. Wir hatten eine 6-Grad-Celsius-kühle Nacht und wieder nasse Fenster hinter den Vorhängen, aber dann Sonne und blauen Himmel. Da ist alles gleich viel freundlicher. Ich ging in meinen Garten. Durchatmen.
Update zum Berggarten: Der Zeitungs-Redakteur hat in einem Kommentar die Stadt angegriffen, es sei im jetzigen finanziellen Engpass der Stadt nicht angesagt, ein "Schmetterlingshaus" zu bauen. Wahrscheinlich war er noch nie im Berggarten und hat die Baugrube nicht gesehen, wahrscheinlich hat er überlesen, dass das neue Haus die Pflanzen des alten und die Victoria-Seerose beherbergen wird und die Schmetterlinge nur eine Zugabe sind. Wahrscheinlich war er bei der letzten Berggarten-Aktion mit Schmetterlingen nicht dort und hat den Besucherandrang nicht gesehen. Die Gärten sind ein Aushängeschild Hannovers, eine Touristenattraktion, die man pflegen muss, etwas für die Seele. Wie wäre es mit dem In-Frage-Stellen anderer Ausgaben der Stadt Hannover?
Sa
21
Okt
2023
Es machte wuschsch und wir sind im letzten Oktoberdrittel. Halloween und Reformationstag rücken näher ...
Seit dem 1. Oktober dürfen wir unseren Garten bewässern wie oft und wann wir wollen, denn die Verordnung zum Bewässerungsverbot war befristet und ist nun perdu. Das ist ein guter Gedanke, wieder zu dürfen wann immer man möchte ... nur das wollen, das will keiner. Der goldene Oktober war bisher nicht so golden, er war zwar noch letzte Woche wie Sommer, ist nun aber verregnet grau-trüb, genau gesagt, seit der Nacht, und golden ist da gar nichts. Es regnet ununterbrochen und unaufhörlich, den ganzen Freitag, die ganze Nacht. An der Ostsee tobt die Sturmflut, wir schauen die Webcam, Warnemünde, Hohe Düne und sehen tatsächlich noch Spaziergänger auf der Ostmole.
Ein sehr nasses Eichhörnchen kommt zum Frühstück und schaut vorwurfsvoll auf den nassen Balkontisch, dann setzt es sich auf den Stuhl und lässt mir gleich die Schalen der Haselnüsse da, damit ich auch sehe, warum da und nicht wie sonst auf dem Tisch. Und ich wische ihn trocken, wenigstens für eine kurze Zeit ist er das dann.
Mi
18
Okt
2023
Wir wachten in eine nebelumfeuchtete Welt auf. Ganz realer Nebel. Und nicht der in den Köpfen der Menschheit, von großen Teilen der Menschheit, auch als Mikrobe der menschlichen Dummheit bezeichnet.
Ich habe gelesen, dass die Menschheit schon einmal fast ausgestorben wäre, nur noch ganz wenige Exemplare von unserer Gattung waren übrig und darum sind wir alle auch so eng genetisch beieinander und praktisch alle verwandt. Ich weiß nicht, ob das Aussterben für unseren Planeten nicht vielleicht besser gewesen wäre, aber vielleicht hätte sich dann auch eine andere Art weiterentwickelt und alles kaputt gemacht, wer weiß. Aber dann gäbe es mich nicht und - Schreck! - diesen Blog nicht. Ach, das wäre nicht schlimm? Ja, dann ...
Unser Nebel also war echt, Wasserdampf, 1 Grad kalter Wasserdampf auf Garten und Haus und Hannover und alles, mehr als 100 Meter entfernt, war weg ... verschwunden ins Nichts. Angewendet auf die Weltgeschehnisse ... ein durchaus reizvoller Gedanke.
Aber dann ging der Nebel nach und nach und gab die Sicht wieder frei. Ach.
Und passend dazu waren am nächsten Morgen die Dächer weiß vom Frost und uns schauderte.
So
15
Okt
2023
Aber jetzt ist Herbst. Nichts mehr mit warm und schwitzen in der Sonne, dafür ganz viel Kühle und ganz viele Wolken. Wir hatten bereits am Montag einen komplett verregneten Tag, es tat wirklich den ganzen Tag nichts anderes als regnen und zuletzt stellte ich den Heizlüfter ins Wohnzimmer, weil mir die Feuchtigkeit so in alles hineinzog, einschließlich mir selbst. Das war der Vorgeschmack auf den Herbst. Dann wurde es noch einmal sonnig und schön und warm und dann ... In der Nacht auf Samstag zog eine Kaltfront über uns hinweg, Regen, viel Regen, sehr viel Regen, Hagel - und Sturm. Und das Thermometer sackte einfach mal runter um gefühlte 10 Punkte. Jetzt läuft nicht der Heizlüfter, jetzt läuft die Heizung.
Im Garten sprießen die Pilze. Ganz neu dabei: Erdsterne. Ich musste sie erst einmal 'googeln'. Es gibt 60 Arten von Erdsternen, ein Drittel davon in Europa. Man kann sie nicht essen, sie gelten als ungenießbar. Das ist ärgerlich, denn unter meiner großen Scheinzypresse wachsen eine ganze Menge davon.
Do
12
Okt
2023
Noch einmal ein richtig schöner Tag. Fast wie Sommer. Warm. Sonnig. Ein wunderbarer Himmel.
Di
10
Okt
2023
Das Wochenende vor dem großen Regen war noch einmal schön und trocken. Wir widmeten uns ausgiebig unserem kleinen Gewächshaus, pflückten die letzten Tomaten und Paprika, schnitten das Basilikum. Dann kam die Winterfolie hinein, der kleine Heizlüfter, die Bodenplatten - und es muss nun nur noch eingeräumt werden. Erstaunlicherweise belästigte uns nur eine einzige Mücke. die allerdings flog zielsicher auf die Ohrmuschel und stach zu, bevor die Hand sie zerdrückte.
Über den Rasen flitzte Eichhörnchen Hemmi, wir setzten uns für ein Päuschen und spielten mit Hemmi das Nuss-Spiel. Wenn du zu uns zur Gartenliege kommst, kleine Hemmi, darfst du dir aus dem großen Schatztopf eine Nuss nehmen. Wir spielten, bis mein Schatz zu Hemmis Schatz geworden war. Komplett. Eichhörnchen haben viel Ausdauer und Geduld bei diesem Spiel.
Zwischendrin schaute Igel Isidor vorbei, ob es für ihn auch etwas gäbe. Ach Nüsse, langweilig. Er hatte Durst und etwas Apfel, ja, das war angenehm. Dann verdrückte er sich in seine Schlafecke unter der Kletterrose.
Die Blaumeisen guckten erst einmal ins Gewächshaus, was da so passiert war. Der Nachtfalter in der Ecke schaffte es noch zur Tür heraus ... aber nicht weiter. Schade, ich hätte es ihm gegönnt, aber Meisen haben auch Hunger.
So
08
Okt
2023
'Also diese Location ... Ist sie nicht einfach phantastisch?' Das war ein Wochenende lang der Standardsatz des Smalltalk.
Eine Tagung hatte uns nach Warnemünde an die Ostsee gebracht. Und zu den Schickimicki-Mücken.
Wir tagten auf dem Ostufer des Hafens, der 'Hohen Düne'. Zum Ostufer kommt man entweder auf einem langen Weg von Süden nach Osten und dann zurück über die Dörfer und die Markgrafenheide, das dauert und ist ... Oder man fährt nach Warnemünde hinein und nimmt die Fähre über die Warnow. die fährt je nach Zeit alle 10 oder 20 Minuten ab, Fahrtzeit 4 Minuten. Man ist schneller auf der anderen Seite als lieb ist, denn es reicht kaum zum Fotografieren. Am Westufer direkt neben der Fähre sind Bahnhof und Kreuzfahrtterminal.
Unser Zimmer ging zum Park hinaus, leider nicht zum Seeweg, aber es standen viele Bänke am Ufer und es ließ sich von dort gut beobachten. was da so alles an Schiffen vorbeikam - die modernen Kreuzfahrer, alte Segelschiffe, kleine Segler, Fährschiffe auf denen etwas von 'klimaneutral' stand. Die Landratten wunderten sich.
Vor den Hotelgebäuden führt der Fußweg zur Ostmole, die etwa 1 Kilometer lang ist und am Durchlass der Warnow zur Ostsee endet.
Am Ende steht das Molenfeuer in Rot-Weiß - ein kleiner Leuchtturm. Das Gegenstück dazu ist die Westmole, erheblich kürzer und mit einer Aussichtsplattform neben dem dortigen Molenfeuer in Grün-Weiß.
An der Ostmole befindet sich das 'Marine Science Center', das ist das Robbenforschungszentrum der Universität Rostock. Die interessierte Besucherin bezahlte 9 Euro, bekam dafür einen Stempel auf den Handrücken, um nach Belieben oft während des Tages Zugang zu haben, und ging auf das Deck eines alten kleinen Schiffes, umgebaut für Seelöwen, Seehunde und -bären (und Möwen), um selbige zu schauen. Pinguine gab es bis 2020, nun nicht mehr. In der Nachschau betrachte ich die Euronen als Spende für die Forschungsarbeit, denn so richtig viel und tolles, na ja ... Man sollte unbedingt zur vollen Stunde kommen, da gibt es Erläuterungen. Und nicht mit ähnlichen Anlagen an der Nordsee vergleichen.
Daneben sitzen die Kormorane auf der schmalen Mole, die den Yachthafen abgrenzt. Die Möwen umkreisen das Robbenzentrum in der Hoffnung bei den Fütterungen einen Happen zu erwischen. Und die Menschen auf der Mole in derselben Hoffnung. Kein Ort für ein Picknick. Und zu windig.
Denn es war windig, es war warm - meistens, die Wolken zogen dramatisch über uns hinweg - und dann war der Himmel einfach nur noch blau. So blau wie blau sein kann.
Ich hatte nicht mit der Wärme gerechnet, mehr mit Herbst und Kühle.
Mit dem Wind hatte ich schon gerechnet. Durchgeweht. In den Räumen aber stand die warme Luft, in allen Räumen. So pendelte ich zwischen Frieren im Wind und Hitzewallungen drinnen hin und her. Und hatte trotzdem zurück in Hannover einen leichten Sonnenbrand.
Mi
04
Okt
2023
"Es wäre reizend, wenn es nicht so reizlos wäre." sagte/schrieb Herr Fontane im Jahr 1870. Seither hat sich einiges getan, aber so ganz Unrecht ... auch heute ... Ich schreibe das, denn ...
Wir waren in Warnemünde, das sich stolz Ostseebad nennt. Eigentlich ist es nur ein Ortsteil von Rostock. Früher war es einmal ein Fischerdorf. Und ich habe, ja wirklich, einen Fischkutter gesehen. Und etliche Angler auf der Mole zum roten Leuchtturm. Auf dem abendlichen Buffet lagen Wolfsbarsch und Makrele und Knurrhahn und ich fragte mich, ob vielleicht der Koch geangelt ... Nein, wohl doch nicht.
Das Dorf Warnemünde entstand so um 1200 herum direkt an der Mündung des Flusses Warnow in die Ostsee. 1264 kaufte Rostock die Rechte am Hafen östlich der Mündung, Höhe Düne genannt, 1323 dann gleich das ganze Dorf. Denn Rostock war Hansestadt und der freie Zugang zur See sozusagen lebenswichtig.
Der 'Alte Strom' war dieser Zugang bis 1903, dann entstand daneben der 'Neue Strom' mit tieferem Fahrwasser für den Fährverkehr und, nochmals verändert und vertieft, neuerdings auch für die Kreuzfahrtschiffe. Das 'Warnemünde Cruise Center', wow, die Aidas gaben sich während unseres Aufenthalts abwechselnd und mit lautem, wirklich lautem Nebelhorn-Getute die Ehre. Zuerst die AidaMar, dann die AidaDiva.
Wirtschaftlich ging es den Warnemündern über Jahrhunderte nicht gut. Die Rostocker fürchteten wohl Konkurrenz und um ihren Wohlstand, so durften bis 1869 in Warnemünde keine Handwerker siedeln und Warnemünder durften keine Schiffe besitzen oder Kapitän auf fremden sein. Anfang des 19ten Jahrhunderts allerdings wurden das Baden und die Seeluft entdeckt. 1821 wurde Warnemünde zum Seebad. Bald kamen auf drei Einwohner zwei Touristen. Bald kamen viel mehr Touristen als Einwohner. Warnemünde boomte. Die Warnemünder bauten Pensionen mit Veranden und Erkerfenstern zum Alten Strom und Ausblick auf die Kutter und zogen selbst ins Hinterhaus. Mit den Seebad-Kurenden kam Wohlstand.
Anfangs wurde noch geschlechtergetrennt gebadet. Kennt Ihr alte Fotos mit Badekarren und langen Badehosen und -kleidern? So muss es ausgesehen haben. Dann kamen die ersten Strandkörbe, die - angeblich - hier erfunden wurden. Und die Sandburgen. Was immer blieb, war und ist der lange, breite Sandstrand, der - angeblich - schönste der Ostsee.
Über den Strand und den Hafen wacht seit 1898 ein Leuchtturm, wer gut im Treppensteigen und schwindelfrei ist, kann hinauf und hat einen schönen Blick über Strand und Ort. Oder man trinkt Tee/Kaffee im Panoramarestaurant des 'Neptun' und schaut von dort fast genauso weit. Das Hotel wurde 1971 gebaut und später modernisiert. Aber Vorsicht, soviel Panoramablick kostet.
Mo
02
Okt
2023
Wir wurden überfallen. Von einer Horde, einer Kohorte, einer Legion. Unerwartet und plötzlich. Wir fuhren zum Engesohder Friedhof um die Familiengrabstelle neu zu bepflanzen und da waren sie. Ich glaube, sie haben uns gerochen, in dem Moment in dem wir durch das Tor traten. Sie rotteten sich zusammen und umzingelten uns. Wir wehrten uns so gut es ging und schlugen auf sie ein. Ich habe noch nie so schnell neue Blumen gepflanzt. Dann - Rückzug.
Etwas später las ich in der Zeitung, dass das Training der Hannover 96 Männer- Fußballmannschaft zu einem Mücken-Abwehrtraining geworden sei. Beide, Trainingsplatz und Friedhof liegen nah am Maschsee. Die Mücken dort sind sehr ausgehungert. Sie nehmen alles: Fußballer - Handwerker, die gerade alte Grabmale renovieren - UNS!
Erstaunlicherweise haben uns an der Ostsee die Mücken überhaupt nicht belästigt. Vielleicht mochten sie den Wind nicht.
Ostsee - coming soon.